ArtikelDigitalisierung/Digitale Transformation

Aufbruch in neue Welten: So gelingt der Einstieg in AR und VR

Unternehmen sollten sich allerdings bewusst sein, dass AR- und VR-Trainings in der Regel nur eine Ergänzung ihrer bisherigen Methoden sein sollten und diese nicht komplett ersetzen können. Außerdem sollten sie beachten, dass unterschiedliche Menschen unterschiedlich lernen und virtuelle Welten womöglich nicht für jeden die dafür ideale Umgebung darstellen. Dementsprechend ist es für Unternehmen wichtig, genau abzuwägen, welche Aspekte ihres Schulungs- und Weiterbildungsprogramms sie immersiv gestalten wollen und können.

Bild: Endava

Ein anderes Beispiel für den Einsatz von AR kommt aus dem Onlinehandel: Hier werden AR-Anwendungen genutzt, um das Shoppingerlebnis zu verbessern und potenzielle Käufer von Produkten zu überzeugen, indem diese als virtuelle Inhalte in realen Umgebungen dargestellt werden. Damit können Verbraucher direkt überprüfen, ob das ausgesuchte Sofa tatsächlich in ihr Wohnzimmer passt oder ob Farbe und Form eines Kleidungsstücks ihnen schmeicheln.

Auf einer ähnlichen Idee – aber gemeinhin in weitaus größerem Umfang – bauen virtuelle Showrooms auf, bei denen sich das volle Potenzial von VR entfalten kann. Für manche Unternehmen waren sie die Lösung während der Hochphase der Pandemie, als Messen weltweit ausgefallen sind. Doch virtuelle Showrooms bieten auch weiterhin Vorteile, um Kunden, Partner oder der Öffentlichkeit Produkte ohne großen Aufwand vorzuführen und diese erlebbar zu machen. Zudem können in der virtuellen Welt einzelne Komponenten leicht ausgetauscht oder personalisiert werden, um so alle Möglichkeiten des Produkts zu demonstrieren.

Klein anfangen und stetig verbessern

Wer jetzt überlegt, eine eigene AR- oder VR-Lösung oder -Umgebung zu entwickeln oder entwickeln zu lassen, sollte dabei einige Aspekte beachten. Der erste: Welcher Use Case bietet sich an? Bei dieser Entscheidung spielen verschiedene Kriterien eine Rolle – zum Beispiel Branche, Produkte, Geschäftsprioritäten. Vor allem aber sollte das Projekt tatsächlich einen greifbaren Mehrwert für das Unternehmen, seine Kunden oder Mitarbeiter bieten.

Gleichzeitig sollten Unternehmen aufpassen, sich am Anfang nicht zu viel vorzunehmen. Deshalb bieten sich sowohl kleinere Projekte an als auch Use Cases, die weitgehend losgelöst von anderen Prozessen sind. Dadurch sinkt die Anzahl der weiteren Prozesse, Systeme und Nutzer, die bei der Entwicklung berücksichtigt werden müssen. Zudem sollten sich die Verantwortlichen von etwaigen Fehlern und Fehlschlägen nicht entmutigen lassen, sondern aus diesen – gemäß des agilen, iterativen Digitalisierungsansatzes – die richtigen Lehren ziehen und ihr Projekt kontinuierlich verbessern. So kommen sie langsam, aber sicher und vor allem erfolgreich in der Welt der Augmented und Virtual Reality an.