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Offene Standards vereinfachen die Integration externer Daten

OData, ein Standard für den Datenaustausch

Einen einfachen Weg zu diesem Ziel gibt es allerdings nicht. API-Zugriffe auf externe Datenquellen stehen im Konflikt mit der Netzwerksicherheit und sind für Anwender aus den Fachbereichen normalerweise verboten. Es fehlt also noch ein entscheidendes Element: Ein leicht zu nutzender Standard für den Datenaustausch. Er sollte eine interoperable API bieten, einen bidirektionalen Datenzugriff erlauben und einfach in Anwendungen, aber auch in Point-and-Click-Interfaces integriert werden können. Ein solcher Standard existiert, es ist das Open Data Protocol oder kurz OData.

OData nutzt die offenen REST-APIs, die in viele SaaS-Anwendungen integriert sind. Die Abkürzung REST steht für “Representational State Transfer” und bezeichnet ein modernes Programmierparadigma für verteilte Systeme, das Struktur und Verhalten des Web nachbildet. REST-APIs ermöglichen Entwicklern, auf die Daten und Funktionen der Webservices zuzugreifen und in eine eigene Anwendung zu integrieren.

SaaS-Anwendungen ermöglichen mit OData Abfragen des eigenen Datenbestandes und binden zugleich andere Cloud-Services ein (Quelle: Progress)
SaaS-Anwendungen ermöglichen mit OData Abfragen des eigenen Datenbestandes und binden zugleich andere Cloud-Services ein (Quelle: Progress)

Die APIs richten sich nicht nur an die Anwender von SaaS-Anbietern. Die Dienste nutzen ihre APIs auch gegenseitig, so dass sie sich zu Software-Ökosystemen vernetzt haben, bei denen verschiedene Lösungen miteinander verbunden werden können. Allerdings ist nicht jede theoretisch mögliche Datenintegration auch tatsächlich verfügbar, sondern meist nur einzelne Dienste.

OData ist dagegen eine umfassende Lösung, die API-Zugriffe auf externe Daten aus zahlreichen Quellen für Entwickler vereinheitlicht und vereinfacht. Der Standard bildet damit ein weit übergreifendes Ökosystem aus SaaS-Datenquellen. Er kann von zwei unterschiedlichen Anwendergruppen genutzt werden: SaaS-Anbieter und Fachanwender:

  • Die Anbieter von SaaS-Anwendungen können ihre Datenzugriffsschicht damit so entwickeln, dass ein einheitlicher Zugriff darauf möglich ist. Damit müssen sie keine Konnektoren für gängige On-Premise-Applikationen bereitstellen. Gleichzeitig sind sie in der Lage, mit geringem Aufwand eigene Routinen für die Datenintegration weiterer Anbieter zu erstellen.
  • Auch für die Fachanwender hat ein Standard wie OData klare Vorteile. So können Unternehmen, die mehrere SaaS-Applikationen einsetzen, sehr leicht selbst Schnittstellen für die Integration der Daten entwickeln. Zudem werden keine Konnektoren von Drittherstellern mehr benötigt.

Eine technisch effiziente Implementierung der Datenkonnektivität mit OData ist vor allem entscheidend, wenn die Zugriffe von Anwendern aus den Fachbereichen konfiguriert werden – etwa in einer Point-and-Click-Umgebung. Dadurch kann die IT-Organisation deutlich entlastet werden, die Auftragsprogrammierung von abteilungs- oder projektspezifischen Abfragen entfällt.

Die beiden bekannten SaaS-Anbieter SalesForce und Oracle unterstützen OData seit kurzem in ihren Lösungen. Sie erweitern damit die Gruppe der so genannten Producer-Services, die eine OData-Schnittstelle anbieten. Dazu gehören neben verschiedenen Microsoft-Produkten wie SharePoint, Azure und Dynamics CRM sowie NAV auch das SAP NetWeaver Gateway, IBM DB2 und Informix sowie Progress DataDirect.

Hier zeigt sich deutlich die Leistungsfähigkeit des OData-Standards. Eine Connectivity-Suite wie DataDirect kann damit auf alle gängigen Backoffice-Datenquellen zugreifen – unabhängig von Art und Ort der Quelle. Die standardbasierte Strategie zur Integration externer Daten verschafft einem Unternehmen die notwendige Flexibilität bei der Datenverarbeitung.