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Alles ist vernetzt: Hype gegen Realität

Autor/Redakteur: Lawrence Garvin, Head Geek bei SolarWinds/gg

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Im Jahr 1962 haben sich die Erfinder der Jetsons vorgestellt, wie die Welt in 100 Jahren aussehen würde. In ihrer Vorstellung bewegten sich die Menschen in “Luftautos” fort, das waren kleine, wendige Flugobjekte, die untereinander “kommunizieren” konnten. Heute, im Jahr 2013, ist diese Vision kurz davor, Realität zu werden. Unter dem Schlagwort “Internet der Dinge” (Internet of Things, IoT) arbeiten wir und andere Unternehmen gerade hart daran, alles virtuell miteinander zu verbinden: Maschinen mit anderen Maschinen (M2M), Maschinen mit Menschen und Menschen mit anderen Menschen.

Viele Softwarelieferanten und Technologiekonzerne unterstützen diesen Trend und entwickeln Technologien, die darauf abzielen, alles mit dem und über das Internet zu verbinden, von Raumtemperaturreglern und Autos bis hin zu Stromnetzen. Tatsächlich wird die Anzahl aller miteinander vernetzten Geräte weltweit bis zum Jahr 2020 auf schätzungsweise 50 Milliarden ansteigen.

Aus unternehmerischer Sicht ergeben sich zahlreiche Vorteile. Die intensivere Vernetzung ermöglicht zum Beispiel eine bessere Kundenerfahrung, einen besseren Zugang zu Informationen und eine höhere operationale Effizienz. Aber was bedeutet das IoT-Zeitalter eigentlich für die IT-Abteilung? Wie wirkt sich diese neue Umgebung auf die Art und Weise aus, in der Unternehmen ihre Technologien verwalten? In dieser schönen neuen Welt der universalen Vernetzung sollten die IT-Manager bei der Einführung von IoT-Technik sowohl pragmatisch als auch praktisch vorgehen, um den Ertrag zu maximieren und die Risiken zu minimieren.

Abgesehen vom Hype in den Medien und im Marketing sind wir tatsächlich noch weit von einer echten und wirklich funktionierenden allgemeinen Vernetzung entfernt. Das gilt vor allem für Unternehmen, weil die Umsetzung in den Unternehmen viel länger dauert als bei den Kunden (wenn man vernünftig vorgeht).

Im Kern geht es bei einer IoT-Umgebung für Unternehmen darum, die vorhandene Geschäftstätigkeit online zu stellen. Um das Potenzial dieser Bewegung voll auszuschöpfen, müssen sich die Unternehmen um signifikante Begleiterscheinungen hinsichtlich Sicherheit, Datenverbund und Netzwerkkapazität kümmern.

Mit bis zu 50 Milliarden prognostizierten IoT-Geräten im Jahr 2020 erhöht sich zwangsläufig die Komplexität der Verwaltung jedes einzelnen Geräts. IT-Manager müssen die explosionsartige Zunahme der Gerätezahlen überwachen und verwalten und gleichzeitig den Datenverkehr vor potenziellen Problemen mit der Netzwerkleistung und dem Datenfluss schützen.

Zusätzlich verbinden wir mittlerweile auch Geräte, Anlagen und Infrastrukturen, die ursprünglich nicht dafür vorgesehen waren. Durch das Verbinden von Industriemaschinen und -anlagen wie Kraftwerken hat sich die Komplexität bereits immens erhöht, und es wurden signifikante Sicherheitsfragen rund um Faktoren wie Zugangskontrolle und Datenschutz aufgeworfen. Kann jemand zum Beispiel ein Stromnetz per Remote-Zugriff über das Mobiltelefon außer Betrieb setzen?