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Strategieansatz: Den Fokus erst auf die Daten, dann auf die Cloud legen

Autor/Redakteur: Daniel Metzger, Regional Vice President Central & Eastern Europe bei Cloudera/gg

Als eine der Umgebungen, mit denen Unternehmen ihr datengetriebenes Geschäft verbessern wollen, etabliert sich zusehends die Multi-Cloud. Die Umsetzung erfordert ein strategisches Vorgehen, das sich jedoch in erster Linie auf die Daten konzentrieren sollte, um aus diesen das Optimum herauszuholen – dann auch in der Cloud.

Bild: Cloudera

Der Trend geht klar zur Multi-Cloud. Denn 87 Prozent der befragten Unternehmen einer IDC-Studie gaben an, dass sie bereits Services verschiedener Public-Cloud-Provider einsetzen. Oder sie stecken mitten in der Planung, ihre Umgebung darauf vorzubereiten. Jede erdenkliche Funktion lässt sich mit einem Cloud-Dienst abbilden, wobei die Multi-Cloud-Nutzung nach dem Best-of-Breed-Ansatz funktioniert. Eine Firma wählt die beste Lösung für eine Aufgabe aus, die sie vorher genau definiert. Workloads werden dann bei unterschiedlichen Anbietern aufgesetzt. Die Business Continuity verbessert sich, da sich das Unternehmen nicht von einem Provider abhängig macht. Zudem kann es einen Workload von einer Public-Cloud zur anderen verschieben, sobald sich dort Bedingungen in irgendeiner Weise verbessern. Oder man verteilt neben den Ressourcen auch Workloads gleich über mehrere Clouds, um das Risiko schwerer Ausfälle zu minimieren. In einer Multi-Cloud-Umgebung entsteht daher für viele die Gefahr erst gar nicht, in einen Vendor Lock-in bei einem PaaS- (Platform-as-a-Service) oder SaaS (Software-as-a-Service)-Anbieter zu geraten.

Dennoch hält die strategische Entscheidung für eine Multi-Cloud einige Herausforderungen bereit. Je mehr Cloud-Lösungen im Einsatz sind, umso schwieriger wird es in der Multi-Cloud-Umgebung alle Workloads zu koordinieren. Schnell geht der Überblick verloren, Anwendungen und Arbeitslasten laufen unabhängig voneinander anstatt aufeinander abgestimmt, damit keine Silos entstehen. Sicherheitsrelevant wird es, wenn Nutzer bei Provider A, B und C verschiedene Zugriffsrechte haben und für ihre Anwendungen abweichende Sicherheitsstufen gelten. Spätestens ab dem Punkt kippt die Multi-Cloud in eine Umgebung, die sich kaum noch überblicken, geschweige denn effizient managen lässt.

Wann Integrationsplattformen versagen

Die Integration der Cloud-Services in die Unternehmens-IT entscheidet darüber, ob und wie ein Multi-Cloud-Ansatz aufgeht, datenzentriert zu wirtschaften. An der Stelle nützt jedoch die beste Integrationsplattform wenig, solange bestimmte Voraussetzungen fehlen. Es gibt Lösungen, die Cloud-Dienste von mehreren Anbietern sauber und übersichtlich verbinden. Mit ihnen lässt sich zwar die Gefahr bannen, beim Verlagern von Datenanalysen bloß Rohdaten zurückzubekommen und so das Data-Mining neu starten zu müssen. Für den sinnvollen und zielgerichteten Einsatz benötigen diese Tools jedoch eine solide Basis, die sich ein Unternehmen mit einer Datenstrategie schafft. Aufbau und Betrieb einer funktionierenden Multi-Cloud, in der sich die gewünschten Vorteile einstellen, fällt dann erheblich leichter.