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Herausforderung für Unternehmen: Endpunkt-Sicherheit für IoT-Umgebungen

Autor/Redakteur: Klaus Gheri, Vice President und General Manager Network Security bei Barracuda/gg

Von Lieferfahrzeugen über Geldautomaten und Klimaanlagen bis zu Überwachungskameras; die Möglichkeiten, Industriegeräte mit dem Internet zu verbinden sind groß. Das Internet der Dinge hat die Geschäftswelt erreicht. Mit der fortschreitenden industriellen Vernetzung wird auch die Sicherung von IoT-Implementierungen zu einem drängenden Thema. Worauf müssen Unternehmen achten und wie ist es derzeit um die IoT-Sicherheit in Unternehmen bestellt?

Wie sicher sind IoT-Geräte?

Eine genaue Aussage zu treffen, wie sicher oder unsicher das Internet der Dinge wirklich ist, macht die schiere Anzahl an IoT-Geräten und Anwendungsbeispielen sehr schwierig. Die anhaltend schnelle Entwicklung erschwert es Unternehmen deutlich, in puncto Sicherheit immer auf dem Laufenden zu bleiben. Typischerweise achten Unternehmen, die IoT-Geräte implementieren wollen, mehr auf Funktionalität und Remote-Zugriff als auf Sicherheit. So entsteht eine gefährliche Lücke innerhalb des Systemdesigns und der Architektur. Eine unzureichende Verschlüsselung und schwache Authentifizierungsschemata sind die häufigsten Ursachen, die IoT-Geräte für Datendiebstähle anfällig machen. Nicht selten sind die Gerätesysteme “geschlossen”, das heißt, sie lassen sich nur schwierig remote verwalten oder aktualisieren. Eine einfache Verwaltung von Endgeräten ist aber wichtig. Normalerweise befinden sich innerhalb eines Unternehmens oder einer Organisation viele solche Geräte im Einsatz, was es praktisch unmöglich macht, physisch auf jedes einzelne Gerät zugreifen zu wollen.

Ein moderner Geschäftsbetrieb verlangt heutzutage vernetzte Geräte, um den wirtschaftlichen und technologischen Anschluss nicht zu verlieren und auf jegliche Informationen und Veränderungen schnell und entsprechend zeitnah reagieren zu können. Eine der größten Herausforderungen für Unternehmen ist es, all diese Informationen an die zentrale Stelle zurückzumelden, ohne dass sie unbefugt abgeschöpft werden.

Welcher Schaden kann durch den Angriff auf ein IoT-Gerät entstehen? 

Die Vielfalt und die Auswirkungen von Angriffen auf IoT-Geräte sind enorm. So können Hacker beispielsweise die gleichen Schadprogramme nutzen, die Verbraucher in Spam-E-Mails herunterladen und damit die gesamte Netzwerkstruktur eines Unternehmens lahmlegen. Schafft es ein Hacker, auf die Web-Konsole eines Geräts zuzugreifen oder sich in das Gerät einzuloggen, ist es ein Leichtes, das Gerät fortan zu kontrollieren. Ist das Gerät zudem Teil einer sicherheitsrelevanten Infrastruktur, etwa von Energieversorgern, stehen buchstäblich alle Türen offen, um einen nicht nur immensen wirtschaftlichen Schaden anzurichten, sondern auch Menschenleben zu gefährden. Betreiber von Windparks beispielsweise sehen sich einem großen Gefahrenpotenzial gegenüber. Große Windparks mit mehreren Hundert Turbinen, die Strom für mehr als 300.000 Haushalte liefern können, dürfen nicht außer Kontrolle geraten. Die Verbindung zu jeder Turbine muss immer gewährleistet sein. Würden diese Turbinen gehackt und erpresserisch blockiert oder würde das Stromnetz unbefugt abgeschaltet, käme das für den Betreiber einem wirtschaftlichen Totalschaden gleich.

Ein ebenso hohes Gefährdungspotenzial ist auch bei vernetzten industriellen Kühlanlagen gegeben. Kaum jemand denkt bei industriellen Kühlanlagen an intelligente Geräte. Tatsächlich senden diese Anlagen alle erdenklichen Daten kontinuierlich hin und her. Ein krimineller Cyberangriff würde nicht nur die Ware verderben lassen, sondern das Unternehmen wäre höchstwahrscheinlich nach einem solchen Angriff nahezu pleite. Für Industriegeräte, deren Hack ein Gefahrenpotential für die Bürger darstellt, ist eine Security-Lösung daher unabdingbar. Das gilt gleichermaßen für Organisationen, die sich auf vernetzte Maschinen verlassen müssen. Das attackierte Gerät darf nicht Teil der Unternehmens-Infrastruktur sein.