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Stationärer Handel in der Klemme: Oje, das Internet ist weg

Möglichkeit 2: Ein Router mit mehreren Modems für erhöhte Ausfallsicherheit

Eine weitere Möglichkeit zur Vermeidung von Ausfallzeiten stellen Multi-WAN-Failover-Lösungen dar. Hier werden Dual- oder Multi-Modem-Geräte eingesetzt. Diese nutzen zwei oder mehr WAN-Quellen und ermöglichen so den Failover von einer drahtgebundenen Verbindung zu einer LTE-Verbindung und – falls diese instabil ist – auf eine zweite LTE-Verbindung eines anderen Carriers. Denkbar ist auch der Wechsel auf ein anderes verfügbares Wi-Fi.

Die Software, die im Router steckt, ist dabei so „intelligent“, dass selbst bei Internetverbindungen, die immer wieder instabil sind – etwa bei überfüllten Funkzellen im Großstadtbereich – eine stabile Internetverbindung erhalten bleibt. Der Administrator definiert dazu Regeln in der zentralen Managementansicht, zum Beispiel maximale Latenzzeiten, minimale Signalstärke oder Häufigkeiten und Zeitabstände bei Unterbrechungen. Wird eine dieser Grenzen über- beziehungsweise unterschritten, switcht der Router automatisch auf ein anderes Netz.

Möglichkeit 3: Wenn Router und Internet ausfallen

Alternativ ermöglicht das Virtual Router Redundancy Protocol (VRRP) eine dritte Failover-Option: den zeitgleichen Internet-Failover und einen Router-Failover. In diesem Fall erfolgt automatisch ein Failover des gesamten Netzwerks, wenn der drahtgebundene Hauptrouter aufgrund von Hardware- oder Softwarefehlern ausfällt. Die LAN- und WAN-Verbindungen werden dabei nicht unterbrochen. Dieses Szenario stellt die höchstmögliche Ausfallsicherheit auf Basis von 4G-Technologie dar.

Administration: Ortsunabhängig – dank Cloud

Allen drei Lösungen ist eine ortsunabhängige Möglichkeit zur Administration gemein. Gerade für Filialnetzwerke beziehungsweise Händler mit mehreren Standorten ist diese Option interessant. Sämtliche Geräte und Netzwerke sind über eine nach marktüblichen Sicherheitsstandards abgesicherte Private Cloud miteinander verbunden. Innerhalb dieser Private Cloud werden keinerlei sensible Daten versendet, lediglich Konfigurationsdaten.

Ein IT-Mitarbeiter, der vor Ort tätig wird, ist somit nicht erforderlich. In einem zentralen Dashboard identifiziert der IT-Verantwortliche Geräte; er konfiguriert und aktualisiert einzelne Router oder ganze Router-Gruppen. Auch Failover-Regeln definiert der Administrator aus der Ferne.

Doch zurück in die Filiale: Die Mitarbeiter an der Kasse scannen Artikel ein. Eine Kundin holt an der Kasse online bestellte und in die Filiale gelieferte Produkte ab. An mehreren kleinen Countern sehen Kunden die neusten Produkte. Ein Kunde prüft den Punktestand auf seiner Bonuskarte. Im Relax-Bereich surfen einige Kunden im offenen Kunden-WLAN. Das optimale Service-Erlebnis funktioniert – dank unterbrechungsfreiem Internet.