Müde Helden im Netz: Wie die Dauerbelastung Cybersecurity-Experten zermürbt
Die Welt der Cybersicherheit hat ein menschliches Problem: Angesichts einer stetig wachsenden Welle hochkomplexer Bedrohungen – allen voran Ransomware – wächst der Druck auf IT- und Sicherheitsteams unaufhörlich. Die stille Last der Verantwortung lastet schwer auf den Schultern derer, die täglich an der digitalen Front stehen. Immer mehr Unternehmen erkennen das drängende Problem: Die Fachkräfte hinter der Cyberabwehr leiden zunehmend unter Müdigkeit, emotionaler Erschöpfung oder sogar Burnout. Sophos beleuchtet in einer aktuellen Studie die gesundheitlichen Auswirkungen der unablässigen Wachsamkeit, deckt deren Hauptursachen auf, dokumentiert die tiefgreifenden Folgen und zeigt Wege auf, wie Unternehmen das Wohlbefinden ihrer Security-Experten nachhaltig verbessern können.

Cybersecurity-Müdigkeit, Burnout und der spezielle Fall des Cybersecurity-Burnouts
Cybersecurity-Müdigkeit ist durch einen Zustand geistiger und emotionaler Erschöpfung gekennzeichnet, der oft aus ständiger Wachsamkeit, Alarmüberlastung und des risikoreichen Schutzes vor Cyber-Bedrohungen entsteht. Sie bezeichnet die kognitive und emotionale Erschöpfung, die Fachkräfte in diesem anspruchsvollen Bereich erleben.
Burnout, ein allgemeineres psychologisches Syndrom. Er umfasst emotionale Erschöpfung, Zynismus und ein vermindertes Gefühl persönlicher Leistung – häufig als Ergebnis des chronischen Arbeitsplatzstresses. Innerhalb des Cybersecurity-Bereichs kann Müdigkeit als direkte Manifestation oder als wesentlicher beitragender Faktor zu einem umfassenderen Burnout angesehen werden.
Der Cybersecurity-Burnout ist innerhalb des speziellen Kontexts der Cybersecurity eine spezifische Ausprägung der Burnout-Definition. Er umfasst die geistige, körperliche und emotionale Erschöpfung, die durch übermäßige und langanhaltende Belastung durch die inhärenten Stressfaktoren der Arbeit verursacht wird.
Wenn Wachsamkeit zur Last wird
Die Sophos-Studie offenbart ein erschütterndes Bild hinsichtlich dieser gesundheitlichen Auswirkungen: 76 Prozent der befragten IT- und Sicherheitsexperten berichten, im vergangenen Jahr unter Cyber-Müdigkeit oder Burnout gelitten zu haben. Innerhalb dieser Gruppe geben 19 Prozent an, permanent betroffen zu sein, 27 Prozent häufig und 30 Prozent gelegentlich. Diese Zahlen variieren kaum mit der Unternehmensgröße. In kleinen und mittelgroßen Unternehmen (100–1.000 Mitarbeitende) sind es 76 Prozent, in größeren Organisationen (1.001–3.000 Mitarbeitende) 77 Prozent, in Konzernen mit 3.001–5.000 Mitarbeitenden 75 Prozent. Besonders alarmierend ist der Trend: 69 Prozent berichten, dass sich die Belastung von 2023 auf 2024 noch verschärft hat.
Das menschliche Gesicht der Krise
Die Auswirkungen sind tiefgreifend und vielfältig. 46 Prozent der Befragten geben an, dass die Angst vor Cyberangriffen oder Sicherheitsverletzungen erheblich zugenommen hat. 39 Prozent spüren einen Rückgang ihrer Produktivität, während 33 Prozent ein sinkendes Engagement in ihrer Arbeit feststellen. Für 29 Prozent mündet die Belastung in tatsächlichen Arbeitsausfällen. Noch dramatischer: 23 Prozent denken über einen Jobwechsel nach, 22 Prozent erwägen sogar, ihre Arbeit vollständig aufzugeben. Diese Zahlen verdeutlichen ein Problem, das nicht nur das Wohl der Mitarbeitenden, sondern die gesamte Effektivität der Cyberabwehr bedroht.
