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Mobility-Trends: Über die Schwelle zum App-Entwicklungsland

Notwendige Schutzmechanismen gegen Cyber-Kriminalität

Auch in Schwellenländern verbreitet sich die Cyber-Kriminalität rasant. So verloren nach Angaben der Regierung von Kenia Banken und Finanzdienstleister in ihrem Land 2014 rund 23 Millionen Dollar durch Online-Betrug. Verschärft wird die Situation unter anderem dadurch, dass es laut United Nations Office on Drugs and Crime in Schwellenländern an Fachleuten und Finanzmitteln mangelt, um die Cyber-Kriminalität nachhaltig zu bekämpfen. Daher ist die Zahl der Opfer solcher Machenschaften höher als in Industrieländern.

Um Online-Angriffe technisch zu vereiteln, ist eine umfassende, kontinuierliche Analyse – am besten in Echtzeit – der Daten erforderlich, die bei Online-Transaktionen und Bankgeschäften anfallen. Moderne Streaming-Analytics-Plattformen eignen sich in dem Fall, um aus riesigen Datenmengen verdächtige Verhaltensmuster herauszufiltern, die auf Angriffe hindeuten. Dadurch können Geldinstitute Betrugsfälle schnell identifizieren und umgehend geeignete Maßnahmen einleiten. Mit diesen Sicherheitsfragen müssen sich auch europäische wie deutsche Unternehmen beschäftigen, wollen sie Mobilservices auf- oder massiv ausbauen.

Was Industriestaaten von Schwellenländern lernen können

Mobile Apps, mit denen Firmen in den Schwellenländern digital durchstarten, demonstrieren: Die Umsetzung von Geschäftsideen im Mobilbereich ist nicht von einer möglichst ausgefeilten technischen Infrastruktur abhängig. Vielmehr kommt es darauf an, die Anforderungen von Nutzern und potenziellen Kunden zu erkennen und mit innovativen Produkten und Services zu bedienen – eines der Hauptziele der Digitalisierung.

Mit der Apama Streaming Analytics Plattform können Unternehmen Datenströme analysieren und intelligent nutzen (Quelle: Software AG)

In den Industriestaaten haben vor allem FinTech-Firmen die mobilen Zeichen der Zeit erkannt. Sie machen etablierten Banken und Finanzdienstleistern Konkurrenz. Die Technologieexperten arbeiten unter anderem am Girokonto für das Smartphone. Nutzer sollen ihr Geld vom Mobilgerät aus verwalten – und an Personen überweisen können, die sich im Adressverzeichnis des Systems befinden.

Vor-App-Basisarbeiten

Doch “mal eben schnell” eine mobile App zu programmieren und den eher mobilskeptischen Bankkunden in Deutschland zur Verfügung zu stellen, funktioniert nicht. Denn Vorgaben von Regierungsstellen und Kontrollorganisationen wie des PCI Security Standards Council verlangen, dass hohe Sicherheitsstandards eingehalten werden. Finanzunternehmen müssen nachweisen, dass sie solch wichtige Vorschriften umsetzen. Hinzu kommt, dass jede mobile Anwendung Auswirkungen auf andere Komponenten der IT-Systemumgebung und auf Geschäftsprozesse hat und daher genau überprüft werden muss. App-Entwickler, Support-Fachleute, Prozess-Spezialisten, aber auch Rechtsexperten müssen jederzeit Zugriff auf Dokumente und Entwicklungsunterlagen von solchen mobilen Apps haben.

Ein erster Schritt kann sein, ein zentrales Repository – zum Beispiel auf Basis einer ARIS-Plattform – einzurichten. Dort laufen alle Informationen zusammen, inklusive Templates für bestimmte App-Funktionen, Dokumentationen aller Art, Handbüchern und vieles mehr. Alle Entwicklungsarbeiten sind für jeden Mitarbeiter transparent. Doppeltentwicklung gibt es somit nicht mehr. Diese kann sich keine Bank und kein Unternehmen heute mehr leisten. Nirgendwo auf der Welt.