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Grips oder Muskeln – Tritt Software endlich aus dem Schatten der Hardware?

Hardwaredifferenzierungen sind passé – die Software macht den Unterschied

Es ist kein Geheimnis, dass die Datenmenge weltweit “explodiert”. 90 Prozent aller Daten wurden in den letzten beiden Jahren generiert und das Internet der Dinge, Social Media und Mobility feuern den Trend weiter an. In den Rechenzentren versucht man, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, scheitert aber oft an stagnierenden Budgets. Eine mögliche Lösung des Problems besteht in Software-Defined-Storage (SDS). Das Prinzip ist einfach: Anstatt ein Produkt zu kaufen, das Hard- und Software umfasst, können Kunden die beste Hard- und Software kombinieren, um die bestmögliche Lösung für ihre Speicherumgebung zu erhalten.

Unterschiede der genutzten Hardware bei Speichersystemen von großen Herstellern sind mittlerweile auch kaum noch auszumachen. Speicherserver kommen vom Band und die Hersteller verschönern diese nur mit unterschiedlichen Abdeckungen und Aufklebern. Auf der Software-Seite beweist SDS, dass die Software-Alternative zur gebundelten Software ebenbürtig sein kann und in vielen Fällen sogar überlegen. Bei kritischen Punkten wie Skalierbarkeit, Verfügbarkeit, Flexibilität und Kosten hat SDS stark aufgeholt und ist teilweise bereits überlegen.

Infrastruktur wird durch Software endlich intelligent

Der Boom bei SDS wird einen fundamentalen Wandel in der IT-Infrastruktur nach sich ziehen. Denn sobald IT-Manager verstehen, dass sie sowohl die beste Software als auch die beste Hardware einsetzen können, werden sich auf beiden Seiten nur noch die besten Lösungen halten können. Damit verschiebt sich auch die Verhandlungsgrundlage zwischen Kunde und Hersteller. Jedes Mal, wenn neue Kapazität gebraucht wird, kann neu verhandelt werden, was den CAPEX optimiert, ohne den OPEX zu beeinflussen. Die Grundlage für die Herstellerbindung ist somit entzogen und der Kunde erhält die volle Kontrolle zurück.

Einfluss hat Software in Form von SDS auch auf neue hyperkonvergente Infrastrukturen, die Networking, Storage und Computing miteinander verbinden. Hyperkonvergente Lösungen mit VMware Virtual SAN mit EVO:RAIL sind dabei eine kritische Komponente von führenden Hardwareherstellern. Diese Lösungen bieten für spezifische Workloads wie VDI sehr einfach einzusetzende und zu verwaltende Möglichkeiten. VMware macht es für Software-Partner möglich, noch weiter zu gehen: Virtual SAN und EVO:RAIL können eingebunden und von Anbietern als einfaches Add-on angeboten werden.

SDS spielt darüber hinaus eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der nächsten Generation von Cloud- und Big Data-Infrastrukturen. OpenStack-Clouds werden selten auf Speicherhardware von Legacy-Herstellern aufgebaut. Stattdessen bevorzugen Kunden hochskalierte Scale-Out-Shared-Nothing-Architekturen auf x86 Standardservern mit einer Mischung aus günstigen SSDs und HDDs für Object-, Block- und File-Services.

Speicher ist die Grundlage jeder Datacenter-Infrastruktur und software-definierter Speicher revolutioniert die komplette Speicherbranche. Das Ergebnis sind neue, bessere, flexiblere und günstigere Strukturen. Software verändert damit die Kostenstruktur von Speicher und ermöglicht hyperkonvergente Strukturen. Mit der neuen Generation an OpenStack-Clouds am Horizont sind weitere große Umwälzungen am Markt zu erwarten. Gut, dass Software mittlerweile aufgeholt hat und das Beste aus den Hardware-Innovationen der Vergangenheit herausholen kann.