ArtikelSecurity

Unsichere IoT-Geräte, eine Einladung zu DDoS-Angriffen

Die Folgen sind deshalb so weitreichend, weil diese Angriffe meist weit schwerwiegendere im Schlepptau haben. Organisierte Hackergruppen testen nicht selten über solche Angriffsvektoren, wie weit sie ungefährdet gehen können. Würde man solche Techniken mit einer der eingangs beschriebenen gigantischen Attacken paaren, wären die Folgeschäden kaum abzusehen.

Neben einer wachsenden Zahl von ungesicherten IoT-Geräten haben die Analysten von Corero auch noch einen weiteren Trend ausgemacht. Nämlich einen steigenden Trend, DDoS-Angriffe auch noch auf andere Art und Weise zu kommerzialisieren, als DDoS-for-Hire-Services. Hier kann, wem das nötige Programmier-Know-how fehlt für vergleichsweise kleines Geld eine DDoS-Attacke einfach mieten. Wie einfach das ist, zeigt eine schnelle Google-Suche. Praktisch jeder kann für einen Betrag von um die 50 US-Dollar eine DDoS-Kampagne mieten. DDoS-Angriffe sind damit einfacher und kosteneffizienter geworden als jemals zuvor.

Parallel dazu nutzen Hacker aber auch sehr ausgefeilte Angriffe, mit unterschiedlichen Vektoren, die wie eine Kettenreaktion oder auch quasi simultan ablaufen. Die Angreifer kombinieren verschiedene Techniken in der Hoffnung, dass es mithilfe einer oder auch mehrerer von ihnen gelingt, das anvisierte Netzwerk zu infiltrieren. Manche dieser Attacken werden ganz gezielt als Ablenkungstaktik für die IT-Abteilung gefahren. Sie vernebeln sozusagen ihre eigentliche Absicht. Währenddessen richtet sich der eigentliche Angriff etwa gegen Unternehmensdatenbanken, die nach sensiblen Daten wie Kreditkartennummern oder E-Mail-Adressen durchforstet werden.

Ein weiterer Trend, der sich gezeigt hat, ist die Rückkehr von Ransom Denial of Service. Bei einer RDoS-Attacke wird dem Opfer damit gedroht eine DDoS-Attacke gegen das Unternehmen zu fahren, wenn nicht der geforderte Lösegeldbetrag bis zu einem Stichdatum gezahlt wird. Eine Technik, der sich beispielsweise eine Hacker-Gruppierung unter dem Namen Phantom Squad bedient hat, um Unterhemen in Europa, den USA und Asien anzugreifen. RDoS ist definitiv auf dem Vormarsch und richtet sich gegen eine ganze Reihe von verschiedenen Branchen. Dazu zählen Banken und Finanzinstitute, Hosting Provider, aber auch Anbieter von Onlinespiele-Plattformen und SaaS-Anbieter.

Jeder Trend ist für sich betrachtet schon erschreckend genug. Aber unzureichend gesicherte IoT-Geräte vergrößern diese Probleme in einem bisher unbekannten Ausmaß.

Sichere IoT-Geräte und wie Firmen sich gegen die wachsende DDoS-Bedrohung am besten wappnen

Will man verhindern, dass Angreifer IoT-Geräte zu einem Teil eines Botnetzes machen, sollten Firmen sehr genau auf die Geräteeinstellungen achten. Wo immer es möglich ist, sollte man diese Geräte vom Internetzugriff trennen und das Vernetzen mit anderen Devices unterbinden. Hilfreich ist es auch, die IoT-Geräte in die Anlageninventur mit einzubeziehen und grundlegende Sicherheitsempfehlungen zu beherzigen. Dazu gehört es auf jeden Fall die Standardeinstellungen dieser Geräte zu ändern und die WiFi-Passwörter regelmäßig zu ändern. Um mit den Veränderungen in der DDoS-Landschaft Schritt zu halten, brauchen Unternehmen eine umfassende Transparenz über das, was in ihrem Netzwerk vor sich geht. Nur dann ist es möglich, auf Bedrohungen zu reagieren, wenn sie auftauchen. Die schiere Zahl der Geräte allein stellt schon ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko dar. Jedes Gerät mit einer Verbindung zum Internet und einem Prozessor kann letzten Endes auch angegriffen und Schwachstellen ausgenutzt werden.

Angesichts dieser Entwicklung muss eine effektive DDoS-Abwehr Angriffe in Echtzeit erkennen und blockieren, aber darüber hinaus auch langfristige Trends analysieren. Nur so kann man überhaupt mit den Veränderungen Schritt halten.