ManagementTests

SolarWinds “Hybrid Cloud Observability” im Test – Überwachung hybrider Umgebungen

Dr. Götz Güttich

Dieser Beitrag ist auch als PDF verfügbar:

“Hybrid Cloud Observability” von SolarWinds ist ein Überwachungswerkzeug, das sowohl dazu in der Lage ist Cloud-Umgebungen, als auch Installationen on-premises im Auge zu behalten. Zu den Komponenten, die die Monitoring-Lösung überwachen kann, gehören beispielsweise Anwendungen wie Datenbanken. Zusätzlich behält das Tool die Leistung und Verfügbarkeit von Netzwerklösungen unterschiedlichster Art im Blick, visualisiert Zusammenhänge, hebt Abhängigkeiten hervor, automatisiert Vorgänge, behebt Probleme und führt Untersuchungen, wie etwa Bandbreitenanalysen durch. Das Produkt konnte in unserem Testlabor seine Leistungsfähigkeit demonstrieren.

Grafik: SolarWinds

Hybrid Cloud Observability wird über ein zentrales Verwaltungswerkzeug auf Browser-Basis administriert. Das gleiche Werkzeug kommt auch zum Monitoring zum Einsatz. Auf diese Weise erscheinen alle relevanten Informationen aus dem lokalen Netz und aus der Cloud in einem einheitlichen Interface. Flexibel anpassbare Dashboards sorgen dafür, dass immer die Informationen im Mittelpunkt stehen, die für die jeweilige Umgebung am relevantesten sind. Die erfassten Daten lassen sich entweder in Echtzeit oder über den Zeitverlauf hinweg darstellen und Widgets und Diagramme heben besonders wichtige Informationen hervor.

Das integrierte Abhängigkeits-Mapping ist dazu in der Lage, Abhängigkeiten zwischen Diensten und Komponenten automatisch zu erfassen, kritische Pfade zu visualisieren und eine logische und physische Netzwerktopologie zu erstellen. Damit sichergestellt wird, dass bei Audits keine Probleme auftreten, verfügt die Software zudem über eine leistungsfähige Konfigurationskontrolle, die es möglich macht, Konfigurationsänderungen nachzuverfolgen und Konfigurationen einfach zu erstellen, auszuführen und zu testen.

Der Setup-Assistent beim Anlegen der Datenbanken (Screenshot: Sysbus)

Trends und Probleme macht Hybrid Cloud Observability durch Ablaufverfolgungen, Protokollanalysen und die Kreuzkorrelation von Kennzahlen sichtbar. Auf diese Weise wird die Zahl der Warnungen auf intelligente Art und Weise verringert. Zudem lassen sich hunderte von anpassbaren, integrierten Berichten nutzen.

Um die Leistung der überwachten Komponenten im Blick zu behalten, steht eine Bandbreitenanalyse zur Verfügung, die Probleme diagnostiziert und erkennt und automatisiert Warnungen ausgibt. Außerdem misst das System mittels Roundtrip-Analysen die Antwortzeiten der vorhandenen Applikationen und kann eine Deep Packet Inspection durchführen.

Die Auswahl der einzuspielenden Dienste (Screenshot: Sysbus)

Da die Software mit APIs kommunizieren kann, besteht die Möglichkeit, Komponenten in die Überwachungsumgebung einzubinden, die über REST-kompatible Interfaces verfügen. Das funktioniert auch mit Lösungen wie Office 365 und Ähnlichem. Im Prinzip können die IT-Verantwortlichen auf jede Anwendung mit API zugreifen und deren Informationen in die Dashboards, Alarme und Berichte von Hybrid Cloud Observability einbinden.

Die SolarWinds-Lösung ist extrem skalierbar. Da eine flexible Lizenzierung zur Verfügung steht, lässt sie sich flexibel an die Anforderungen des jeweiligen Unternehmens anpassen.

Mit dem Produkt wendet sich SolarWinds laut eigener Aussage an alle Unternehmen, die eine IT-Infrastruktur im Haus haben, von kleinen und mittelgroßen Unternehmen bis hin zu Enterprises. Von dem Produkt stehen zwei verschiedene Varianten zur Verfügung. Die Standard-Edition umfasst die Funktionalität zum Überwachen von Anwendungs-, Cloud-, Datenbank-, Infrastruktur- und Netzwerkressourcen, erkennt die Abhängigkeiten zwischen Diensten und Komponenten und findet Fehler. Außerdem stellt sie Analysen, Berichte, Dashboards und Warnmeldungen bereit. Darüber hinaus kann sie Daten von APIs integrieren.

Der Netzwerkscan startet mit einem Assistenten (Screenshot: Sysbus)

Die Advanced-Edition bringt eine erweiterte Verwaltung und Sichtbarkeit mit. Konkret bietet sie die bereits erwähnte Konfigurationsverwaltung, stellt zusätzliche Überwachungsfunktionen für Anwendungen, Clouds, Hosts und Netzwerke bereit und umfasst eine integrierte Netzwerk- und Virtualisierungsüberwachung. Die Advanced Edition ermöglicht auch das Ausführen automatischer Konfigurationsschritte in bestimmten Situation. Stellt die Software beispielsweise fest, dass auf einem Uplink eine besonders hohe Auslastung existiert, so kann sie den Datenverkehr auf Wunsch – nach einer entsprechenden Kommunikation mit dem Router – umleiten.

Heterogene Verwaltungslösung

Um die Informationen bei den Netzwerkkomponenten abzurufen, setzt Hybrid Cloud Observability auf Technologien wie SNMP und WMI. Sie kann auch auf Daten von beispielsweise Palo-Alto-Systemen und Cisco Nexus sowie aus den Clouds Azure und AWS zugreifen. Insgesamt bringt die Software über 1000 Vorlagen mit, die sich im Rahmen der Anwendungsverwaltung nutzen lassen. Laut SolarWinds werden dadurch etwa 99 Prozent der bei den Kunden aktiven Applikationen direkt unterstützt. Das noch fehlende Prozent lässt sich dann im Betrieb über Assistenten einbinden, die dabei helfen, die wichtigsten Daten abzufragen.

Es gibt verschiedene Technologien zum Scannen des Netzes (Screenshot: Sysbus)

In Bezug auf die Sicherheit lässt sich Hybrid Cloud Observability auch verwenden, um Firmware-Schwachstellen oder fehlende Patches zu finden. Die Software ist sogar dazu in der Lage, das Event-Log des Active Directory zu analysieren und so festzustellen, auf welchen Systemen sich wann jemand mit einem Administratorkonto eingeloggt hat.

Der Test

Im Test installierten wir Hybrid Cloud Observability auf einem Server in unserem Netz und überwachten damit unsere Komponenten, wie beispielsweise Web-Server, Docker-Installationen, Virtualisierungsumgebungen oder auch SQL-Datenbanken. Nachdem alles wie erwartet lief, ließen wir das Werkzeug zunächst einmal ein paar Tage Daten sammeln, damit es unser Netz kennenlernen konnte. Anschließend arbeiteten wir mit den gewonnenen Informationen, richteten Alerts ein und konfigurierten diverse Berichte. Zum Schluss analysierten wir unsere Ergebnisse.

Die Auswahl der zu importierenden Komponenten (Screenshot: Sysbus)