InterviewKünstliche Intelligenz

Cybersicherheit im Wandel: Wie KI verteidigt – und zugleich angreift – Interview mit Illumio

Alexander Goller, Cloud Solution Architect EMEA bei Illumio, betont im Interview mit Sysbus, wie entscheidend Künstliche Intelligenz bereits heute zur Stärkung der Cyberresilienz beiträgt. Innerhalb moderner Sicherheitskonzepte wie Zero Trust übernimmt KI zentrale Aufgaben – von der automatisierten Policy-Verwaltung bis hin zur graphenbasierten Bedrohungsanalyse in hybriden Multi-Cloud-Umgebungen. Doch mit dem zunehmenden Einsatz steigt auch die Gefahr durch KI-gesteuerte Angriffe: Selbstentwickelnde Malware und gezielte Manipulationen von KI-Systemen setzen Verteidiger unter Druck. Goller plädiert daher für bewährte Schutzmaßnahmen wie Netzwerksegmentierung und konsequente Cyberhygiene, um der neuen Bedrohungslage wirksam zu begegnen.

Alexander Goller, Cloud Solution Architect EMEA bei Illumio – Quelle: Illumio

sysbus: „In welchen Bereichen kann KI helfen, die Sicherheit zu verbessern?“

    Alexander Goller, Cloud Solution Architect EMEA bei Illumio: „KI hat ein immenses Potenzial zur Verbesserung der Cybersicherheit, da sie es Organisationen ermöglicht, ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Cyberangriffen schneller und einfacher zu stärken. KI wird auf diese Art und Weise bereits in vielen Sicherheitstools genutzt und bietet den größten Mehrwert, wenn es zur Reduzierung von Reibungsverlusten und zur Beschleunigung der Wertschöpfung eingesetzt wird. 

    Beispielsweise beschleunigt KI innerhalb eines Zero-Trust-Frameworks Schlüsselprozesse wie Labelling Policy Implementation, um Sicherheitsmaßnahmen kosteneffizienter und effektiver zu gestalten. Viele moderne Sicherheitstools enthalten auch KI-Chatbots, die es Organisationen erleichtern, ihre Risk Posture zu verstehen und zu verbessern.

    KI kann auch einen enormen Mehrwert zu Observability und Threat Hunting beitragen, indem Graph-basierte KI-Ansätze zur Visualisierung und Priorisierung von Risiken in einer hybriden Multi-Cloud-Umgebung genutzt werden, sodass Organisationen schnellere Entscheidungen treffen und verhindern können, dass sich Threats zu Katastrophen ausweiten.“

    sysbus: „Welches sind die größten Gefahren durch Angriffe mithilfe KI?“

      Alexander Goller: „Angreifer nutzen KI, um Malware zu erstellen, Sicherheitstools zu umgehen und Schwachstellen auszunutzen. Die Abwehr von Angriffen ist dadurch noch schwieriger, da sich die Malware viel schneller anpassen und weiterentwickeln kann als von Menschen erstellte Malware.

      Zu den größten KI-Bedrohungen gehören „Phone Home Morphing“ und „Self-Generating Polymorphic Code“, bei denen Malware lernt und sich anpasst, um Hindernisse zu überwinden. Daneben gibt es Bedrohungen für KI-Systeme, die als AI Poisoning bekannt sind: Die Angreifer manipulieren KI-Tools, die aus Informationen lernen, um Muster und Trends zu erkennen.

      Die Bedrohungen durch KI nehmen zu, aber die Fähigkeiten, die zur Bekämpfung benötigt werden, sind nicht neu. Angreifer wenden dieselben Methoden an – nur schneller und effektiver. Daher müssen Organisationen ihre Widerstandsfähigkeit stärken, indem sie sich auf gute Cyberhygiene, Netzwerksegmentierung und Zero-Trust-Prinzipien konzentrieren, um die die Angriffsfläche, von der KI lernen kann, zu reduzieren.“

      Direkter Link: Das Unternehmen für Zero-Trust-Segmentierung | Illumio

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