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Verwaltung von QoS auf VM-Ebene

Autor/Redakteur: Mark Young, Director of Systems Engineering EMEA bei Tintri/gg

Mark Young

Quality of Service (QoS) ist beileibe nichts Neues im Rechenzentrum. Als Information Lifecycle Management vor rund einem Jahrzehnt gehypet wurde, war QoS bereits ein wichtiger Faktor, allerdings erst für physische Server. Heute, nach der “virtuellen” Revolution kämpfen Administratoren wieder damit, QoS zu garantieren. Doch diesmal für ihre kritischen VMs. Dabei stehen sie meist auf verlorenem Posten, da ihre traditionellen Speicher mit veralteten Speicherkonzepten wie LUNs und Volumes arbeiten, die Speicherressourcen von VMs eben nicht auf VM-Ebene verwalten können.

IT-Administratoren brauchen Werkzeuge, die es Ihnen nicht nur erlauben, diese kritischen VMs einfach zu verwalten, sondern auch das allgemeine Rätselraten von QoS-Einstellungen zu beenden. Mit traditionellen Werkzeugen ist es nur möglich, QoS auf LUN-Ebene einzustellen, was Administratoren dazu zwingt, Performance über Dutzende oder Hunderte sehr unterschiedliche VMs zu verteilen. Neue, intelligentere Speicherlösungen erlauben es, QoS für jede individuelle VM zu setzen und stellen sicher, dass jede genau die IOPS bekommt, die sie benötigt. Nicht zu viel und auch nicht zu wenig.

Warum ist traditioneller Speicher bei QoS limitiert?

Das Problem mit konventionellem QoS ist, dass sie nur auf Volume-Ebene funktioniert. Will man also ein Minimum oder Maximum an IOPS setzen, so ist dies nur für ein LUN oder Volume möglich und alle, sehr unterschiedliche VMs, die in diesen Einheiten laufen, bekommen die selbe QoS. Setzt man diese Einstellungen falsch, bekommt man es meist erst mit, wenn sich die Nutzer beschweren.

Admins benötigen VM-zentrischen Speicher, der QoS auf VM-Ebene garantiert. VM-zentrischer Speicher bietet volle Einsicht in jede einzelne VM, nicht nur LUNs und/oder Volumes. Dabei ist es möglich, die Latenz auf jeden Teil des Systems herunterzubrechen. Die Gesamtlatenz des Hypervisors in Host-Latenz, Netzwerk-Latenz und Latenz des Speichers. Letztere wird noch einmal in separate Anteile aufgebrochen: Contention-Latenz (die Latenz, die durch die 100-prozentige Auslastung des Systems entsteht), Latenz des Flash-Anteils, Latenz des Disk-Anteils und Latenz durch Throttling.

Die vielen Details, die das Dashboard eines VM-zentrischen Speichers bietet, verdeutlichen die Performance eines Systems und der QoS jeder darauf laufenden VM. Mit der Fähigkeit QoS auf VM-Ebene zu verwalten gibt es keine unkontrollierten, Ressourcen fressende VMs mehr, und jede VM bekommt ihren eigenen, klaren Anteil an Performance-Ressourcen.

Wie sieht das in der Praxis aus?

Ein absoluter Klassiker: die Nutzer beklagen sich darüber, dass Exchange langsam ist und ein Support-Ticket wird erstellt. Mit einem alten System würde nun die langwierige Problemsuche beginnen. Mit einem VM-zentrischen System ist die Lösung des Problems ein Kinderspiel.