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M2M rückt immer näher an den Anwender heran

Autor/Redakteur: Daryl Miller, Vice President of Engineering, Lantronix/gg

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Maschinen reden zu Maschinen, unsere Uhr mit dem Computer oder der Kühlschrank mit dem Smartphone. Sind wir auf dem Weg in ein unpersönliches Maschinenzeitalter? Tatsächlich ist “Machine-to-Machine-Kommunikation” (M2M) keine Science Fiction, sondern Realität. Ebenso wie die sogenannten “intelligenten Gegenstände”, die unseren Alltag erleichtern sollen und unter dem Schlagwort Internet der Dinge oder meist auf Englisch Internet of Things (IoT) zusammengefasst werden. Doch der Mensch bleibt dabei keineswegs außen vor. Im Gegenteil: M2M und gerade das Internet der Dinge rücken immer näher an die Anwender heran, um ihr Leben zu verbessern.

Wie kam es zu dieser Entwicklung? Dafür gibt es eine Reihe von Gründen: Erstens sind Netzwerke mittlerweile omnipräsent: WLAN wird großflächig in Großstädten installiert und 3G, gefolgt von noch schnellerer LTE-Technik, dringt sogar in ländliche Regionen vor. Zweitens sind Sensoren für die unterschiedlichsten Messungen mittlerweile Standard-Komponenten, so dass Geräte solche Faktoren wie Standort, Geschwindigkeit, Lichtverhältnisse oder die Temperatur und vieles anderes problemlos erfassen können. Drittens werden die Größe und der Preis von Kommunikations-Komponenten wie Near Field Communication (NFC) und Geräte-Servern immer geringer.

NFC ist ein Standard zum kontaktlosen Austausch von Daten über maximal zehn Zentimeter. Ein Geräteserver (englisch Device Server) ist ein Mini-Computer, der Sensoren und Geräte in ein Computer-Netzwerk einbindet oder mit dem Internet verbinden kann – über Kabel, WLAN oder 3G. In manchen Geräten steckt er in Form einer Leiterplatte in der Größe einer Streichholz-Schachtel, der M2M-Spezialist Lantronix hat sogar einen Geräteserver im Portfolio, der so klein wie eine Zwei-Euro-Münze ist.

All dies bietet eine Grundlage für allgegenwärtige M2M-Kommunikation und das Internet der Dinge. Die Nutzung der professionellen M2M-Technologien schreitet in Bereichen wie Verkehr, Sicherheit, Versorgung, Logistik, Gesundheit, Gebäudeautomation und Maschinensteuerung schnell voran. Nach den Zahlen von IDC wurden in Deutschland im vergangenen Jahr 8,5 Millionen mobile Funkverbindungen für die M2M-Kommunikation abgesetzt. 2017 werden es 23 Millionen sein. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von 28 Prozent. Ebenso sollen im nächsten Jahr 15 Milliarden smarte Geräte über das Internet vernetzt sein – also weit mehr als Menschen. Geräte, die ohne menschliches Zutun selbstständig Daten untereinander austauschen, finden verstärkt Einsatzmöglichkeiten für Privatanwender.

Im Zentrum vieler dieser Anwendungen steht das Smartphone. Es ist eine “Maschine”, deren mobile Datenservices viele M2M-Anwendungen ermöglicht, die dem Anwender das Leben angenehmer machen. Im “Smart Home” steuern Privatanwender ihre Hifi-Anlage mit dem Smartphone, programmieren Heizungen oder steuern elektrische Rollläden. Es gibt bereits WLAN-fähige Waschmaschinen, die sich über eine Smartphone-App steuern lassen. Ausweiten dürfte sich in den kommenden Jahren aber vor allem das schnelle Zahlen per Smartphone. An vorderster Front steht hier das E-Ticketing im Personenverkehr. Aktuell können Bahnfahrer auf ausgewählten Verbindungen Tickets per Touch&Travel buchen. In Berlin, Potsdam sowie im Rhein-Main-Gebiet können Passagiere auf diese Weise alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Wer ein NFC-fähige Smartphone besitzt, muss es nur kurz an einen Kontaktpunkt an der Haltestelle halten, um die Fahrkarte zu erwerben. An der Zielhaltestelle meldet man sich auf die gleiche Weise wieder ab.