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Vom Outsourcing zum Cloud Sourcing – Wie Unternehmen durch den Wechsel Vorteile sichern und ihre Transformation beschleunigen können

Autor/Redakteur: Jürgen Stauber, General Manager DACH bei Rackspace Technology/gg

Die Liste der Gründe für Unternehmen in die Cloud zu wechseln ist lang: Kosteneffizienz, Flexibilität, Geschäftskontinuität, Sicherheit und Nachhaltigkeit zählen zu den meistgenannten Motiven. Dennoch zögern etliche Unternehmen ihre Workloads in die Cloud zu migrieren. Dabei ist ein Wechsel mit einer ganzheitlichen Strategie erfolgreich zu verwalten und erste Erfolge schnell realisiert.

Quelle: Rackspace Technology

Beginnen wir mit den Motiven, die bei Unternehmen den Impuls auslösen den klassischen Outsourcing Vertrag gegen ein Public Cloud basiertes Outsourcing zu tauschen. Die meisten Kriterien sind leicht nachvollziehbar und vor allem wirtschaftlich mehr als berechtigt:

Innovation, Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz

Die größten Vorteile spielt das Cloud-Outsourcing bei den Kriterien Flexibilität, Skalierbarkeit und Innovation aus. Unternehmen können schneller auf wirtschaftliche Schwankungen reagieren, schneller neuen Anforderungen am Markt entsprechen und schneller neue Systeme, zum Beispiel in Entwicklungsbereichen, bereitstellen.

Durch eine hohe Skalierbarkeit von Frontend-Services mit modernen Diensten wie Serverless-Computing, skalieren die Infrastrukturen in Echtzeit mit dem erforderlichen Ressourcenbedarf. Hinzu kommt die Möglichkeit, durch die Cloud-Dienste Zugang zu den neuesten Technologien zu bekommen, die es Unternehmen ermöglichen, Innovationen schneller und effizienter umzusetzen.

So können neu benötigte Ressourcen, zum Beispiel in DevOps-Umgebungen, schnell in Betrieb und wieder außer Betrieb genommen werden. Das Erproben neuer Anwendungsfälle mittels Cloud-Technologien ermöglicht schnelle und kostengünstige Tests, um die bestmögliche Lösung für eine geschäftliche Herausforderung zu finden. Darüber hinaus bietet Cloud-basiertes Outsourcing Vorteile bei Fusionen und Übernahmen, bei denen Arbeitslasten schnell ausgegliedert oder integriert werden müssen. Im Gegensatz dazu sind beim traditionellen Outsourcing die Unternehmen möglicherweise an die Verwendung veralteter Technologien gebunden und haben lange Bereitstellungszyklen.

Kostenüberlegungen sollten dagegen nicht im Mittelpunkt stehen, denn die Public Cloud ist per se nicht günstiger als der eigene Rechenzentrumsbetrieb. Werden aber die Flexibilitäten richtig genutzt, Infrastruktur-Ressourcen eng am Bedarf skaliert, Infrastrukturen für nicht volatile Workloads mit einem längerfristigen Commitment eingekauft, sowie Applikationen mit oder nach der Migration modernisiert, um den vollen Nutzen aus der Cloud ziehen zu können, sind je nach Kundensituation Einsparungen im einstelligen oder niedrigen zweistelligen Prozentbereich im Vergleich zum Outsourcing realisierbar

Disaster Recovery und Geschäftskontinuität

Cloud-Outsourcing-Anbieter stellen robuste Notfallwiederherstellungsdienste und -architekturen zur Verfügung. Dazu gehören hochverfügbare Systeme sowohl innerhalb einer Verfügbarkeitszone als auch über Verfügbarkeitszonen hinweg. In extremen Fällen können Unternehmen sogar unternehmenskritische Dienste in Multi-Cloud- oder Poly-Cloud-Umgebungen wählen. Dies trägt dazu bei, die Geschäftskontinuität in einem Umfang und zu Kosten zu gewährleisten, die in herkömmlichen Outsourcing-Umgebungen nicht erreicht werden können.

