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Heimliche Shooting Stars

Autor/Redakteur: Peter Dümig, Field Product Manager Enterprise Solutions bei Dell/gg

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“Server” ist heute ein Begriff, der geradezu verblasst neben all den hypen Entwicklungen à la Cloud Computing, Big Data, BYOD oder SDN. Und das ist ungerecht, denn erstens übernehmen die Zentralrechner immer mehr Aufgaben, so dass Unternehmen sie immer flexibler in immer mehr Bereichen einsetzen können und zweitens stehen sie im Mittelpunkt genau dieser hypen Technologien, die es ohne sie gar nicht gäbe. Korrekterweise sollten wir Server also eher als die heimlichen Shooting Stars betrachten – die ihre Arbeit zugegebenermaßen eher im Verborgenen verrichten.

Wobei sie auch im grellen Rampenlicht stehen können, zum Beispiel in den gigantomanischen, aber ultra-flexiblen Rechenzentren von Amazon, Apple, Facebook, Google & Co. Dort gelten andere Regeln als in unserer normalen IT-Welt, angefangen bei der kompromisslosen Einhaltung von Standards, den bis aufs nackte Metall heruntergestrippten Racks, der extremen Server- und Speicherdichte bis hin zum bizarr erscheinenden Gleichstrom-Betrieb der Systeme. Das Ziel ist höchste Performance pro Volumeneinheit, verbunden mit niedrigstem Energieverbrauch und größter Flexibilität. Wer diese Serverlandschaften einmal gesehen hat, vergisst sie so schnell nicht mehr.

Das ist aber wie gesagt kein Alltag: in normalen Rechenzentren geht es deutlich bodenständiger zu. Dort ist das Ziel nicht, das letzte Quäntchen Performance aus den Systemen herauszuquetschen oder die Weltmeisterschaft beim Stromsparen anzustreben. Viel-mehr kämpfen Unternehmen – übrigens jeder Größe, also von Kleinstunternehmen bis zum globalen Konzern – mit immer kürzeren IT-Budgets und sinkender Manpower, müssen aber gleichzeitig immer mehr Aufgaben, einen größeren Bedarf an Flexibilität und am Ende das Anwachsen der Komplexität ihrer Infrastruktur in den Griff bekommen. Warum das so ist? Siehe die Hype-Themen oben. Wie groß ist der Hype um diese Themen wirklich? So groß, dass manch Unternehmen in ihnen den Coolness-Faktor von Elektronik-Gadgets sieht, frei nach dem Motto “Schick, wir haben eine Cloud”. Dass eine solche Vorgehensweise wenig Sinn macht, steht natürlich außer Frage.

Die ständigen Hardware-Verbesserungen in Servern, zum Beispiel flottere Controller, mehr Plattenkapazität, die Nutzung nichtflüchtiger PCI-SSDs und gewiss auch schnellere Prozessoren sind bei Unternehmen immer willkommen. Wo sich IT-Abteilungen aber unabhängig von diesen Entwicklungen die Zähne am meisten ausbeißen, ist die wachsende Anzahl von Servern, egal ob virtuell oder physikalisch. Hier gilt es, die Komplexität zu reduzieren und den Aufwand für Verwaltung und Betrieb im Rahmen zu halten.

Systemmanagement spielt hier eine essenzielle Rolle, vor allem die Automatisierung des täglichen Betriebs. Die automatische Netzwerkinstallation von Clients per DHCP mag eines von zahllosen Beispielen dafür sein. Nicht nur weniger stumpfsinniger Aufwand im Alltagsbetrieb, sondern auch eine deutlich geringere Fehleranfälligkeit hält mit solchen Verfahren Einzug ins Rechenzentrum. Das macht das Leben doch deutlich stressfreier.

Weitaus bedeutender ist heute noch die Unterstützung einer Software-Defined Infrastruktur. Höhere Performance, niedrigere Kosten, eine vereinfachte Verwaltung und vor allem eine spürbare Verbesserung der Flexibilität sind die Folge. Das hat am Ende des Tages tatsächlich einen Einfluss auf die immer wieder kolportierte Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens durch IT.

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