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Daten-Kraftwerk für Uniper: Wie der Energieerzeuger mit Cloud-basiertem Data Lake an Reaktionsschnelligkeit gewinnt

Autor/Redakteur: Jan Wetzke, Director Sales DACH bei Talend/gg

In der Energiewirtschaft ist ein zentrales Ziel, Engpässe in der Strom- und Gasversorgung zu vermeiden. Damit dies gelingt, sind unter anderem aktuelle Informationen zur Marktsituation notwendig. Mit einer neuen Datenanalyseplattform erhält der Energieerzeuger Uniper die benötigen Daten, um schnell auf Marktentwicklungen reagieren zu können. Weiterhin hilft die Lösung dabei, den Energiehandel zu optimieren, Risiken zu bewerten und Vorschriften einzuhalten.

Bild: Talend

Uniper ist Erzeuger, Händler und Vermarkter von Strom. Mit einer installierten Kapazität von rund 36 Gigawatt gehört das Unternehmen zu den größten Stromerzeugern Europas und ist weltweit in über 40 Ländern tätig. Darüber hinaus beschafft, speichert, transportiert und liefert Uniper Energieträger wie Erdgas, Flüssiggas und Kohle sowie energienahe Produkte. Zu den Kunden gehören Industrieunternehmen sowie Kommunen in Deutschland und im benachbarten Ausland.

Warum sind Echtzeit-Analytics notwendig?

Die Versorgungs- und Energiewirtschaft befindet sich im größten Umbruch seit Jahrzehnten, denn die Liberalisierung der Märkte hat zu mehr Wettbewerb geführt. Aufgrund des Aufkommens erneuerbarer Energien sowie von Smart-Grid-Technologien müssen Anbieter beispielsweise ihre Prognosen zur Kapazitätsplanung oder zur zentralen und dezentralen Energieerzeugung überarbeiten. Darüber hinaus möchten Anbieter wissen, wie viel Kohle, Gas, Wasser, Strom die Märkte heute und in Zukunft benötigen werden. Außerdem sind Entscheidungen zur Marktpositionierung notwendig und schließlich soll auch die Wirtschaftlichkeit verbessert werden. Vor Einführung einer Cloud-basierten Datenanalyseplattform lagen Uniper die gewünschten Daten nicht in der benötigten Form vor, um solche Entscheidungen zeitnah treffen zu können.

Beschleunigter Datenzugriff durch Cloud-Nutzung

Als bei Uniper die Idee einer unternehmensweiten Datenstrategie entstand, hat sich das Unternehmen aus Gründen der Skalierbarkeit und der Kosten ganz bewusst für eine Public-Cloud-Lösung entschieden. Nach einer Evaluationsphase waren sich die Projektbeteiligten bei Uniper einig, für die Datenintegration in der Cloud auf die Lösungen von Talend zu setzen. Zu den ausschlaggebenden Faktoren bei der Auswahl gehörten die hohe Flexibilität bei der Anbindung von Quellsystemen sowie die modulare Produktstruktur der Talend-Plattform.

Bild: Talend

Für den Aufbau der Data Analytics-Plattform integrierte Uniper mehr als 120 interne und externe Datenquellen in einem zentralen Data Lake innerhalb von nur zwölf Monaten. Der wesentliche Unterschied zwischen einem Data Lake und einem klassischen Data Warehouse besteht darin, dass ein Data Lake alle Arten von Rohdaten, sowohl strukturierte als auch unstrukturierte, aus allen Datenquellen in ihrem ursprünglichen Format speichert, bis diese für eine Weiterverarbeitung benötigt werden. Dagegen verwaltet ein Data Warehouse Informationen in einer organisierten beziehungsweise standardisierten Weise, die für Berichte und Datenanalysen leichter zugänglich ist. Die zugrundeliegende Data Lake-Plattform wurde in der Microsoft Azure-Cloud mit einer Lösung von Snowflake realisiert und für die Datenaufbereitung kommt ein Produkt von Tableau zu Einsatz. „Die Cloud ist für uns wichtig, denn mit ihr lassen sich Daten nicht nur am Hauptsitz des Unternehmens, sondern an unseren weltweiten Niederlassungen bereitstellen“, beschreibt René Greiner, Vice President Data Integration bei Uniper SE die Gründe für diese Entscheidung.