AWS startet European Sovereign Cloud in Deutschland
AWS hat die Einführung der European Sovereign Cloud angekündigt, die im vierten Quartal 2025 starten soll. Diese Cloud-Lösung verspricht höchste Datenschutzstandards und vollständige EU-Ansässigkeit. AWS hat ein Unternehmen in Deutschland gegründet, das unabhängig von der US-Muttergesellschaft operiert. Alle Funktionen, einschließlich des Supports, werden ausschließlich von EU-Mitarbeitenden erbracht. Ziel ist es, Einflussnahmen durch Drittländer weitgehend auszuschließen und sicherzustellen, dass die Cloud nicht dem US-Recht unterliegt. Kunden profitieren von der vollen Leistungsfähigkeit von AWS, einschließlich bekannter Architektur, APIs und einer breiten Palette von Services wie Datenbanken, Speicher, Analytics, KI, IoT, Entwickler-Tools und Sicherheitslösungen.
Autor: Moritz Roetter, Expert Presales Consulting bei SoftwareOne/dcg
AWS hat europäisches Unternehmen gegründet

Unternehmen sollten sich frühzeitig auf die Migration in die AWS Sovereign Cloud vorbereiten, um Kosten zu senken und Migrationsrisiken zu minimieren. Eine sorgfältige Analyse der vorhandenen Daten und Anwendungen ist entscheidend. Welche Daten sind kritisch und welche Anwendungen greifen darauf zu? Auf dieser Basis können sensible und weniger sensible Daten sowie zugehörige Anwendungen voneinander getrennt werden. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, Geschäftsanwendungen so zu modifizieren, dass sensible und nicht-sensible Komponenten auf unterschiedliche Cloud-Umgebungen verteilt werden. Ob dies technisch machbar und wirtschaftlich sinnvoll ist, muss im Einzelfall geprüft werden. Weniger kritische Workloads können bereits jetzt in bestehende AWS EU-Regionen migriert und durch ein Zero-Trust-Konzept zusätzlich abgesichert werden.
Die AWS European Sovereign Cloud wird bewusst in der Region Brandenburg gestartet, da Deutschland die strengsten Datenschutzvorgaben in Europa hat. Im Gegensatz zu bestehenden AWS EU-Regionen, bei denen Metadatenverkehr grenzüberschreitend erfolgen kann, verbleiben in der neuen Sovereign Cloud alle Daten, einschließlich Metadaten, vollständig innerhalb der EU. Der Betrieb erfolgt ausschließlich durch EU-ansässige Mitarbeitende, mit separater Infrastruktur und speziell auf die höchsten Datenschutz- und Compliance-Anforderungen zugeschnittenen Mechanismen. Dies zielt darauf ab, eine zusätzliche Sicherheits- und Vertrauensebene für Kunden mit hohen regulatorischen Anforderungen zu bieten – etwa für öffentliche Verwaltungen oder Betreiber kritischer Infrastrukturen.
Frühzeitige Migration senkt Risiken
Mit externer Unterstützung zu mehr Resilienz
Die Vorbereitung und Planung einer Migration erfordert spezialisiertes Know-how und Zeit. Viele Unternehmen sind unsicher, wie sie vorgehen sollten, und stehen vor der Herausforderung, ein solches Projekt neben dem IT-Tagesgeschäft zu bewältigen. Daher ziehen viele Unternehmen externe Dienstleister zur Unterstützung hinzu. Laut einer IDC-Studie setzen bereits 84 Prozent der Organisationen eine souveräne Cloud ein oder planen dies in den nächsten zwölf Monaten. Die Hauptgründe für die Einführung sind die Verbesserung der IT-Sicherheit und des Datenschutzes, die Unabhängigkeit von kommerziellen Cloud-Anbietern und die Stärkung der Resilienz von Geschäftsprozessen. Digitale Souveränität steht im Fokus – Unternehmen, die sich frühzeitig damit befassen, können ihre IT-Strategie langfristig absichern.