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Objektspeicher rettet die Datenwelt

Autor/Redakteur: Jacco van Achterberg, Sales Director EMEA bei Cloudian/gg

Jacco van Achterberg

Hochauflösende Medien, mehr mobile Geräte und die allgemeine Digitalisierung von Inhalten lassen die Menge unstrukturierter Daten exponentiell anwachsen. Die Technologien derzeitiger NAS- und SAN-Infrastrukturen können mit diesem nie da gewesenen Wachstum einfach nicht Schritt halten. Backup und Wiederherstellung dauern länger, Datenmigrationen auf neue Systeme sind arbeitsintensiv und die Provisionierung des Speichers muss häufig manuell nachjustiert werden. Objektspeicher (Object Storage) schickt sich an, diese Herausforderungen zu meistern. Was zeichnet Objektspeicher aus, was ist der Unterschied zu bisherigen Technologien und welche Standards setzen sich am Markt durch?

Wir alle sind bereits in irgendeiner Weise Nutzer von Objektspeicher, ohne es zu wissen. Google Docs, Dropbox, Instagram, Twitter – all diese Dienstleister vertrauen bereits auf Objektspeicher, um ihre immensen unstrukturierten Datenmengen zu sichern. Abseits von diesen bekannten Marken nutzen auch Großunternehmen bereits diese Technologie für Speicherung von Mediendaten, Backup, Archivierung, Datenanalyse, Private Cloud und das Teilen von Dateien. Unabhängig von den Facebooks, Netflixes und Amazons dieser Welt, die ohnehin schon auf Objektspeicher setzen, wird der Markt für Objektspeicher – wenig überraschend – in den nächsten Jahren stark wachsen.

Wie genau funktioniert Objektspeicher?

Objektspeicher vereint mehrere Charakteristiken. Zum einen wird das Speichern der Daten komplett von der Hardware losgelöst, auf dem sie gespeichert wird. Damit werden Daten mobiler, lassen sich sehr einfach migrieren und stehen Applikationen einfacher zur Verfügung. Das Loslösen der Daten von der Hardware vereinfacht auch die Skalierung und erlaubt simple Integration und Entwicklung für Anwendungen. Auch ist Objektspeicher sehr effizient – er braucht nur genau so viel Speicher wie die Datengröße, ohne aufwendige Voreinstellung von Daten-Containern.

Objekte sind natürlich auch Daten, allerdings nur im Prinzip so wie Dateien. Anders als bei Dateien sind Objekte nicht hierarchisch organisiert, sondern existieren wie alle anderen Objekte auf dem gleichen flachen Speicherpool. Objekte können nicht innerhalb von anderen Objekten gespeichert sein und haben, genauso wie Dateien, Metadaten. Bei Objektspeicher sind diese Metadaten jedoch mit einem einzigartigen Identifizierungscode erweitert, der es dem Server erlaubt, das Objekt zu finden, ohne dass dieser überhaupt weiß, wo es gespeichert ist.

Man stelle sich einen Opernbesuch vor. Man gibt seinen Mantel an der Garderobe ab und bekommt einen Abriss mit einer Nummer darauf. Man weiß nicht, wo genau der Mantel ist, oder auch nicht ob der Mantel während der Vorstellung im Hintergrund herumgeräumt wird. Das muss man auch nicht, da ja die Garderobenhilfe weiß, wo der Mantel ist. In dieser Analogie ist der Identifizierungscode des Objektspeichers der Abriss, der Mantel sind die Daten und der Opernbesucher ist der Nutzer, der seinen Mantel, also die Daten, irgendwann wiederhaben will. Ein über Jahrhunderte bewährtes Prinzip, das also auch bei Objektspeicher Anwendung findet.