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Kaufen oder mieten – das ist hier die Frage

Autor/Redakteur: Carsten Wemken, Consultant Software Asset Management bei Comparex/gg

Carsten Wemken, Consultant Software Asset Management, Comparex Deutschland (Quelle: Comparex)
Carsten Wemken, Consultant Software Asset Management, Comparex Deutschland (Quelle: Comparex)

Es ist nicht leicht, den Überblick über die verschiedenen Arten von Software-Lizenzen zu behalten. Daher greifen viele Unternehmen oft voreilig auf Mietlizenzen zurück – als vermeintlich flexible Alternative zu Kaufmodellen. Doch dies kann schnell in Frust umschlagen: Auch Mietmodelle haben ihre Fallstricke und stellen ein Compliance-Risiko dar. Das wirft die Frage nach dem richtigen Software Asset Management (SAM) auf – denn das nächste Software-Audit kommt bestimmt.

Um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein und auch bei heterogenen Software-Strukturen den Durchblick zu behalten, vertrauen Unternehmen auf verschiedene SAM-Tools. Damit lassen sich nicht nur Fehllizenzierungen vermeiden, auch die Compliance bleibt gewahrt. Noch einfacher wird es – denken viele Unternehmen – wenn sie vermehrt auf Mietmodelle zurückgreifen, anstatt Software-Lizenzen zu kaufen. Sie glauben, so automatisch “compliant” und vor Audits geschützt zu sein.

Große Software-Hersteller wie Microsoft, IBM oder Oracle geben diesen Firmen Recht, indem sie immer mehr Mietmodelle auf den Markt bringen. Auch zahlreiche Startups setzen für ihre Produkte von Anfang an ausschließlich auf Abo-Modelle. Keine überraschende Entwicklung, denn die Vorteile für beide Seiten liegen auf der Hand: Anhand der Verträge weiß der Hersteller genau, wann er wie viel Geld von welchem Lizenznehmer bekommt. Zudem kann er mittels Online-Mechanismen überprüfen, ob die Lizenzen noch gültig sind und so Unterlizenzierungen der Kunden erschweren. Die Anwenderunternehmen hingegen zahlen regelmäßig kleinere Beträge. Große Einmalinvestitionen zu Lizenzbeginn entfallen.

Die Teufel steckt im Nutzungsrechts-Detail

Doch neben all diesen Vorteilen gilt es auch, das geänderte Nutzungsrecht für Anwenderunternehmen zu beachten. Denn bei einer Miet- oder Abonnement-Lizenz endet das Nutzungsrecht, sobald das Vertragsverhältnis ausläuft. Hierzu prüft eine Online-Abfrage regelmäßig die Gültigkeit der Lizenzen. Sobald die Hersteller-Datenbank das Mietende mitteilt, stellt die Software ihren Betrieb ein und damit auch sämtliche Funktionen. Diese Eigenheit von Mietmodellen müssen die zuständigen Mitarbeiter vor der Anschaffung berücksichtigen, beziehungsweise sollte die Mietdauer rechtzeitig verlängert oder gekündigt werden.

Ganz anders verhält es sich bei einer Kauflizenz: Hier darf die Software in der erworbenen Version oder Edition zeitlich unbegrenzt verwendet werden. Die einzige Herausforderung besteht darin, die Lizenzbestimmungen der jeweiligen Anwendung genau zu kennen und zu befolgen.