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Geothermie macht’s möglich: Neues Rechenzentrum spart über 90 Prozent Kosten für die Kühlenergie

Autor/Redakteur: Andres Dickehut, CEO der Consultix GmbH/gg

Rechenzentren haben einen hohen Energiebedarf. Besonders die Nicht-IT Energiekosten sind oft unnötig hoch.  Ein energieeffizientes Klimatisierungskonzept, das geschickt die Erdwärme nutzt, kann die Kosten für die Kühlung um gut 90 Prozent senken. Beispiel für ein geothermisch betriebenes Rechenzentrum ist der neue ColocationIX Hochbunker, erbaut nach EN 50600 Klasse 4 und betrieben von der Consultix GmbH in Bremen. Für seine innovative Kühltechnik bekam das hochsichere Datacenter bereits in der Konzeptionsphase den Deutschen Rechenzentrumspreis.

Durch steigende Strompreise nehmen die Stromkosten einen gewichtigen Teil an den Gesamtkosten des Rechenzentrums ein. Selbst wenn die IT-Technik State-of-the-Art ist besteht die Herausforderung, der Abwärme Herr zu werden. Viele Rechenzentren setzen noch auf klassische Kältemaschinen. Diese verbrauchen so viel Strom, dass der Energieverbrauch der Nicht-IT-Komponenten zu den größten Kostenfaktoren beim Betrieb eines Rechenzentrums zählt. Bei einer maximalen Skalierung von zwei MW ist dieser Energieeinsatz nicht nur teuer, sondern führt bei Zugrundelegung des gängigen Strommixes zu erheblichen CO2-Emissionen.

Kostenfaktor Kühlung – mit natürlicher Energie sparen

Einsparungen lassen sich nur durch ein innovatives Energiekonzept bewerkstelligen. Eine Lösung: Die geothermale Kühlung. Durch die Nutzung von Grundwasserzirkulation lässt sich die Abwärme effizient kühlen. Dabei ist die Ausfallsicherheit verbessert, da die Anlagen redundant sind und technisch zuverlässig. Die Verfügbarkeit der „Erdkälte“ ist jederzeit zu 100 Prozent gegeben – unabhängig von Wind und Wetter. Selbst länger anhaltende Hitzeperioden verändern die Temperaturen in 100 bis 200 Metern Tiefe nicht.

Das Verfahren bietet sich dort an, wo ausreichend Kühlleistung erzielt werden kann – von Region zu Region gibt es bei der Geothermie Unterschiede. Die Leistungsfähigkeit wurde im Fall des ColocationIX Hochbunkers von der Universität Bremen und von einem Team aus Ingenieuren untersucht und simuliert. In Bremen waren die Werte positiv und die Arbeiten für die Geothermie-Anlage begannen 2013.

Effizient trotz permanenter Sauerstoffreduktion und großzügig dimensionierten USVs

Im Bremer Hochbunker schaffen in den externen und internen Kühl-Systemkomponenten mehrere unabhängige Kreisläufe die gewünschte Redundanz. Dabei macht insbesondere die Kombination überirdischer Systeme mit unterirdischen Geothermie-Systemen ColocationIX noch sicherer.