Sicherheit

Früher hatten viele Unternehmen Vorbehalte in die Cloud zu wechseln wegen dem Thema Sicherheit. Inzwischen ist die Erkenntnis gewachsen, dass die Hyperscaler ihre Plattformen mit riesigen Investitionen in modernste Security-Services und -Technologien absichern, um Kunden eine Betriebsumgebungen mit höchstmöglicher Sicherheit zur Verfügung zu stellen. Einzelne Unternehmen können vergleichbare Investitionen für ihre IT oft gar nicht tätigen. Mit komplexeren Security Threads ist es daher sicherer, die Services der Hyperscaler zu nutzen. Um eine moderne Sicherheitsarchitektur End-to-End sicher zu stellen, müssen die Kunden ihre bisherigen Security Konzepte modernisieren, zum Beispiel mit Konzepten wie Zero Trust und modernen IAM-Lösungen. Auf diese Weise ersetzen sie zugleich ihre veraltete Sicherheitsstrategie, die sie im Rahmen ihres bisherigen Outsourcing-Engagements oft über Jahrzehnte beibehalten haben.

Nachhaltigkeit

Durch die Nutzung virtueller Services anstelle physischer Produkte können Unternehmen ihren CO2-Fußabdruck reduzieren und auf einen nachhaltigen Betrieb hinarbeiten. Darüber hinaus verfügen alle Hyperscaler über Nachhaltigkeits-Roadmaps. Sie nutzen, wann immer es möglich ist, grüne Energie und stellen Nachhaltigkeitsberichte über die in Anspruch genommenen Services zur Verfügung. Das kann Kunden helfen, aus IT-Sicht ihre Reise zur Klimaneutralität zu beschleunigen.

Aber die Motivation ist das Eine, die erfolgreiche Umsetzung das Andere. Um die oben aufgeführten Vorteile mit einer Cloud-Migration erfolgreich zu realisieren, braucht man eine klare Cloud Strategie. Dazu müssen die Bedürfnisse des gesamten Unternehmens definiert werden. Für eine erfolgreiche Migration einer traditionell ausgelagerten IT zur Cloud sind deshalb folgende Punkte von entscheidender Bedeutung:

