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Umdenken angesagt: Wie die Pandemie neue Datentrends befeuert

Autor/Redakteur: Wolfgang Kobek, SVP EMEA bei Qlik/gg

Bild: Qlik

Die weltweite Pandemie sorgte im Jahr 2020 für die Beschleunigung des digitalen Wandels. Dabei hat sich eines besonders herauskristallisiert: Daten sind unverzichtbar geworden – im privaten wie im unternehmerischen Umfeld. Allerdings nur, sofern sie aktuell, genau, leicht zugänglich und verständlich sein.

Im digitalen Switch hat das Corona-Jahr 2020 weitere Trends beschleunigt – Stichwort SaaS, Shared Data, Up-to-date- und Business-Ready Data, Alternative Data und Collaboration. Im folgenden Artikel werden sechs ausgewählte Trends genauer beleuchtet.

Shared Data, Visualisierung und Storytelling: nicht ohne Datenkenntnis

Fallzahlen, Inzidenzwerte, R-Werte – die Kommunikation von und mit Daten sowie deren Visualisierung ist im Corona-Jahr 2020 sprunghaft angestiegen. Sie sind plötzlich nicht mehr nur an „datennahen“ Arbeitsplätzen von Bedeutung. Vielmehr befasst sich mittlerweile die breite Öffentlichkeit intensiv mit Daten, vor allem aus Quellen wie dem Robert-Koch-Institut. Sie bestimmen unser Leben. Diese Entwicklung weckt in vielen Menschen den Wunsch nach mehr Datenkompetenz, um in Zukunft ihr Leben, ihren Alltag und die Herausforderungen im Job in Umgang mit Daten besser zu meistern. Fragen nach Datenherkunft, -qualität und -transparenz werden dabei ebenso eine Rolle spielen wie Fragen nach Datenmodellen, -katalogen und -verfügbarkeit – etwa über Data Marketplaces. Allerdings zeigt sich hier ein grundlegendes Problem: Datenkenntnis lässt sich nicht über Nacht lernen. Es bedarf einer kontinuierlichen und ausführlichen Beschäftigung mit dem Thema. Um sowohl den Umgang mit Daten als auch die öffentliche Kommunikation mit und über diese auf eine einheitliche Basis zu stellen, ist eine Art „Daten-Knigge“ denkbar. Dies würde sicherstellen, dass alle Bürger die richtigen Schlüsse aus Daten ziehen können und weniger Fehlinformationen verbreitet werden.

SaaS im Höhenflug

Viele Unternehmen haben 2020 verstärkt auf die Angebote von Cloud-Anbietern und Online-Services zurückgegriffen, um ihren Betrieb in virtuellen Umgebungen aufrechterhalten zu können – trotz Corona. Firmen haben ihre Zögerlichkeit bezüglich SaaS, PaaS und sonstiger „as-a-Service“-Leistungen überwunden. Diese Umstellung brachte viele positive Folgen mit sich wie etwa zusätzliche Skalierbarkeit und Flexibilität. Außerdem hat das Innovationstempo rund um die Nutzung von Daten und Analysen zugenommen. Zusätzlich bieten SaaS-Angebote unmittelbaren Zugang zu neuen Technologien, die Transformationsprozesse wie Augmented Analytics erleichtern.

Immer up-to date – mit Echtzeit-Informationen und geschäftsbereiten Daten

Gerade die letzten Monate haben gezeigt, dass sich variable Parameter in Vorhersagen und Prognosen von einen auf den anderen Moment schlagartig ändern können. Datenaktualisierungen beziehungsweise Prognosen und Alerts auf Basis von aktuellen Daten werden immer wichtiger. Auch hier ein Beispiel aus dem Jahr 2020: Zu Beginn der Pandemie sind makroökonomisch Lieferketten eingebrochen. Krankenhäuser mussten sich intensiv um die Beschaffung von Schutzausrüstung bemühen oder die Bürger horteten auf einmal Unmengen von Toilettenpapier. Das Erstaunliche hierbei: Auf den tatsächlichen Mangel an Schutzausrüstung konnte nur mit Verzögerung reagiert werden, während die befürchtete Knappheit des Toilettenpapiers den Markt nur kurzfristig irritierte. Solche Vorfälle könnten in einer datenbasierten Zukunft vermieden werden. Das Problem liegt darin, dass noch immer zu viele Unternehmen mit veralteten Daten arbeiten und heterogene Daten noch nicht eingebunden werden. Dies wiederum verhindert eine fundierte Prognose von Chancen und Risiken. Es ist höchste Zeit, Daten aus allen Systemen – ob ERP-, CRM- oder SaaS-Anwendungen – in automatisierten Echtzeit-Prozessen zu integrieren. Nur so können Analyse-Systeme eine schnelle und fundierte Entscheidungsfindung ermöglichen.