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Managed Private Cloud: Public-Cloud-Vorteile im eigenen Rechenzentrum

Managed Private Cloud und Digitalisierung

Mit Managed Private Cloud gewinnt die IT-Abteilung aber nicht nur Zeit, die Digitalisierung voranzutreiben, die Lösung selbst unterstützt sie dabei. Eine Anwendungsmöglichkeit ist beispielsweise die Analyse von Daten vernetzter Maschinen direkt am Entstehungsort.

Für dieses sogenannte Edge Computing eignet sich eine Managed Private Cloud auf Micro-Datacenter-Basis sehr gut. Sie ist schnell startklar, alle Komponenten stecken in einem Rack. Ein Dienstleister überwacht das System 24 Stunden täglich und kümmert sich um den sicheren Betrieb. Mögliche Fehler behebt er. Der Vorteil dabei: Der Anwender braucht vor Ort kein eigenes IT-Personal.

Edge Computing kommt unter anderem dann zum Einsatz, wenn das zentrale Rechenzentrum nur bestimmte Daten benötigt. Beispiel: Ein Aufzughersteller möchte wissen, wann er seine Aufzüge warten muss. Dafür benötigt er nur genau diese Information: „Diesen Aufzug jetzt warten.“ Die Daten aus denen sich diese Aussage ergeben hat, braucht er dagegen nicht. Die Auswertung kann also im Edge-Rechenzentrum ausgeführt werden. Zeigt sie keine Auffälligkeiten, gibt es auch keinen Anlass für eine Wartung und die Daten werden sofort wieder gelöscht. Nur die Differenzdaten, also Ergebnisse, werden übertragen. Das spart Ressourcen und Datenübertragungskosten.

Die Managed Private Cloud eignet sich außerdem für Entwicklungs- und Testabteilungen. Um eine Entwicklungsumgebung aufzubauen und neue Software zu testen, sind zum Beispiel Datenbankserver, Anwendungsserver oder Webserver erforderlich. Ein Entwickler hatte dafür früher mehrere Rechner im Büro stehen. Heute nutzt er virtualisierte Systeme. Dafür muss er die Größenordnung der benötigten virtuellen Maschinen (VMs) bestimmen und sich überlegen, wie lange er sie braucht. Mit diesen Informationen bestellt er sie dann beim IT-Leiter. Erfolgt dieser Prozess nicht automatisiert, können je nach Unternehmen teils Wochen vergehen, bis ihm die Bestellung freigegeben wird und die VMs zur Verfügung stehen.

Fehlt dem Tester die Zeit, so lange zu warten, erliegt er unter Umständen der Versuchung, sich die benötigten Ressourcen einfach per Kreditkarte selbst aus der Public Cloud zu besorgen. So entsteht Schatten-IT.

Mithilfe einer Managed Private Cloud, holen sich IT-Verantwortliche die Kontrolle zurück: Langwierige Bestellprozesse vermeiden sie mit einem Self-Service-Portal. Entwickler bekommen bestimmte Berechtigungen. Innerhalb dieser können sie sich ihre VMs dann selbst provisionieren. Der Bestellprozess verkürzt sich von Wochen auf Minuten. Endet der Buchungszeitraum, gibt das System die Ressourcen automatisch wieder frei.

Eine Management-Konsole verschafft den IT-Verantwortlichen jederzeit einen Überblick darüber, welche VMs gerade in Betrieb sind und was sie kosten. Das macht die Abrechnung transparent und vermeidet, dass Ressourcen, die schon lange nicht mehr genutzt werden, dauerhaft allokiert bleiben und das Budget belasten.

Fazit

Für Unternehmen, die die Sicherheit ihrer sensiblen Daten nicht aufs Spiel setzen wollen, gleichzeitig aber ähnlich flexibel wie in der Public Cloud sein möchten, eignet sich eine Managed Private Cloud. Damit reagieren IT-Abteilungen in Unternehmen schnell auf neue Marktanforderungen und die Herausforderungen der Digitalisierung. Innovative Modelle skalieren fast wie eine Public Cloud, während unternehmenskritische Informationen im Rechenzentrum oder bei einem Colocator bleiben. Abgerechnet wird nach Verbrauch, welcher sich jederzeit über eine Management-Konsole überwachen lässt. Damit verwandeln Firmen CAPEX in OPEX.