Ursachen der Überlastung
Die moderne Cyberabwehr ist ein Marathon. Die Fachkräfte stehen unter ständigem Druck, auf neue Technologien und Lösungen zu reagieren, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und rund um die Uhr präsent zu sein. In der Studie nennen die Betroffenen die größten Belastungsfaktoren in den ständigen Änderungen bei Cyberabwehr-Technologien (38 Prozent), der Kombination aus Routineaufgaben und hochkonzentrierter Arbeit (37 Prozent) sowie dem unablässigen Auftreten neuer Bedrohungen (34 Prozent). Weitere Stressfaktoren sind permanente Abdeckung rund um die Uhr, regulatorische Anforderungen (jeweils 32 Prozent), wechselnde Prioritäten und Druck von Seiten der Geschäftsführung (jeweils 30 Prozent), fehlendes Personal (27 Prozent), Budgetbeschränkungen und fehlender externer Experten-Support (26 Prozent) sowie die Flut an Warnmeldungen (25 Prozent). Im Durchschnitt nennen die Befragten drei unterschiedliche Faktoren, was ein klares Indiz für die multiplen Belastungen darstellt, denen IT-Teams täglich ausgesetzt sind.
Wenn das System zusammenbricht
Unbehandelter Burnout hat fatale Folgen. Für die betroffenen Fachkräfte bedeutet er einen erhöhten Stresslevel, Angstzustände, sinkende Arbeitszufriedenheit und physische sowie psychische Belastungen. Entsprechend steigt die Fluktuation und auch private Beziehungen können leiden.
Für Unternehmen sind die Konsequenzen nicht minder schwerwiegend. Erschöpfte Teams übersehen kritische Details, was die Gefahr erfolgreicher Angriffe erhöht. Konzentration, Entscheidungsfähigkeit und Produktivität sinken, während die Abhängigkeit von erfahrenem Personal wächst – ein zusätzliches Problem in Zeiten des real existierenden Fachkräftemangels. Dadurch werden operative Störungen und schwerwiegende Vorfälle, etwa Ransomware-Angriffe mit massiven Ausfallzeiten und finanziellen Verlusten, wahrscheinlicher.
Gegenmaßnahmen: Hilfe von innen und außen
Organisationen ergreifen unterschiedliche Maßnahmen, um die Belastung zu reduzieren: Eine unterstützende Unternehmenskultur, Angebote zur mentalen Gesundheitsförderung und Investitionen in Weiterbildung und Entwicklung haben positive Effekte. Besonders wirksam ist jedoch der Einsatz strategischer, externer Partner, die Managed Detection and Response (MDR)-Services anbieten.
Die Studie zeigt, dass 92 Prozent der Fachkräfte, deren Organisation MDR nutzt, eine Reduzierung von Cyber-Müdigkeit und Burnout feststellen. Unter jenen, die Burnout als ständiges Problem angeben, berichteten 50 Prozent von einer „deutlichen Reduzierung“ und 45 Prozent von einer „teilweisen Reduzierung“. Ein klares Indiz dafür, dass die Auslagerung kritischer Sicherheitsoperationen an spezialisierte MDR-Anbieter IT-Teams entlasten, Stress mindern und die mentale Gesundheit schützen kann.
Sophos MDR: Ein Sicherheitsnetz für Mensch und Maschine
Die Umfrage macht deutlich, dass ein robustes Sicherheitskonzept nicht nur vor digitalen Angriffen schützt, sondern auch die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter. Sophos MDR adressiert gezielt die Hauptursachen von Burnout im Geschäftsalltag: Das externe Expertenteam ist stets über die neuesten Entwicklungen in Technologie und Bedrohungen informiert und übernimmt unvorhersehbare Aufgaben im Rahmen eines 24/7-Monitorings, wie z.B. Erkennung, Untersuchung und Reaktion auf Sicherheitsvorfälle. Interne Teams werden so insbesondere bei nächtlichen oder außerhalb der Arbeitszeiten auftretenden Bedrohungen entlastet.
Unternehmen, die auf MDR vertrauen, profitieren von Hunderten von Spezialisten für Bedrohungssuche, Analyse, Malware- und Angreifer-Erkennung. Sieben globale Sophos Security Operations Center gewährleisten eine 24/7-Abdeckung. Eine KI-gestützte Alarm-Triage kombiniert mit menschlicher Expertise filtert Sicherheitswarnungen, erkennt verdächtige Aktivitäten schnell und zuverlässig. Sophos MDR ermöglicht Unternehmen eine proaktive, robuste Sicherheitsstrategie aufzubauen, die sowohl Schutz vor Bedrohungen wie Ransomware als auch die mentale Gesundheit der Fachkräfte sicherstellt.
Über die Studie
In einer herstellerunabhängigen Umfrage wurden im ersten Quartal 2025 in 17 Ländern 5.000 IT- und Cybersecurity-Experten befragt, die ihre Erfahrungen aus den vergangenen zwölf Monaten schilderten.
Weitere Informationen: Sophos MDR – Managed Detection and Response