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Microsoft Windows Server 2012 R2 richtig lizenzieren

Fallstricke vermeiden

Unternehmen müssen bei einem Audit belegen, auf welcher Hardware eine virtuelle Maschine läuft. Der Einsatz von Virtualisierungstechnologien wie XENServer, Hyper-V oder vSphere kann aber zu Lücken in der Erkennung führen. Unternehmen sollten daher bei der Auswahl einer Software-Asset-Management-Lösung darauf achten, dass diese erfasst, welche virtuelle Maschine wie viele Prozessoren nutzt und zu welcher Hardware diese Prozessoren gehören. Zudem sollte die SAM-Lösung neben Microsoft-Metriken auch Server-Lizenzmodelle anderer Hersteller wie PVU oder RVU von IBM abbilden und inventarisieren können. Bei den am Markt angebotenen SAM-Lösungen variieren die Erkennungsraten zwischen 60 und 100 Prozent. Verantwortliche sind daher gut beraten, Aussagen der SAM-Anbieter mittels eines Proof-of-Concept zu validieren.

Voll im Bilde: transparente Virtualisierung

Im Fall des Microsoft Windows Server 2012 R2 muss die SAM-Lösung die Lizenzen für die physikalischen Instanzen, also für die CPUs, korrekt abbilden. Zusätzlich muss sie in der Lage sein, die auf den Hosts installierten virtuellen Server automatisiert zu erkennen. Bei Verwendung der Standard-Edition ist den virtuellen Servern die genaue Anzahl an Lizenzen zuzuweisen. Bei der Datacenter-Edition muss revisionssicher dargestellt werden, wie viele CPUs genutzt werden und dass eine unbeschränkte Lizenz für den Betrieb aller virtuellen Maschinen vorliegt.

Idealerweise zeigt die SAM-Lösung beispielsweise mit einer Ampel-Darstellung das Verhältnis erworbener und tatsächlich eingesetzter Lizenzen auf. Nur so ist sichergestellt, dass immer die erforderliche Anzahl vorliegt.

Softwarebereitstellung für virtuelle Server

Mit der einmaligen korrekten Lizenzierung ist nicht Schluss, da sich virtuelle Umgebungen laufend ändern. Patches, Upgrades und neue Software-Versionen werden eingespielt, Hardware und virtuelle Server ergänzt oder entfernt. Nur mit umfassenden Steuerungs- und Verwaltungsmechanismen können Unternehmen gewährleisten, dass sie ihre IT sicher, ohne unnötige Kosten und im Einklang mit lizenzrechtlichen Vorgaben betreiben. Deshalb ist eine enge Verzahnung von Software-Bereitstellung und Lizenzmanagement gerade in virtuellen Umgebungen notwendig. Es erfordert unter anderem ein Softwaremanagement, welches die flexible Konfiguration von Software-Verteilern ermöglicht.

Eine Lösung für das Softwaremanagement muss daher einen hohen Automatisierungsgrad und umfassende Prüfroutinen für die Verteilung bieten. So können manuelle Eingriffe, die zeitaufwendig und fehleranfällig sind, vermieden werden. Bei einer integrierten Lösung werden in den Paketen und Verteilern Lizenzprüfungen durchgeführt und Prozesse vorab definiert. Beispielsweise lässt sich festlegen, dass vor der Neuinstallation einer Software geprüft wird, ob noch ausreichend Lizenzen im Unternehmen vorhanden sind. Abhängig vom Ergebnis werden dann die notwendigen Workflows angestoßen.

Ein hoher Automatisierungsgrad optimiert die Softwarebereitstellung für virtuelle Server
Ein hoher Automatisierungsgrad optimiert die Softwarebereitstellung für virtuelle Server

Fazit

Mit einer intensiven Planung und umfassenden Tool-Unterstützung sind Unternehmen beim Betrieb virtueller Server auf der sicheren Seite. Die Softwarebereitstellung sollte eng mit dem Lizenzmanagement verzahnt sein und automatische Prüfungen auf vorhandene und genutzte Lizenzen enthalten. So können Unternehmen bei einer Lizenzplausibilisierung alle Daten auf Knopfdruck vorweisen und dadurch hohe Kosten aufgrund von Unterlizenzierung sowie rechtliche Folgen vermeiden.

Das Thema Lizenzmanagement muss darüber hinaus im Change Management der IT, in mittel- und langfristigen Planungen und Entscheidungen, Berücksichtigung finden. Aufgrund der hohen Kostenimplikation und der rechtlichen Tragweite sollte es in jedem Unternehmen Teil der IT-Strategie sein.