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M2M rückt immer näher an den Anwender heran

Das Auto ist eine weitere “Maschine”, die zusätzlichen Komfort bieten kann, wenn sie mit anderen Systemen kommuniziert. Flottenmanagement gehört zu den gängigsten M2M-Anwendungen in Unternehmen. Taxi- oder Logistik-Unternehmen haben damit den unschätzbaren Vorteil, zu überblicken, wo jedes Fahrzeug der Flotte sich gerade befindet. Ein Nutzen dieser M2M-Technologie kennt bereits heute jeder aus dem Personennahverkehr: Die Anzeige der verbleibenden Wartezeit an Bus- oder Straßenbahnhaltestellen. Dies ist nur möglich, weil in die Busse eingebaute M2M-Komponenten ständig Auskunft über ihre Position geben.

In privaten PKWs sorgen “In-Car Services” durch das Zusammenspiel von Online-Diensten, Fahrerassistenzsystemen, Sensoren und Integrationslösungen für Smartphones für mehr Komfort, Infotainment und Sicherheit. Beispiele dafür sind BMW Connected Car, Audi connect und Comand Online von Daimler. Sie helfen zum Beispiel bei der Suche nach einem freien Parkplatz oder nach der nächsten geöffneten Apotheke. Echtzeit-Verkehrsinformationen, zum Teil auf der Basis anonymisierter Daten anderer Fahrzeuge, sorgen dafür, dass das Navigationssystem seine Routenplanung kurzfristig der aktuellen Verkehrslage anpasst. In Zukunft sollen Fahrzeuge anhand des Handys den Fahrer erkennen und Fahrzeug-Features, wie individuelle Spiegelpositionen oder den Lieblingsradiosender automatisch einstellen. Es wird auch damit experimentiert, das Mobiltelefon als Schlüssel zu verwenden.

Das Auto als Beispiel illustriert auch, wie M2M in vielen Bereichen für besseren Service und Support sorgt. Im Maschinenbau ist es bereits üblich, dass das Servicepersonal per Ferndiagnose sich ein genaues Bild von Fehlfunktionen machen kann. So wird M2M auch den Pannenservice vereinfachen. Wenn das Auto anhand von Sensoren eine standardisierte Diagnose an die nächstgelegene Werkstatt sendet, kann diese gleich den entsprechenden Spezialisten schicken und darauf achten, dass er die richtigen Ersatzteile und Werkzeuge dabei hat.

Den endgültigen Durchbruch für M2M im Auto wird das europäische Notrufsystem bringen, das voraussichtlich 2015 eingeführt wird. Unter dem Schlagwort E-Call muss jeder Neuwagen über ein System verfügen, das einen Unfall mittels Sensoren feststellt und automatisch ein Datenpaket mit den wichtigsten Informationen an die Notrufstelle sendet. Dazu gehören Positionsdaten, Unfalldaten und Fahrzeuginformationen, die bei der Bergung unterstützen. Darüber hinaus baut E-Call einen Sprachkanal auf, um die Verständigung zwischen Insassen und Notruf-Helfern zu ermöglichen. Diese Sicherheitsfunktion ist in den heute verfügbaren In-Car Services meist schon enthalten.

Höhere Sicherheit bieten M2M-Technologien auch in der Altenpflege. Ältere Menschen, die sonst auf ständige Beobachtung im Pflegeheim angewiesen wären, können zu Hause wohnen bleiben, weil sie über einen Notfallknopf, den Sie am Körper tragen, jederzeit Hilfe rufen können und damit zugleich ihren Standort bekannt geben. Kindern ermöglichen ähnliche Systeme, im Ernstfall Hilfe von ihren Eltern per E-Mail, SMS und Sprachanruf anzufordern.

Auch Selbstbedienungskassen und Informations-Terminals in Geschäften zeigen, wie M2M Lebensbereiche des Alltags verbessern kann. Kunden stehen ohne Wartezeit ungeahnte Mengen an Informationen und Kaufoptionen zur Verfügung, so zum Beispiel, wie viele Einheiten eines Produkts auf Lager oder in einer bestimmten Frist lieferbar sind.

Die Möglichkeiten von M2M und dem Internet der Dinge sind unbegrenzt. Technologien für M2M-Anwendungen in den verschiedensten Lebensbereichen stehen zur Verfügung und zahlreiche innovative Unternehmen befassen sich intensiv damit, daraus Gesamtprodukte zusammenzustellen, die das Leben des Einzelnen verbessern können. Der Mensch steht dabei im Mittelpunkt.

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