InterviewKünstliche Intelligenz

KI in der Cybersicherheit: Doppelrolle zwischen Schutz und Gefahr – Interview mit Fortinet

Im Interview mit Sysbus erklärt Dr. Peter Schill, Manager Systems Engineering bei Fortinet, wie Künstliche Intelligenz in der IT-Sicherheit zum entscheidenden Werkzeug wird: Sie erkennt Bedrohungen in Echtzeit, analysiert riesige Datenmengen und ermöglicht automatisierte Schutzmaßnahmen. Doch dieselbe Technologie birgt auch erhebliche Risiken – etwa durch die Nutzung von KI durch Angreifer zur Entwicklung von Malware, für gezielte Zero-Day-Attacken oder zur Manipulation durch Deepfakes. Schill warnt vor einer gefährlichen Dynamik: Je leistungsfähiger KI-Systeme werden, desto wichtiger wird ihre kontrollierte und verantwortungsvolle Anwendung im Sicherheitskontext.

Dr. Peter Schill, Manager Systems Engineering bei Fortinet – Quelle: Fortinet

sysbus: „In welchen Bereichen kann KI helfen, die Sicherheit zu verbessern?“

    Dr. Peter Schill, Manager Systems Engineering bei Fortinet: „KI spielt eine zentrale Rolle in der Cybersecurity, insbesondere bei der Bedrohungserkennung und der Abwehr von Angriffen. Sie analysiert kontinuierlich große Datenmengen, erkennt Anomalien in Echtzeit und wandelt diese in verwertbare Bedrohungsinformationen um. Durch Mustererkennung und selbstlernende Algorithmen verbessert sie die Reaktionsfähigkeit: Vernetzte Sensoren erfassen Bedrohungen in Echtzeit, während KI-gestützte Analysen Angriffe frühzeitig identifizieren und automatisierte Schutzmaßnahmen einleiten. So werden Cyberangriffe effektiver abgewehrt und die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegen zukünftige Bedrohungen gestärkt.“

    sysbus: „Welches sind die größten Gefahren durch Angriffe mithilfe KI?“

    Dr. Peter Schill: „KI wird zunehmend von Cyberkriminellen genutzt, um raffinierte und gezielte Angriffe durchzuführen. Sie erleichtert die Entwicklung neuer Schadsoftware, beschleunigt Zero-Day-Angriffe und senkt die Einstiegshürden für Angreifer. Mit ihrer Hilfe lassen sich Sicherheitslücken in Unternehmen schneller aufspüren und ausnutzen, was großflächige Angriffe entlang der Lieferkette begünstigt. Eine weitere Gefahr stellt die unkontrollierte Nutzung generativer KI-Systeme dar. Cyberkriminelle könnten sensible Unternehmensdaten aus solchen Plattformen extrahieren und für gezielte Angriffe nutzen. Besonders bedrohlich ist heute der Einsatz von Deepfake-Technologie: Wo früher schlecht geschnittene Audiodateien und auffällige Fake-Mails dominierten, ermöglichen heute KI-generierte Stimmen und Videos täuschend echte CEO-Fraud-Angriffe.“

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