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Umweltfreundliches Hosting: Grüne Energie für Server?

Autor/Redakteur: David Hahn/gg

Das Internet verbraucht täglich eine große Menge an Strom, insgesamt sollen Rechenzentren zirka zwei Prozent des Stroms in Deutschland für sich beanspruchen. Jede Webseite ist ein Teil dessen und so ist es auch wichtig, dass die eigene Webseite zumindest über grüne Energie funktioniert. Gibt es das umweltfreundliche Hosting überhaupt? Was gibt es zu beachten?

Screenshot: Sysbus

Ein Rechenzentrum in einer Größe von 1.000 Quadratmeter verbraucht etwa 5,5 Millionen Kilowattstunden Strom. Der Energiebedarf liegt laut dem Institut für Nachhaltigkeit Borderstep bei 12,4 Milliarden Kilowattstunden (2016). So viel Strom erzeugen vier mittlere Kohlekraftwerke.

Wie hoch denn der Stromverbrauch tatsächlich ist, kann nur schlecht abgeschätzt werden. Feststeht allerdings, dass das Internet in wenigen Jahren bereits umweltbelastender sein wird als der Flugverkehr. Es hat demnach einen großen Einfluss, wenn Webhoster den Strom aus ökologischen Quellen beziehen, wie zum Beispiel aus Solaranlagen oder Windkraft.

Server mit Ökostrom: Eigenes Webhosting umweltfreundlich gestalten

Das grüne Webhosting ist heutzutage keine Seltenheit mehr, denn immer mehr Anbieter möchten hierauf umsteigen, da dies einen Faktor im Marketing darstellt. Wenn ein eigener Blog betrieben werden soll, dann kann explizit darauf geachtet werden.

Selbstverständlich wäre nicht nur gut, wenn Ökostrom als Energiequelle dient, sondern auch das Rechenzentrum sehr energiesparend ausgelegt wird. Das Rechenzentrum wird damit nicht nur grün sondern sogar klimaneutral.

Woran wird grünes Webhosting erkannt?

Es gibt kein Zertifikat oder einen ähnlichen Standard, um zu zeigen oder zu beweisen, dass es sich um ein grünes Webhosting handelt. Entsprechend muss auf typische Anzeichen geachtet werden. Dazu gehören folgende Faktoren:

  • Erwähnt der Webhoster den verwendeten Stromanbieter?
  • Wird der Webhoster auf in einer Öko-Webhosting Liste genannt?
  • Gibt es eine klare „Öko“-Kommunikation des Anbieters auf der Webseite?

Wenn der Anbieter nicht zumindest ein Label hierzu auf der Webseite präsentiert, dann kann schon fast davon ausgegangen werden, dass der Strom womöglich von Atomkraftwerken oder aus Kohlekraftwerken stammt. Für Rechenzentren gibt es nämlich immerhin auch die Kennzeichnung des Blauen Engels, welches Unternehmen würde dies nicht gerne zeigen?

Abwärme von Servern nutzen

Die Nutzung der Abwärme von den Servern ist ein weiterer Schritt, um ein Rechenzentrum noch nachhaltiger zu gestalten. Das Projekt auf EU-Ebene nennt sich Reuseheat und soll nicht nur die Abwärme von Server-Räumen nutzbar machen, sondern auch von Gebäuden.

Bisher setzen vor allem Internetanbieter aus Schweden auf dieses Verfahren. In Deutschland tut sich hierzu auch etwas – die ersten nachhaltigen Rechenzentren sind bereits in Planung, wobei dies weiterhin auch Ländersache darstellt. Baden-Württemberg hat hierzu bereits eine Webseite geschaltet.

Das bedeutet aber nicht, dass Deutschland (beziehungsweise die Bundesländer) im EU-Vergleich hinterherhinken. Der Prozess ist derzeit noch in der systematischen Erforschung. Das Umweltbundesamt hat im Jahr 2018 ein Abschlussbericht mit dem Titel „Kennzahlen und Indikatoren für die Beurteilung der Ressourceneffizienz von Rechenzentren und Prüfung der praktischen Anwendbarkeit“ veröffentlicht.