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Bewerbung auf SAP-Jobs: Mit der Projektliste überzeugen

Hat der Kandidat schon Budget- oder Personalverantwortung vorzuweisen, so erwähnt er hier, wie viele Personen er geführt hat und welche Größenordnung das zu verantwortende Budget hatte. Diese Tätigkeitsliste beantwortet dem Entscheider auch die Frage, ob der Kandidat Erfahrung im Customizing der Software hat, oder ob seine Tätigkeit eher in der Koordination lag. Entwicklerkenntnisse werden einzeln aufgelistet.

Es kann auf das kleinste Detail ankommen

Kann eine solche Liste den Entscheider nicht überfordern? Biber verneint: “Nach vielen Jahren Berufserfahrung darf die Projektliste mehrere Seiten umfassen.” Der Personaler werde dieses Dokument nicht lesen, es besteht also keine Gefahr, ihn zu langweilen. “Für die Fachentscheider kann dagegen das kleinste Detail entscheidend sein. Im Zweifelsfall wird immer der Kandidat bevorzugt, der zufälligerweise genau die geforderten Kenntnisse und Erfahrungen mitbringt.” Da die Stellenausschreibung selten in aller Tiefe über die zu besetzende Position informiert, sollte ein Bewerber lieber zu viel als zu wenig Details seiner bisherigen Projekterfahrung in die Projektliste aufnehmen. Ein Beispiel für eine vollständige Projektliste, wie sie SAP-Berater ihrer Bewerbung anfügen sollten, findet sich unter www.biber-associates.de/knowledgebase/dokumentvorlagen-fur-eine-bewerbung-als-sap-berater.

Und was gehört noch zur perfekten Bewerbung auf einen SAP-Job? Selbstverständlich alle Arbeitszeugnisse bisheriger Arbeitgeber, sowie das Zeugnis des höchsten erreichten Ausbildungsabschlusses oder Hochschulabschlusses. Ein Zwischenzeugnis oder Austrittszeugnis des aktuellen Arbeitgebers ist nicht notwendig. Wenn es bereits vorliegt, sollte es jedoch mitgeliefert werden. Schulungszertifikate sollten nur mitgesendet werden, wenn der Arbeitgeber dies ausdrücklich wünscht, da diese die Bewerbung sonst unnötig aufblähen. Entscheidend für die Auswahl des richtigen Bewerbers ist in erster Linie die Projekt- und weniger die Schulungserfahrung.

Elektronische Bewerbungen sind mittlerweile üblich – eine E-Mail mit Lebenslauf, Projektliste und Zeugnissen reicht aus. Der Bewerber sollte diese Dokumente nicht in Einzeldateien, sondern in einer einzigen pdf-Datei sauber formatiert zusammenstellen. Die Reihenfolge sollte sein: 1-Lebenslauf, 2-Projektliste und 3-Arbeitszeugnisse (rückwärts chronologisch). Das Anschreiben kann relativ kurz ausfallen, vor allem wenn es bereits einen Kontakt gab oder wenn die Bewerbung über einen Personalberater läuft. Nur in der Schweiz ist ein ausführliches Motivationsschreiben üblich, in dem der Bewerber darstellt, warum er sich für das Unternehmen und die Stelle interessiert.

In der Schweiz und im angloamerikanischen Raum ist es außerdem üblich, von Anfang an Referenzen zu nennen. Eine Referenz umfasst dabei den Vor- und Nachnamen des Ansprechpartners, seine Rolle im Rahmen der Zusammenarbeit und seine persönliche Durchwahl oder Mobilnummer. Der Bewerber sollte Referenzgeber im Vorfeld informieren, damit sie auf eventuelle Anrufe vorbereitet sind und Auskunft geben können.

In Deutschland sind Referenzen nur auf Nachfrage vorzulegen. Was hier entscheidet, ob der schriftlichen Bewerbung die angestrebte Einladung zum Vorstellungsgespräch folgt, sind der Gesamteindruck der Materialien und ein schlüssiger Werdegang – aber vor allem die in der Projektliste belegten praktischen Kenntnisse im SAP-Umfeld.

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