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Im Test: Kaspersky Small Office Security 4 – Zentral verwaltete Sicherheitslösung für kleine Umgebungen

Virtuelle Datenspeicher

Im nächsten Schritt des Tests nahmen wir die Funktion zum Verschlüsseln kritischer Unternehmensdaten genauer unter die Lupe. Zu diesem Zweck legt die Kaspersky Small Office Security Containerdateien an, die als virtuelle Laufwerke in das Betriebssystem eingebunden werden und auf die sich dann die zu sichernden Informationen verschieben oder kopieren lassen. Die Konfiguration erfolgt über einen Wizard und stellt niemanden vor besondere Anforderungen. Die verschlüsselten Container können im Betrieb sowohl über das Management-Interface der Sicherheitslösung als auch über das Betriebssystem selbst verwaltet werden, es ist also zum Zugriff auf die verschlüsselten Daten nicht nötig, immer zuerst die Small Office Security zu starten, obwohl die Encryption-Lösung nahtlos in die Sicherheits-Suite integriert wurde. Die Verschlüsselung erfolgt mit AES und einer effektiven Schlüssellänge von 56 Bit.

Backups und Wiederherstellungen von Daten

Über die Backup-Funktion sichern die Anwender ihre Daten auf eine lokale Festplatte, ein Windows-Share, ein Wechselmedium, einen FTP-Server oder via Dropbox in die Cloud. Die Datensicherung wird wie die Verschlüsselung über einen Wizard konfiguriert. Dieser bietet an, alles aus dem Ordner “Eigene Dateien” und dem Desktop zu sichern. Alternativ erstellt er auch Sicherheitskopien der auf dem jeweiligen Rechner vorhandenen Fotos und Bilder, der Filme und Videos und der Musikdateien. Falls nötig, lassen sich auch weitere Ordner als Sicherungsquelle angeben.

Die Backup-Vorgänge starten entweder manuell oder automatisch nach einem Zeitplan. Bei Bedarf können die Benutzer die Backup-Dateien mit einem Passwort schützen und die Zahl sowie die Speicherdauer der vorgehaltenen Daten begrenzen. Sowohl das Sichern, als auch die Wiederherstellung der Daten ließen sich im Test mit den von Kaspersky bereitgestellten Funktionen sehr einfach realisieren.

Der sichere Zahlungsverkehr

Zum Sichern des Zahlungsverkehrs über das Netz verwendet Kaspersky die Safe Money-Technologie. Um diese Funktion zu nutzen, müssen die Anwender zunächst die abzusichernden Webseiten mit ihrer URL in eine Liste eintragen und die Option “Sicherer Browser aktivieren” einschalten. Gehen sie danach auf eine der genannten Webseiten, so öffnet sich der “Sichere Browser” automatisch. Bei Bedarf steht auch eine virtuelle Tastatur zur Verfügung.

Die Backup-Funktion im laufenden Betrieb
Die Backup-Funktion im laufenden Betrieb

Konkret sieht die Benutzung des sicheren Zahlungsverkehrs folgendermaßen aus: Ruft der Benutzer im Betrieb mit seinem Browser eine der in der Liste erfassten Webseiten auf, so überprüft Kaspersky während des Ladens der Seite automatisch anhand einer Datenbank mit vertrauenswürdigen Adressen (die vom Hersteller oder vom Benutzer selbst zur Verfügung gestellt wird) ob die Seite in Ordnung ist. Trifft das zu, so wechselt der Browser in den “Safe Mode”, der ihn vor Injections und Angriffen von verdächtigem Code schützt.

Taucht die Webseite nicht in der eben genannten Datenbank auf, so untersucht die Security Suite die Site mit einer heuristischen Analysefunktion, um Phishing-Scams auszumachen. Stellt sich heraus, dass die Seite unsicher ist, so blockt das System den Zugriff. Außerdem kommt der digitale Zertifikatsverifikationsdienst von Kaspersky zum Einsatz, um die Authentizität der Site zu garantieren. Gleichzeitig sorgt die Security-Lösung dafür, dass der Rechner, von dem aus die Transaktion durchgeführt werden soll, als sicher gelten kann. Im Betrieb traten bei der Arbeit mit der Funktion zum Absichern des Zahlungsverkehrs keine Schwierigkeiten auf.