  • Klare KPIs und Ziele
    Zentraler Baustein eines erfolgreichen Cloud Sourcing ist eine klar definierte Cloud Strategie und die damit verbundenen Ziele (quantitative und qualitative). Wichtig: Fortschritte müssen festgehalten und gemessen werden, um die Transformation auch im laufenden Prozess kontinuierlich auf die Ziele auszurichten. Bei der Messung dieser KPIs sollten sich die Unternehmen darüber im Klaren sein, dass sie den End-to-End-Aspekt messen und bewusst Dashboards entwickeln, die neben quantitativen Ergebnissen auch die qualitativen berichten. Oft werden gerade qualitative Effekte wie mehr Sicherheit, Flexibilität, Innovation und Skalierbarkeit in ihrem wirtschaftlichen Nutzen für das Unternehmen unterschätzt, da sie oft nur aufwendig in parallelen Kostenszenarien simuliert werden können.
  • Cloudstrategie nicht allein bei der IT ansiedeln
    Die Cloud-Strategie ist keine reine IT-Strategie, denn sie muss die Anforderungen aus allen Bereichen des Unternehmens abbilden und sie soll die Cloud-Transformation nicht nur in der Migrationsphase steuern, sondern auch die Weiterentwicklung und Ausrichtung des Unternehmens auf die sich ändernden Anforderungen sicherstellen. Um hierbei alle betroffenen Bereiche mit einzubinden, ist die Einführung einer Cloud Governance mit einem Cloud Competence Center of Excellence (CCoE) als zentrales Steuerungsgremium wichtig.
    Überhaupt ist eine Migration in die Cloud auch immer mit einem Change Prozess innerhalb der eigenen Mannschaft verbunden. Nur wenn es gelingt, das eigene Team für den Wechsel in die Cloud zu motivieren, die notwendigen Skills, sowie Rollen aufzubauen und den richtigen externen Partner zur Begleitung zu finden, wird die Cloud-Strategie Erfolg haben.
  • Ausstiegsstrategie definieren
    Eine Exit-Strategie bezeichnet man gemeinhin als Exit Migration und diese sollte ein fester Bestandteil jeder Cloud Strategie und Cloud Architektur sein. So wird die Abhängigkeit von einem Cloud Service Provider minimiert und im Notfall ein Wechsel in eine andere Cloud eines Hyperscalers ohne größere Unterbrechung des Geschäftsbetriebs ermöglicht und eine Vendor-Lock-in Situation vermieden. Gründe, die für einen solchen Wechsel in Betracht kommen, können beispielsweise die Nicht-Erfüllung von Service Level Agreements (SLAs) oder extreme Kostensteigerungen sein. Auch das fortschrittlichere technologische Angebot eines anderen Providers kann den Anstoß für einen Umstieg geben, wenn sich damit neue Geschäftsanforderungen besser umsetzen lassen.
  • Klare Trennung von Cloud-Strategie und Cloud-Migration
    Die Cloud-Strategie muss sich aus der langfristigen Unternehmensstrategie ableiten und im Laufe der Zeit an neue Entwicklungen anpassen. Andere strategische Pläne wie zum Beispiel Fusionen und Übernahmen oder ein Ausstieg aus Rechenzentren, sowie neue Sicherheits- und Compliance-Anforderungen können das erforderlich machen. Der Migrationsplan dagegen wird aus der Cloud-Strategie abgeleitet, die wiederum durch die funktionsübergreifende Cloud-Governance definiert wird.
  • Cloud First ist nur ein Teil der Cloud-Strategie
    Cloud First kann ein Grundprinzip der Cloud-Strategie sein, sollte diese aber nicht ersetzen. Daher ist es wichtig zu definieren, warum ein Unternehmen in die Cloud wechselt und was es damit erreichen möchte. Den Fachbereichen des Unternehmens sollten die Vorteile transparent sein und sie sollten aktiv eingebunden werden -damit auch sie die Vorteile für ihre Geschäftsstrategien aktiv einsetzen lernen.
  • Transformation der eigenen Organisation
    Wichtig beim Cloud-Outsourcing ist die organisatorische Transformation und die Entwicklung der Mitarbeiter. Bei der Transformationsplanung sind daher Up-Skilling und Zertifizierung der eigenen Mitarbeiter zwingend mit zu berücksichtigen. Auch und wenn Service Provider einen großen Teil der Migrationsleistungen erbringen, ist es wichtig, selbst ausreichend Knowhow für die Weiterentwicklung der Cloud Strategie im eigenen Hause zu haben, um Abhängigkeiten zu vermeiden.
  • Cloud-Reise mit Tour-Guide
    Die Einbeziehung von externen Sourcing-Beratern und Multi-Cloud Service Spezialisten stellt einen wichtigen Erfolgsfaktor dar. Das gilt besonders dann, wenn in einer Organisation das Know-how und/oder die Fachkräfte für die Cloud-Reise nur in begrenztem Maße oder überhaupt nicht vorhanden sind. Passende Ressourcen lassen sich aktuell nur schwer finden. Der Aufbau des Know-hows ist zudem kosten- und zeitintensiv.

Rackspace hilft Unternehmen bei der Erstellung ihrer Cloud- und Migrationsstrategie und der Bewertung unterschiedlicher Cloud Szenarien, bei der Umsetzung der Migration und der Modernisierung der Workloads, dem Aufbau eine CCoEs, sowie der Weiterbildung der Mitarbeiter und dem Betrieb der Multi Cloud Umgebungen. Moderne Security Konzepte, Cloud Native Applikationsentwicklung und datenbasierte Analytics und AI-Lösungen runden das Service Spektrum von Rackspace ab.