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Microsoft SQL Server: Die Wahl der richtigen Lizenzoption

Zugriffsszenarien

Welche Lizenzierung die richtige ist, ist auch immer eine Frage des Zugriffs. Im Folgenden werden Beispiele für gängige Zugriffsszenarien aufgeführt:

Quelle: Flexera

Beispiel 1 – Multiplexing

Multiplexing ist der indirekte Zugriff auf ein System über andere Systeme. Im Beispiel in Abbildung 2 greifen Nutzer und Geräte indirekt auf den SQL Server zu. Es gibt mehrere Möglichkeiten der Lizenzierung von SQL Server in einem solchen Szenario. Dazu gehören:

  1. Der Nutzer- und Gerätezugriff besteht aus externen Benutzern, also nicht den Mitarbeitern des Unternehmens. In diesem Szenario ist es kaum möglich, den Zugriff zu quantifizieren, weshalb sich die Anzahl der benötigten SQL Server CALs (User oder Device) nicht festlegen lässt. Der empfohlene Lizenzierungsansatz wäre hier die Core-basierte Lizenzierung von SQL Server.
  2. Der Nutzer- und Gerätezugriff besteht aus internen Benutzern, das heißt Mitarbeitern des Unternehmens. In diesem Szenario ist es einfacher, die Anzahl der Geräte und Nutzer zu ermitteln und eine kostenbasierte Analyse durchzuführen. So lässt sich feststellen, ob sich das Server- und CAL-Modell oder das Core-basierte Modell am besten eignet.
Quelle: Flexera

Beispiel 2 – SQL Server eingebettet in Anwendungen von Dritten

SQL Server wird bisweilen von ISVs in die Anwendung Dritter eingebettet. Die dazu verwendete Runtime-Lizenz ist ausschließlich für die ISV-Anwendung gültig. Diese Instanz von SQL Server darf nicht in Verbindung mit anderen Anwendungen oder Datenbanken verwendet werden. Das Beispiel in Abbildung 3 zeigt Benutzer, die auf eine Anwendung mit eingebetteter SQL-Datenbank zugreifen. Es ist hier keine zusätzliche Lizenz von SQL Server erforderlich, da die Kosten für die Runtime-Lizenz in den Kosten der Anwendung des ISV enthalten sind.

Quelle: Flexera

Beispiel 3 – Intranet

Ein Intranet ist ein eingeschränktes, internes Netzwerk, das von Unternehmen genutzt wird, um Mitarbeitern Informationen und gegebenenfalls auch Dienste bereitzustellen. Wie das Beispiel in Abbildung 4 zeigt, wird zur Speicherung dieser Informationen häufig SQL Server als zugrundeliegende Datenbanktechnologie verwendet. Das gewählte Lizenzmodell hängt davon ab, inwieweit der Zugriff auf diese SQL-Technologie quantifizierbar ist. Die Entscheidung wird meist unter kommerziellen Gesichtspunkten betrachtet.

Zur Beurteilung der verschiedenen Lizenzmodelle sollten Unternehmen eine kostenbasierte Analyse durchführen und dabei Faktoren wie zum Beispiel Organisationsgröße, prognostiziertes Wachstum und Skalierbarkeit der aktuellen Konfiguration berücksichtigen. Es empfiehlt sich zudem, den Fachhändler damit zu beauftragen, die bestgeeignete Option für SQL Server unter Berücksichtigung der Server-Rolle, des Nutzer- und Gerätezugriffs sowie der technischen Anforderungen zu ermitteln. Es gibt nämlich einen bestimmten Punkt, ab dem sich die Vorzeichen ändern und das Per-Core-Modell kostengünstiger und einfacher in der Handhabung wird als Server + CAL. Und last but not least, sollten Unternehmen den offenen Dialog mit den Datenbankadministratoren suchen. Gemeinsam lässt sich klären, wie SQL Server in einer Unternehmensumgebung eingesetzt wird und welche Governance dafür sichergestellt werden muss.

Die verschiedenen Lizenzmodelle von SQL Server können Verwirrung auslösen, aber wenn sie richtig verstanden und genutzt werden, sind die Einsparungsmöglichkeiten erheblich. Für Unternehmen gilt also einen kritischen Blick auf Anforderungen und IT-Umgebung zu werfen und damit wichtige Fragen vorab zu klären.