ESG & Nachhaltigkeit in der Welt von Data & Analytics: Ein strategischer Imperativ
Autorin/Redakteur: Helena Schwenk, Vizepräsidentin des Chief Data & Analytics Office bei der Exasol AG/gg
Im Zeitalter der rasant voranschreitenden Digitalisierung und einer exponentiellen Zunahme der Datennutzung erkennen viele Unternehmen die immense Bedeutung, ihre Daten effektiv einzusetzen. Eine zentrale Herausforderung liegt nicht nur darin, Daten zu speichern und zu verwalten, sondern auch in der Fähigkeit, sie nachhaltig und verantwortungsbewusst zu nutzen und eine datengetriebene Unternehmenskultur aufzubauen.
Die bisherige Hauptaufgabe bestand vor allem darin, die Kosten für Cloud-Dienste im Rahmen der IT-Budgets zu optimieren. Dies setzte besonders die Finanzvorstände (CFOs) unter enormen Druck, da sie nicht nur ein wichtiger Akteur der digitalen Transformation sind, sondern auch sicherstellen müssen, dass diese Fortschritte im Einklang mit den finanziellen und Nachhaltigkeitszielen des Unternehmens stehen. In diesem Kontext wird die Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG) zu einem strategischen Imperativ, um eine ausgewogene und nachhaltige Entwicklung in der Welt von Data & Analytics zu gewährleisten.
Der Aufschwung von ESG und Nachhaltigkeit in der Datennutzung
Angesichts immer strengerer Vorgaben des Gesetzgebers, wie der Minimierung des Datenverbrauchs oder dem Einsatz energieeffizienter Algorithmen, und dem steigenden Druck verschiedenster Stakeholder, gewinnen ökologische Aspekte für Unternehmen zunehmend an Bedeutung – auch in Bezug auf die Nachhaltigkeit in der Datennutzung. Die bisherig genutzten Konzepte, wie beispielsweise FinOps (Finanzierung von Cloud-Operationen), erfahren eine transformative Erweiterung, indem nun eine zusätzliche Dimension hinzugefügt wird – die Dimension der Nachhaltigkeit. Dieser Aspekt erlangt besondere Bedeutung vor dem Hintergrund, dass Unternehmen verstärkt über ihre ESG-Initiativen (Environmental, Social, Governance) Bericht erstatten müssen. Die Verbindung von FinOps mit nachhaltigen Praktiken markiert somit einen bedeutenden Schritt, um sicherzustellen, dass finanzielle Entscheidungen im Einklang mit ökologischen und gesellschaftlichen Verantwortlichkeiten stehen. Dies stellt einen Paradigmenwechsel dar, bei dem ökonomische Effizienz und nachhaltige Entwicklung Hand in Hand gehen müssen.
FinOps: Der Weg zur nachhaltigen Datennutzung
Die Anwendung von FinOps-Praktiken spielt, wie bereits oben erwähnt, eine entscheidende Rolle bei der Prognose, kontinuierlichen Überwachung und gezielten Optimierung des Ressourcenverbrauchs. Insbesondere dient das Preis-Leistungsverhältnis als entscheidende Kennzahl, die eine aussagekräftige Benchmark für die Ressourceneffizienz im gesamten Technologie-Stack liefert. Eine präzise Ausrichtung auf diese Metrik ermöglicht es Unternehmen, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch verantwortungsbewusst zu agieren. Hierbei ist zu betonen, dass die Verbesserung der CO2-Effizienz einen zentralen Faktor darstellt, der durch die Integration von FinOps in die Strategie der Datennutzung erreicht werden kann.
Es ist also unabdingbar, die Implementierung von FinOps als strategischen Imperativ zu betrachten, um eine nachhaltige Datennutzung zu gewährleisten. Dabei ist es wichtig, die durch FinOps ermöglichte Optimierung nicht ausschließlich als finanzielle Maßnahme zu sehen, sondern vielmehr als essenziellen Beitrag zu einer umfassenden und nachhaltigen Unternehmensführung.
Künstliche Intelligenz als Treiber für Nachhaltigkeit
Durch den gezielten Einsatz von KI-Technologien wird nicht nur der administrative Aufwand in Unternehmen minimiert, sondern auch die Grundlage für deutlich effizientere Geschäftsprozesse geschaffen. Ein besonderes Beispiel für die transformative Wirkung von KI ist der Bereich der Predictive Analytics. Hier ermöglichen vorausschauende Analysen eine präzise Steuerung des Ressourcenverbrauchs, indem sie auf Grundlage von Daten und Mustern Prognosen erstellen. Diese proaktive Herangehensweise erleichtert die Optimierung betrieblicher Abläufe und trägt dazu bei, den Verbrauch von Ressourcen zu regulieren und somit eine nachhaltigere Wirtschaftsweise zu fördern. Der Einsatz von KI in der Datenanalyse stellt also eine proaktive Antwort auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts dar und manifestiert sich als Schlüsselelement für Unternehmen, die gleichermaßen eine nachhaltige Entwicklung und wirtschaftliche Effizienz anstreben.
Fallbeispiel WashTec: Innovation trifft Nachhaltigkeit
Ein überzeugendes Beispiel für den erfolgreichen Einsatz dieser fortschrittlichen Praktiken bietet das Unternehmen WashTec, weltweit führend im Bereich der Autowaschtechnik. Durch die Implementierung von Exasol Espresso, der schnellsten Abfrage-Engine auf dem Markt in Verbindung mit Data Virtuality für die KI-gestützte Datenintegration konnte das Unternehmen die Analyse von Echtzeit-Sensordaten erheblich beschleunigen. Ergebnisse waren eine höhere Effizienz bei der Nutzung kostbarer Wasserressourcen und eine bessere Steuerung beim Verbrauch chemischer Reinigungsmittel, Durch künftige Anwendungsfälle wie Predictive Maintenance sollen zudem Ausfallzeiten der Maschinen minimiert und damit auch Servicefahrten der Techniker eingespart werden können. Das Beispiel von WashTec illustriert anschaulich, wie datengetriebene Ansätze nicht nur zu betrieblicher Effizienz führen, sondern auch einen erheblichen Beitrag zur Förderung nachhaltiger Praktiken in der Industrie leisten können.
Zukunftsweisende Synergie von ESG und Analytics
Die Verknüpfung von ESG-Kriterien und Nachhaltigkeit mit dem Bereich Data & Analytics entspringt nicht nur einer ethischen Verpflichtung, sondern bietet gleichzeitig einen klaren strategischen Vorteil. Unternehmen wie WashTec demonstrieren nachhaltig, dass durch den geschickten Einsatz modernster Technologien und FinOps-Praktiken nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Ziele effektiv erreicht werden können. Dieser Fortschritt deutet darauf hin, dass in der Zukunft die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in Datenmanagement und -analyse weiter an Bedeutung gewinnen wird. Firmen, die sich proaktiv dieser Herausforderung stellen und innovative, nachhaltige Ansätze verfolgen, werden nicht nur ihre Umweltauswirkungen minimieren, sondern auch langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken.