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Die Handbremse bei Flash-Systemen lösen

Die neue Flash-Intelligenz

Zu festplattenbasierten Produkte gehört weiterhin die Festplatte und die damit limitieren Systeme können nur bedingt von der Flash-Leistung profitieren. Reine Flash-Produkte zeichnen sich hingegen durch eine gute IOPS-Leistung aus, sind jedoch teuer und es fehlt ihnen an Verwaltungsfunktionen. Entsprechend stellen beide Möglichkeiten keine umfassende Lösung für Enterprise-Anwendungen dar. Die Flash-Leistung ganz auszuschöpfen, ohne gleichzeitig die Einschränkungen und hohen Kosten reiner Flash-Produkte hinnehmen zu müssen, erfordert einen intelligenteren Ansatz.

Bei intelligenten Flash-basierten Produkten wird eine Kombination aus Flash- und Festplattenspeicher verwendet, aber Techniken wie Inline-Deduplizierung und  Komprimierung und Working-Set-Analysen angewandt, um praktisch alle I/O-Vorgänge des Flash-Speichers zu verarbeiten (Abbildung 4).

Abbildung 4: Bei intelligenten Flash-basierten Produkten kommt eine Kombination aus Flash- und Festplattenspeicher zum Einsatz, um eine Flash-Zugriffsrate von 99 Prozent zu erreichen und so effizienter als reine Flash-Arrays eine Leistung im Sub-Millisekunden-Bereich zu erzielen

Dazu werden unnötige Daten aus dem Flashspeicher entfernt und nur wichtige Daten dort belassen. Bei den aus dem Flash-Speicher entfernten Daten handelt es sich vor allem um Snapshots, Replikate, nicht genutzte Anwendungen, ausgeschaltete VMs und andere äußerst selten benötigte Daten. Anders als bei reinen Flash-Produkten kann so der nutzbaren Flash-Speicher zu 100 Prozent gefüllt werden, ohne befürchten zu müssen, dass der Speicherplatz knapp wird. Intelligente Flash-basierte Produkte erreichen Flash-Latenzen im Sub-Millisekunden-Bereich und sind im Hinblick auf den Betrieb weitaus einfacher und kostengünstiger als reine Flash-Produkte (Abbildung 5).

Abbildung 5: In intelligenten Flash-basierten Speichersystemen werden alle Schreibzugriffe im Flash-Speicher ausgeführt, und mindestens 99 Prozent der Lesezugriffe erfolgen vom Flash-Speicher. Schreibvorgänge auf die Festplatte erfolgen nur, wenn selten benötigte Daten entfernt und auf die Festplatte verschoben werden und die Anwendungsleistung nicht beeinträchtigt wird
Abbildung 5: In intelligenten Flash-basierten Speichersystemen werden alle Schreibzugriffe im Flash-Speicher ausgeführt, und mindestens 99 Prozent der Lesezugriffe erfolgen vom Flash-Speicher. Schreibvorgänge auf die Festplatte erfolgen nur, wenn selten benötigte Daten entfernt und auf die Festplatte verschoben werden und die Anwendungsleistung nicht beeinträchtigt wird

Einfach, intelligent, schnell: Die Zukunft der Enterprise-Speichertechnologie

Angesichts der Tatsache, dass zahlreiche aktuelle Probleme bei der Anwendungsverwaltung auf den Speicher zurückzuführen sind, sind Flash-Speicher in Verbindung mit Application-Awareness intelligente Speichersysteme, die nicht nur die Verwaltung des Speichers vereinfachen, sondern auch die der Anwendungen und der IT-Infrastruktur insgesamt. Die Lösung klingt einfach – warum wurde dieses Konzept also nicht schon früher umgesetzt? Die mechanischen, festplattenbasierten Systeme vor der Einführung der Flash-Technologie waren zu komplex, um derart intelligente Lösungen zu ermöglichen. Das wäre dem Versuch gleichgekommen, einen PC mithilfe von Vakuumröhren zu bauen. Der große Sprung, der im Hinblick auf die Flash-Leistung gemacht wurde, ermöglicht nun intelligente Speicherlösungen, die einfacher aufgebaut und gleichzeitig sehr viel leistungsstärker sind. Die Technologie automatisiert viele der schwierigen und lästigen Aufgaben, beispielsweise im Hinblick auf die Konfiguration, Verwaltung, Effizienz und Leistung, durch die andernfalls ein enormer Verwaltungsaufwand für die Systemadministratoren entstehen würde.

Nur auf Flash als endgültige Lösung des Speicherproblems zu setzen, wäre also zu kurz gedacht: Es kommt vor allem auf die intelligente Nutzung von Flash an, um dessen Vorteile zu genießen ohne unnötigerweise das Festgeldkonto plündern zu müssen.

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