Datenbanken als Motor der Digitalisierung
Autor/Redakteur: Wolfgang Fresser, Regional Director bei Couchbase/gg
Digitale Technologie verändert die deutsche Wirtschaft und Unternehmen aus allen Bereichen stützen schon zahlreiche Prozesse auf virtuelle Lösungen. Brigitte Zypries, die ehemalige Bundesministerin für Wirtschaft und Energie meinte wörtlich: „Der digitale Wandel kann für Deutschland ein qualitativer Sprung nach vorn sein, wenn die richtigen Weichen gestellt werden.“
Die Herausforderung ist groß, den Kunden erwarten einen besseren Service und werden mündiger bei der Auswahl von Dienstleistern und Produkten. Die digitale Welt kennt keine Ländergrenzen und Öffnungszeiten. Durch die Digitalisierung werden Märkte global und Unternehmen finden sich in neuen Wettbewerbssituationen. Zudem stellen Konsumenten neue Anforderung an Lieferzeiten und Transparenz, denn sie haben sich an den Komfort der digitalen Welt gewöhnt.
Der moderne Kunde erwartet umfassende Interaktion. Suchbegriffe allein reichen nicht aus. Stattdessen müssen Unternehmen über den kompletten Verkaufzyklus in Echtzeit auf Signale und Wünsche reagieren. Google, Amazon und andere Internetriesen nutzen die Möglichkeiten der Digitalisierung. Ein konkretes Beispiel ist Tourismus: Der Billigfluganbieter Ryanair punktet beim Service mit digitalen Angeboten. Zu jedem Zeitpunkt können Upgrades, aber auch Hotels und Mietwagen über PC, Tablet oder Smartphone gebucht werden.
Dadurch kommt das Reisebüro zum Kunden und kann besser auf dessen Präferenzen reagieren. Die Branche ist kein Einzelfall: Egal, ob Online-Supermarkt, Video-Streaming oder Handwerk: Alles ist durch digitalen Services nur einen Klick entfernt und viele Sektoren befinden sich im Umbruch. IT-Verantwortliche wissen daher, dass Investitionen in digitale Angebote und Vertrieb unausweichlich sind.
Viele klassische IT-Anbieter sind bemüht, ihre Lösungen fit für die Digitalisierung zu machen, allerdings unterschätzen gerade deutsche Unternehmen diese Entwicklung: Anstatt in Grundlagen für neue Geschäftsmodelle zu investieren, versuchen sie, Ansätze mit wenig Perspektive auszubauen. Beispielsweise sollte man als Reisebüro nicht in neue Niederlassungen investieren, solange man kein entsprechendes E-Commerce-Angebot hat. Die Rolle einer Filiale hat sich verändert weg vom Haupttransaktionspunkt hin zum verlängertem Arm der Online-Welt. Die Erwartungshaltung von Kunden verlangt, dass alle Geschäftsprozesse jederzeit virtuell in mit neuer Qualität abrufbar sind.
Genau hier können Altsysteme schnell zur Krücke werden. Für die zunehmende Menge an Daten sind Interaktionssysteme erforderlich, die die richtige Abstimmung von Service-Partnern, E-Commerce-Angeboten und Onlinesystemen bei hohem Durchsatz erlauben. Viele Softwarelösungen sind vernetzt, bieten hierfür aber nicht die nötige Performance.
Datenbanken als Business-Enabler
Zwar sind technologische Grundlagen bei den Nutzern vorhanden, oftmals hängen aber Unternehmen hinterher. Kunden orientieren sich an digitalen Angeboten und wenden sich von etablierten Anbietern ab, wenn ihre Nachfrage günstiger und schneller durch moderne Provider befriedigt werden kann. Deshalb werden Datenbanken zu wichtigen Schlüsseltechnologie.
Performance wird immer weniger durch Leistungsfähigkeit von Hardware bestimmt, sondern immer stärker durch eingesetzten Mechanismen. Daher sind klassische Datenbanken sind nur bedingt geeignet. Solche Systeme sind relational, sprich die Anzahl der verfügbaren Informationen für jedes Item wird einmal festgelegt. Eine spätere Änderung bei einzelnen Datensätzen verlangt eine Anpassung der kompletten Datenbank. In der IT spricht man auch von SQL (Structured Query Language) – Datenbanken. Im Gegensatz dazu arbeiten moderne NoSQL-Systeme ohne festes Datenschema und eignen sich besser für den aktuellen Wettbewerb.
Im Rahmen der Digitalisierung müssen immer mehr Information verarbeitet werden. Dadurch wachsen Datenbanken rasant an. SQL-Systeme verlieren mit zunehmender Größe an Geschwindigkeit. Zugriffszeiten verzögern sich mit der Anzahl der Datensätze. Zudem kommt es zu Einschränkungen, wenn viele Nutzer gleichzeitig auf Informationen zugreifen möchten. Im Zeitalter von Mobile Computing können sich Organisationen solche Verzögerungen aber nicht erlauben.