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Nutzung unlizenzierter Software sinkt in Deutschland auf 20 Prozent – weltweit steigende Sorge vor Data Hacks und Malware

Um Risiken durch Cyberangriffe zu reduzieren und reibungslose Geschäftsprozesse zu gewährleisten, sollten Unternehmen Unterlizenzierungen ihrer Software beseitigen und effektive Software-Asset-Management-Prozesse einführen. Dies ist die Kernaussage der neuesten Auflage der BSA | The Software Alliance Global Software-Studie. In Deutschland ist Software im Wert von 1,3 Milliarden Euro ohne Lizenz im Einsatz: Jedes fünfte Programm (20 Prozent) ist unlizenziert. Dies stellt einen Rückgang um zwei Prozentpunkte gegenüber der letzten Studie aus dem Jahr 2016 dar.

Für den weltweiten Rückgang identifiziert die BSA eine Reihe von Ursachen: zum einen das stärkere Wachstum des Software-Marktes in Ländern mit einem höheren Anteil lizenzierter Software, zum anderen der Trend zu Abonnement-Modellen bei der Software-Nutzung. Vor allem in Deutschland und anderen entwickelten Märkten spielt auch die zunehmende Professionalisierung der Software-Verwaltung durch SAM-Prozesse (Software Asset Management) eine starke Rolle. Trotz des positiven Trends entstehen den Software-Herstellern aber immer noch erhebliche Schäden. Der Wert der unlizenziert eingesetzten Software beträgt weltweit rund 38 Milliarden Euro.

Für Deutschland zeigt die Global Software Study der BSA | The Software Alliance einen Anteil von 20 Prozent nicht lizenzierter Computer Software. Dies stellt einen Rückgang um zwei Prozentpunkte gegenüber der 2016 veröffentlichten Vorgängerstudie dar. Der Wert der unlizenzierten Software beträgt aktuell 1,3 Milliarden Euro und ist damit um rund 130 Millionen Euro gesunken. Im Euroraum sind 32 Prozent der Software unlizenziert (minus ein Prozentpunkt im Vergleich zu 2016), bei einem Wert von 10,3 Milliarden Euro. Die stärkste positive Entwicklung weist China auf: hier sank die Rate um vier Prozentpunkte auf 66 Prozent. Der Wert der unlizenzierten Software ging um rund 1,5 Milliarden Euro auf 5,7 Milliarden Euro zurück.

Georg Herrnleben, Senior Director Compliance Programs EMEA bei der BSA: „Die aktuelle Entwicklung ist positiv. Doch gerade im Unternehmensbereich gibt es noch zu viele Geschäftsführer, die bei der ordnungsgemäßen Lizenzierung der Software bremsen und ihre Firmen der Gefahr von Sicherheitslücken aussetzen. Wer sich nicht um die vollständige Lizenzierung seiner Software kümmert, geht eine Reihe von Risiken ein: rechtlich, betrieblich, sicherheitstechnisch. Nicht zuletzt auch persönlich strafrechtlich.“

Unternehmen profitieren von der sorgfältigen Prüfung ihrer Software-Lizenzen durch verbesserte Sicherheit und gesenkte IT-Kosten. In einer Umfrage als Teil der Studie geben CIOs weltweit an, dass unlizenzierte Software ihre Organisation ernsten Sicherheitsrisiken aussetzt. Die aktuelle Global Software Studie der BSA analysierte den prozentualen Anteil und Wert unlizenzierter Software in 110 Ländern und wertete Antworten von 23.000 Endanwendern, Mitarbeitern und CIOs zu Fragen der Lizenzverwaltung aus. Mehr als die Hälfte der befragten CIOs nennen dabei Cyber-Sicherheitsrisiken als den wichtigsten Grund, unlizensierte Software in Unternehmen zu vermeiden (54 Prozent), das Risiko rechtlicher Verfolgung wird als zweitwichtigstes Motiv genannt, auf die ordentliche Lizenzierung der Softwarebestände zu achten (43 Prozent).

Victoria Espinel, President und CEO der BSA | The Software Alliance: “Weltweit entgehen Unternehmen und Organisationen die wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Vorteile gut verwalteter Software. Unternehmen sollten SAM-Prozesse einführen, um die Software auf ihren Netzwerken zu bewerten und zu verwalten. Dadurch senken sie ihr Sicherheitsrisiko und fördern ihr Geschäft.“ Die komplette Studie und detaillierte Ergebnisse zu den einzelnen Ländern findet sich unter https://gss.bsa.org/wp-content/uploads/2018/06/2018_BSA_GSS_Report_de.pdf.

Weitere Informationen: www.bsa.org