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Die richtige Infrastruktur für das IoT

Autor/Redakteur: Hans O’Sullivan, CEO von StorMagic/gg

Vernetzte Systeme, die Prozesse überwachten und als Urahn des IoT gelten, gibt es tatsächlich schon sehr lange. Die Systeme wurden meist in der Industrie für die Prozessverwaltung und -automatisierung eingesetzt, lange bevor die Digitalisierung so gut wie alle IT-Systeme auf standardisierten x86-Systemen konsolidierte. Die Systeme waren aufwendig in der Verwaltung, meist voneinander isoliert und der zuständige Administrator musste tatsächlich noch von einem System zum anderen gehen um nach roten Lämpchen Ausschau zu halten. Die moderne IT hat in den letzten Jahren auch für diese Anwendungsfälle Lösungen hervorgebracht, deren Applikationen Daten aus mehreren Systemen in Echtzeit konsolidieren und analysieren und sie in einem einzelnen Dashboard bereitstellen. Ein Administrator kann Warnhinweise mehrerer Bestandteile eines Prozesses nun auf einmal beobachten und direkt darauf reagieren, anstatt durch die Produktionshalle zu laufen und nach Fehlerzuständen zu suchen – und das prinzipiell auch von jedem Ort der Welt. Die Verwendung von moderner IT hat hier, wie in vielen Fällen, bestehende Lösungen vorteilhaft ersetzt.

Virtualisierung ermöglicht Verwaltung von entfernten Standorten

Gleichzeitig zur Konsolidierung von Prozessverwaltung und -automatisierung in die moderne IT hat die umfassende Virtualisierung die IT in Zweigniederlassungen stark vereinfacht. Hypervisoren ermöglichen eine zentralisierte Überwachung der IT-Infrastruktur an Remote-Standorten, sodass an diesen Standorten weniger oder gar keine IT-Mitarbeiter vor Ort sein müssen. Das Internet macht es prinzipiell möglich, Sensoren, Geräte oder komplett automatisierte Prozesse über eine zentrale IT an jedem Ort der Welt zu steuern und zu überwachen. Die Voraussetzung ist eine virtualisierte IT und entsprechende Infrastruktur an jedem Standort, die heutzutage eigentlich schon überall vorhanden ist. Die Realität sieht bei geografisch weit verteilten Unternehmen mit Produktionsstätten in Regionen mit geringer Bandbreite jedoch noch anders aus. Um Prozesse in Echtzeit aus der Zentrale steuern zu können, wäre eine schnelle und vor allem zuverlässige Internetverbindung vonnöten, die vor allem in wenig entwickelten Ländern oft nicht vorhanden ist. Systeme laufen hier also oft auf der Infrastruktur vor Ort, die natürlich in diesem Fall auch hochverfügbar sein muss.

Egal also ob im Hauptrechenzentrum oder in der IT in der Niederlassung – IoT-Anwendungen müssen zu allen Zeiten funktionieren. Für moderne IT-Systeme bedeutet dies, dass die Infrastruktur, auf der eine Anwendung läuft, hochverfügbar sein muss. Hochverfügbarkeit bedeutete auf der Hardwareebene bisher die Anschaffung teuer und aufwendig zu verwaltender Speicherarrays, was meist nur für die größten Firmen erschwinglich war. Neue, software-definierte Technologien senken nun die Kosten für Hochverfügbarkeit und machen hochverfügbare IoT-Anwendungen zur Prozessoptimierung nun auch für kleinere Firmen möglich.

Hochverfügbarkeit an jedem Standort mit virtuellen SANs

Neben der komplexen Verwaltung von SANs ist deren hoher Anschaffungspreis für kleinere Firmen die größte Hürde Hochverfügbarkeit zu garantieren. Unternehmen, die eine hohe Anzahl an Niederlassungen außerhalb schnellen Internets haben, müssten theoretisch sogar für jede Niederlassung ein eigenes SAN einrichten um ihre lokale Infrastruktur und die lokalen Prozesse hochverfügbar zu machen. Das ist für viele Unternehmen natürlich sehr schwer zu realisieren. Die Lösung für dieses Problem können virtuelle SANs bringen, die ebenfalls Hochverfügbarkeit für ein automatisiertes Failover ermöglichen, jedoch ohne physische Arrays, Kabel und Switches auskommen und somit die Anschaffungs- und Verwaltungskosten enorm reduzieren. Die Technologie besteht aus einer software-definierten Speicherlösung, die in Kombination mit hyperkonvergenten Servern teure SANs ersetzen kann. Dabei kommen zwei zur Datenspiegelung miteinander verbundene hyperkonvergente Server zum Einsatz, die interne Festplatten und Flash-Speicher nutzen und damit mit der geringst möglichen Menge an Komponenten auskommen. Neben den Anschaffungskosten, die gut 30 Prozent einsparen, fallen Kosten für Platz im Rack sowie Strom für den Betrieb und die Kühlung weg.