Der Passwort-Manager

Zum Schutz der von den Anwendern benutzten Passwörter stellt Kaspersky als optionale Lösung einen Passwort Manager bereit. Bis zu 15 Passwörter lassen sich kostenlos damit verwalten, ansonsten wird eine zusätzliche Gebühr fällig. Der Passwort-Manager steht für Windows, Android und iOS zur Verfügung und die Einträge werden über das Web-Portal synchronisiert, so dass mobile Nutzer auch unterwegs den gleichen Zugriff auf ihre Passwörter haben, wie an ihrem Windows-Rechner. Nach der Installation des Produkts und der Definition eines Master-Passworts, das den Zugriff auf die gespeicherten Credentials ermöglicht, sind die Benutzer dazu in der Lage, Internet-Zugangsdaten einzutragen, die der Passwort Manager dann im Betrieb automatisch beim Öffnen der dazugehörigen Webseiten in diese einfügt. Das gleiche gilt auch für Zugangsdaten für Anwendungen. Abgesehen davon ermöglicht der Passwort Manager auch das Sichern von Bankkonten und Kreditkartendaten und das Speichern so genannter Notizen, die Informationen enthalten, die nicht in fremde Hände gelangen sollen. Die Benutzer haben die Option, besonders wichtige Einträge zu favorisieren. Diese landen dann in einer Favoritenübersicht, in der sie besonders schnell auffindbar sind. Eine Suchfunktion steht ebenfalls bereit.

Die Oberfläche der Windows-Version des Passwort-Managers
Die Oberfläche der Windows-Version des Passwort-Managers

Die Android- und die iOS-Varianten der Software verfügen praktisch über den gleichen Leistungsumfang, ermöglichen aber zusätzlich den manuellen Anstoß der Datensynchronisierung mit dem Web-Interface und das Einrichten einer automatischen Sperre nach einer bestimmten Minutenzahl. Die Zwischenablage der Geräte leert die Software auf Wunsch nach ein paar Sekunden. Im Betrieb gefiel uns der Passwort Manager sehr gut. Es ist praktisch, die Passwörter auch unterwegs dabei zu haben und das automatische Eintragen der Credentials in Webseiten und Anwendungsloginfenster – das im Test auf Anhieb funktionierte – nimmt den Usern viel lästige Arbeit ab.

Fazit

Die Kaspersky Small Office Security 4 bietet den Anwendern mit den Anti Malware-Funktionen, dem Web-Filter, dem Internet-basierten Konfigurationstool, der Verschlüsselungsfunktion, dem Backup, dem sicheren Zahlungsverkehr und dem optionalen Passwort Manager alles, was ein kleines Unternehmen für den Schutz seiner Daten braucht. Da alle Funktionen nahtlos in die Software integriert wurden, müssen die Anwender lediglich auf ein Programm zugreifen, wenn sie ihre Sicherheitsfeatures nutzen wollen. Das macht die Arbeit mit der Suite einfach, spart Schulungskosten und ermöglicht es jedem User, seine Daten selbst zu schützen. Gleichzeitig hilft das Web-Interface dabei, das Sicherheitsniveau des ganzen Netzes auf einem konsistenten Stand zu halten.

Ist der sichere Zahlungsverkehr aktiv, so leitet das System die User beim Zugriff auf entsprechende Seiten auf den Sicheren Browser um
Ist der sichere Zahlungsverkehr aktiv, so leitet das System die User beim Zugriff auf entsprechende Seiten auf den Sicheren Browser um

Installation und Inbetriebnahme des Produkts brachten im Test keine Schwierigkeiten mit sich und die Software ließ sich auch im laufenden Betrieb einfach nutzen. Kaspersky hat das durch sinnvoll zusammengefasste und größtenteils selbsterklärende Einstellungsoptionen und diverse hilfreiche Assistenten realisiert, so dass komplizierte Konfigurationsparameter unter der Haube bleiben und die Benutzer nicht verwirren.

Die große Zahl zusätzlicher Tools – an dieser Stelle seien nur die virtuelle Tastatur, die Funktionen zum Löschen von Aktivitätsspuren und Daten sowie die Suche nach Programmcode-Fragmenten genannt – macht den Leistungsumfang der Lösung vollends rund. Das Produkt eignet sich damit sehr gut für den Einsatz in kleineren Umgebungen.