SolarWinds AppOptics im Test: Klarheit in Entwicklung und Administration
Gehen wir als Beispiel zu den Details des Hotel-Booking-Service herunter, den wir als Demo-App verwendet haben. Dieser besteht neben dem eigentlichen Booking-Service aus einem API und einem Web-Tier. Geht man in der Übersicht auf den Link zum Web-Tier, so präsentiert das System in einer Übersichtsseite die durchschnittliche Antwortzeit, die Zahl der Anfragen, die Fehlerrate und die durchschnittliche CPU-Last. Gehen wir nun weiter nach unten auf die Requests Rate, so landen wir in einer Übersicht der einzelnen Transaktionen namens “hotelscontroller.show”, “hotelscontroller.index”, “roomtypescontroller.show” und “puchasecontroller.new”.
Wechseln wir nach “hotelscontroller.show” so erfahren wir Details über die Zahl der Anfragen, die Fehlerrate und die Transaktion Response Time in diesem Bereich. Auf diese Art und Weise funktioniert das System auch bei den anderen überwachten Komponenten.
Die Dashboards
Im Betrieb müssen die Anwender nicht mit den von SolarWinds vorgegebenen Dashboards (beispielsweise für per Plugin überwachte Anwendungen) vorliebnehmen, sondern können sich ihre Dashboards jederzeit selbst zusammenstellen und so die angezeigten Informationen genau an ihre Anforderungen anpassen. Das geht über den Befehl “Add Dashboard” und das Hinzufügen der gewünschten Charts in der gewünschten Form. AppOptics unterscheidet dabei zwischen Linien-, Stacked- oder “Big Number”-Charts. Anschließend sind die zuständigen Mitarbeiter dazu in der Lage, die anzuzeigenden Daten wie “apache.CPULoad”, “docker.network.rx_errors” oder “sqlserver.sqlserver_performance” aus einer Liste auszuwählen und in das Chart zu integrieren. Im Betrieb ist die Zahl der zu präsentierenden Werte pro Chart nicht begrenzt, genauso wenig wie die Zahl der Charts pro Dashboard.
Grenzwerte und Alerts
Ebenso wichtig wie die Option, die gemessenen Werte in einer informativen Form anzuzeigen, ist auch das Alerting, damit die zuständigen Mitarbeiter im Fehlerfall schnell reagieren können. Im Test legten wir für bestimmte Werte Grenzwerte fest und definierten Alarme via E-Mail und Slack, die uns beim Überschreiten dieser Grenzwerte benachrichtigen sollten. Mit der Alarmfunktion besteht beispielsweise die Möglichkeit, die Administratoren zu warnen, wenn auf einem der überwachten Systeme über einen Zeitraum von fünf Minuten die Prozessorlast über 80 Prozent oder die Speichernutzung über 67 Prozent liegt. Bei Bedarf kann das System auch alle paar Minuten eine Erinnerung schicken, wenn der ungewöhnliche Zustand anhält. Ist die “Krise” vorbei, so erhalten die Verantwortlichen ebenfalls eine Meldung, die sie darüber informiert, dass alles wieder normal läuft. Im Test ergaben sich bei der Arbeit mit den Alerts keine Probleme.
Im Betrieb unterscheidet AppOptics zwischen Alerts, die Hosts betreffen, also System Health und ähnliches und APM-Alerts. Letztere geben Auskunft über spezifische Metriken der Apps wie Latenzen, Fehlerraten und so weiter. Darüber hinaus besteht auch die Option, Custom Alerts zu erzeugen, die auf beliebigen Werten aufsetzen können. Bei Bedarf lassen sich mehrere Konditionen (wie beispielsweise hohe Prozessorlast bei gleichzeitig hoher Latenz) mit einem Alarm verknüpfen um auch sehr komplexe Szenarien abzubilden. Neben Alerts via Mail und Slack unterstützt die Lösung übrigens noch Alarme über BigPanda, Flowdock, HipChat, Opsgenie, PagerDuty, SNS, VictorOps, Webhooks (SMS) und Zapier.
Weitere Möglichkeit: Externe Einbindung
AppOptics ist in die Orion®-Plattform, das zentrale Management-Werkzeug für praktisch alle SolarWinds-Produkte, integriert. Deswegen kann man einzelne Charts auch als Widgets in eigene Orion-Seiten einbinden und so wichtige Daten beispielsweise direkt der Geschäftsführung sichtbar machen. Es besteht im Betrieb sogar die Option, Messdaten als HTML-Seiten in beliebige andere Systeme einzubinden, nicht nur in Orion-Plattform.
Auf diese Weise lassen sich komplexe Themen begreifbar machen und das System kann zum Einsatz kommen, um nicht nur das Inhouse-Development zu unterstützen, sondern auch um geschäftskritische Anwendungen wie den IIS, den SQL-Server oder diverse Cloud-Dienste zu überwachen. AppOptics stellt also eine Lösung nicht nur für DevOps, sondern auch für System Engineers dar.
Fazit
SolarWinds AppOptics überraschte uns im Test mit einem sehr großen Leistungsumfang bei gleichzeitig relativ einfacher Einrichtung des Systems. Die Zahl der gelieferten Informationen ist extrem groß, der Aufwand, an diese Informationen zu gelangen, gestaltet sich aber verhältnismäßig gering, zumindest solange man Anwendungen überwachen möchte, für die Plugins zur Verfügung stehen. In der Regel reicht es völlig aus, die Client-Software für das jeweilige Host-Betriebssystem auf den betroffenen Rechnern einzuspielen und ein wenig Konfigurationsarbeit zu leisten.
Auch im Betrieb konnte das Produkt gefallen. Das Web-Interface wurde übersichtlich gestaltet und die flexibel anpassbaren Dashboards sorgen für einen guten Überblick. Auch die Konfiguration der Alarme sollte keinen Administratoren vor unüberwindliche Schwierigkeiten stellen. Für Umgebungen, in denen es wichtig ist, viele Details über die eingesetzten Anwendungen in Erfahrung zu bringen (und das unabhängig von ihrem jeweiligen Einsatzort), stellt AppOptics eine erstklassige Wahl dar. Neben dem üblichen, kostenlosen zweiwöchigen Trial, über den Interessierte den vollen Funktionsumfang der Lösung testen können, bietet SolarWinds übrigens auch eine kostenlose Variante von AppOptics an. „AppOptics Dev Edition“ (https://www.appoptics.com/de/free-apm-software) ist zeitlich nicht begrenzt, unterstützt aber nur drei Hosts, fünf Traces pro Minute, 100 Metriken und sechs Container. Damit eignet sich die kostenlose Variante vor allem für Entwickler, die ihre Produkte direkt vor Ort testen möchten und sehr kleine Umgebungen.
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Anmerkung:
Wir haben diesen Test im Auftrag des Herstellers durchgeführt. Der Bericht wurde davon nicht beeinflusst und bleibt neutral und unabhängig, ohne Vorgaben Dritter. Diese Offenlegung dient der Transparenz.