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Umdenken angesagt: Wie die Pandemie neue Datentrends befeuert

Business Process Reengineering rückt in den Mittelpunkt

Reaktionsschnelligkeit innerhalb von Geschäftsprozessen hat sich zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor entwickelt. Business Process Modeling ist keine Neuheit mehr, allerdings ermöglicht uns der technologische Fortschritt noch bessere Einblicke in die Prozesse. Wie sehen diese genau aus und wie lassen sie sich optimieren und automatisieren? Das lässt sich am Beispiel Process Mining und Robotic Process Automation (RPA) verdeutlichen. Mit Hilfe von Embedded Analytics können Prozesse so aufgesetzt werden, dass Handlungen automatisiert ausgelöst werden. Für Unternehmen mit knappen Ressourcen eröffnen sich dadurch enorme Potenziale, denn aus passiver Erkennung wird Active Intelligence. Diese unterstützt ihre Mitarbeiter und entlastet sie von einfachen, routinemäßigen Entscheidungen. Active Intelligence beschreibt den Zustand einer kontinuierlichen Intelligenz. Diese setzt Technologie und Prozesse ein, um auf der Basis von Echtzeitdaten im konkreten Moment des Bedarfs Maßnahmen beziehungsweise Aktionen für nachgelagerte Geschäftsprozesse auszulösen.

Alternative Data: Erheben, Bereitstellen und Synthese neuer und zusätzlicher Daten

Um wie viel früher hätte sich Corona entdecken, einschätzen und vielleicht auch besser eindämmen lassen? Auswertungen zusätzlicher beziehungsweise alternativer Daten, die auf den ersten Blick vielleicht wenig mit einer bestimmten Fragestellung zu tun haben, können überraschende und unerwartete Einblicke liefern. Ein Beispiel hierzu: Verkehrsdaten in der Umgebung von Krankenhäusern in Wuhan und die Stichwort-Suche von Internetnutzern in dieser Gegend nach bestimmten Krankheitssymptomen legen den Schluss nahe, dass das Virus schon Ende 2019 grassierte. Solche Datenkombinationen können künftig nicht nur im Rückblick, sondern vor allem auch im Ausblick auf gesellschaftliche Herausforderungen wichtige Handlungsimpulse liefern. Audiomaterial, Bildinformationen, Sensor- und Umgebungsdaten: Zahlreiche Datenquellen werden verstärkt dabei helfen, Auffälligkeiten, Anomalien oder mögliche Bedrohungen noch präziser zu erkennen – und diese früher entsprechend zu handhaben.

Collaboration

Ganz gleich ob im beruflichen, schulischen oder auch privaten Umfeld – wie nie zuvor war unser Leben im letzten Jahr und wird wohl auch in Zukunft von Webkonferenzen, Remote-Zusammenarbeit und Online-Lernen geprägt sein. Es zeigte sich aber auch, dass es in dieser schnelllebigen Zeit zu lange dauert, um für Entscheidungen Dashboards zu bauen. Durch das Zusammenwachsen von Datenmanagement und ‑Analyse konnten neue Schnittstellen zwischen den einzelnen Komponenten der Datenpipeline geschaffen werden. Das bietet die Chance, Analysen durch Synthesen zu ergänzen und aktive Metadaten, Business-Logik und Kataloge als verbindende Elemente zu nutzen. Dadurch wird das Zusammenarbeiten und Diskutieren und letztendlich auch Innovation auf die Daten selbst fokussiert.

Dieser Exkurs in die Trends, die von der Pandemie beschleunigt werden, zeigt eines deutlich auf: Der digitale Wandel hat unsere Abhängigkeit von Technologie und Daten in einer noch nie gekannten Weise erhöht. Der Zugang zu aktuellen Informationen beeinflusst entscheidende Aspekte des Lebens – ob es darum geht, das Überleben von Unternehmen zu sichern oder der Gesellschaft den richtigen Weg im Umgang mit der Pandemie zu zeigen. Doch wir stehen erst am Anfang einer Reise, die noch große Innovationen mit sich bringen wird.