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Frage der Woche: “Wie geht es dieses Jahr mit den Weareables voran?” (Teil 2)

FDW

Heute der zweite Teil unserer Frage der Woche zum Thema Weareables. Dieses Mal geben Iskander Business Partner, Huawei, Ipswitch, Siewert & Kau, Twenga, Horizn Studios, blinkked und Bitdefender ihr Statement ab.

FlorianPallas

“Wir erwarten den Durchbruch in der E-Health-Branche, unter anderem mit dem Trend ‘Pay as you live'”, meint Dr. Florian Pallas, Unternehmensberater bei Iskander Business Partner. “In den USA hat etwa die erste Krankenversicherung ihren Mitarbeitern Vergünstigungen bei ihren Versicherungsbeträgen zugesagt, wenn sie die Anzahl und Geschwindigkeit ihrer Schritte tracken. In Deutschland bietet wiederum Mobilcom-Debitel mit ‘SmartCare’ erste Abomodelle für die Bereiche Fitness, Vorsorge und Wohlbefinden an, die so neue Geschäftsfelder abdecken. Zukünftig werden wir häufiger Kooperationen aus unterschiedlichen Branchen sehen, um gemeinsame E-Health-Angebote zu schaffen.”

HUAWEI_Matthias Mittelviefhaus

Matthias Mittelviefhaus, Vice President Consumer Business Group bei der Huawei Technologies Deutschland GmbH: “2016 rechnen wir mit einer starken Nachfrage im Wearables-Bereich, besonders Smartwatches werden immer beliebter. Neben innovativen Features steht das Design im Vordergrund: Wir arbeiten eng mit Schweizer Uhrenmachern oder Swarosvki zusammen, um unseren Kunden die Ästhetik traditioneller Uhren bieten zu können. Eine Herausforderung ist es, neben Elektrofachhändlern neue Vertriebswege zu finden, wie etwa Uhrenabteilungen im Handel, um mehr Verbraucher ansprechen zu können.”

sh

“Wie die Prognosen von Gartner zeigen, ist das Internet der Dinge auf dem Weg, in sämtliche Bereiche des Alltags vorzudringen”, so Michael Hack von Ipswitch. “Es ist nicht mehr nur ein Branchenschlagwort, IoT wird Commodity. Das Analystenhaus geht davon aus, dass bis 2020 global 25 Milliarden vernetzte Dinge im Einsatz sein werden. Insbesondere Wearables haben einen entscheidenden Anteil an dieser Entwicklung. Sie haben den ursprünglichen IoT-Beschleunigern wie Smartphones und Tablets vorerst den Rang abgelaufen. Wie schon auf der diesjährigen CES zu sehen war, sind aktuell Smart Meters, eWallets und eben besonders Wearables die Treiber. Doch auch der Markt spricht eine deutliche Sprache: Die mit Spannung erwartete Apple Watch verkaufte sich in den drei Monaten nach ihrer Markteinführung 47,5 Millionen Mal. Fitnessarmbänder wie die Produkte von Fitbit wurden ebenfalls äußerst erfolgreich abgesetzt: Schätzungen zufolge wurden im Jahr 2015 36 Millionen Stück verkauft – doppelt so viel wie im Vorjahr. Dieses Jahr ist ein wichtiges Jahr für die Wearables – aus unserer Sicht werden hier besonders die Smartwatches im Mittelpunkt stehen. Ob Apple Watch oder Samsung Gear S2, der Markt für Armbanduhren mit den Funktionen eines Telefons und Klein-Computers ist dabei, sich zu etablieren. Und bei dieser Entwicklung können wir uns eine kurze kritische Anmerkung aus Sicht der Unternehmens-IT nicht verkneifen: Damit sich auch der Sinn und Zweck einer solchen Smartwatch erschließt, muss sie sprichwörtlich rund um die Uhr eingeschaltet bleiben – also auch während der Arbeitszeit des Trägers. Dies beansprucht einerseits Unternehmensressourcen und zeigt, dass die Grenze zwischen privater und geschäftlicher Nutzung weiter verwischt. Es wird schwieriger, die Kontrolle über Daten zu behalten. Mitarbeiter, die Wearable-Gadgets nutzen, müssen über deren Auswirkungen auf die Compliance und die Datensicherheit aufgeklärt werden.”

yplaire_2016

“Der Markt für tragbare Technologien ist vielversprechend, nicht nur im B2C-Umfeld”, denkt Yves Plaire, Sales Director bei der Siewert & Kau Computertechnik GmbH. “Besonders mit Blick auf Smartwatches sehen wir auch Absatzpotential für den B2B-Bereich. Beispielsweise lassen sich durch den Einsatz von intelligenten Uhren im Unternehmen Prozessabläufe optimieren und so die Produktivität steigern. Mitarbeiter brauchen nur noch einen Blick auf den Mini-Computer am Handgelenk zu werfen, schon erhalten sie die gewünschten Informationen.”

TWENGA_Bastien Duclaux - CEO

“Basierend auf der Traffic-Entwicklung unserer Preisvergleichsseite Twenga.de sehen wir ein weiterhin stark steigendes Kaufinteresse dieses Jahr für Smart Watches und Action Cameras voraus”, erklärt Bastien Duclaux, CEO bei Twenga. “Beide Kategorien haben um 96 beziehungsweise 40 Prozent zugelegt (Januar 2016 versus Januar 2015). Andere Wearables, wie zum Beispiel Actvity Tracker, bleiben weiterhin beliebt, aber zeigen weniger Wachstumspotential.”

HORIZN_stefan-holwe_CEO

“Die große Mehrheit der gut ausgebildeten Professionals im 21. Jahrhundert strebt danach, remote und flexibel zu leben und zu arbeiten”, fügt Stefan Holwe, Co-Founder und Managing Director bei Horizn Studios hinzu. “Neben dem großen Trend der Selbstoptimierung (Fitbit) sehen wir in diesem sich ausbreitenden Bedürfnis einen wesentlichen Technologie-Treiber. Ein ‘Connected Ecosystem of Tools’ wird heran- und zusammenwachsen, das insbesondere der bedeutenden Creative und Nomadic Class ihr (Arbeits-)Leben ermöglicht und erleichtert.”

Nevo

“Bisher trug man eine Uhr aus 3 Gründen: Uhrzeit, Mode, Status. Jetzt gibt es einen weiteren – Vernetzung”, denkt Simon David Bartmann, Gründer und CEO von blinkked. “Mit Blinkked – connected watch ermöglichen wir, das Internet of things erlebbar zu machen. Wearables werden zukünftig individuell auf den Träger und seine Interessen in der Freizeit, beim Bezahlen, im Beruf etc. abgestimmt und via App steuerbar sein. Die Uhr hat als wearable den Vorteil, dass sie täglicher Begleiter ist.”

Bitdefender_Bogdan Botezatu

 

“Mit Enterprise-fokussierten tragbaren Anwendungen wird auch die Einführung von WYOD (Wear Your Own Device) in Unternehmen und Organisationen vorangetrieben”, schließt Bogdan Botezatu, Senior e-Threat-Analyst bei Bitdefender, das Thema ab. “Wenn geschäftssensible Informationen von Handgelenk zu Handgelenk übertragen werden, sollten Unternehmen sich dafür durch die Schaffung von Sicherheitsrichtlinien und die Umsetzung entsprechender Authentifizierungs- und Verschlüsselungsprotokolle vorbereiten.”