Genuss

Mit der Pizza-Mehrweg-Box zu weniger Abfall

Endlich Schluss mit dem Verpackungsmüll, auch bei Pizzza! Der Schweizer Mehrwegverpackungsproduzent reCircle bringt bald die erste verschließbare Pizza-Mehrweg-Box heraus. Im Frühsommer soll es los gehen. In der Einführungsphase wird die Box erst einmal bei ausgewählten Pizzerien getestet. Wir mitmachen möchte, kann sich direkt bei reCicle melden. Das Unternehmen sucht Gastronomiebetriebe und Menschen, die diese Verpackung testen wollen. Vorbestellungen sind bald möglich.

reCircle-Pizzabehälter – Foto: reCircle

In Deutschland werden pro Jahr 435 Millionen Pizzakartons verbraucht, das sind 50.000 Tonnen Pappkartons. Dazu Thorben Bechtoldt, Gründer & Geschäftsführer von reCIRCLE Deutschland: «Wir freuen uns riesig, dass wir in Deutschland und in Europa die erste wiederverwendbare Pizzaverpackung innerhalb eines bereits bestehenden Mehrwegsystems lancieren können. Das dazugehörige Netzwerk mit Partnerbetrieben wird zurzeit weiter ausgebaut. Die ersten Pioniere sind in den Startlöchern.»

Bei den Designs von reCircle stehe die Funktionalität immer im Vordergrund. Die Verpackungen müssen einfach zu handhaben sein, gründlich zu reinigen, offen und geschlossen stapelbar und dicht schlieẞend. Eine Pizzaverpackung habe noch zusätzliche Anforderungen, nämlich, dass die Pizza nicht nur warm, sondern auch knusprig bleibe. «Darüber wurde heftig mit den Experten aus der Branche und den involvierten Endkund:innen diskutiert. Wir fanden heraus, dass für viele Pizzaiolos die Pizza knusprig sein muss, sehr viele Endkonsumenten jedoch lieber eine heisse Pizza möchten. Darum haben wir kurzerhand eine flexible Belüftung designt», fasst Thorben Bechtoldt zusammen. Der Fakt, dass man die BOX ganz schließen könne, helfe auch für den Rücktransport der leeren BOX.

In den Gastronomiebetrieben wird die PIZZA BOX zunächst im Takeaway-Geschäft bei Abholungen und bei eigenen Lieferdiensten zum Einsatz kommen. Eine Zusammenarbeit mit großen Delivery-Plattformen ist in Planung.

Die Pizzakartons entsorgen – aber wohin?
Zahlreiche Einwegplastikprodukte sind seit dem 3. Juli 2021 in der EU verboten. Dazu gehören etwa Trinkhalme, Rührstäbchen, Luftballonstäbe oder Einweggeschirr aus konventionellem Plastik und aus «Bioplastik». Auch To-Go-Becher und Einwegbehälter aus Styropor dürfen in der EU nicht mehr produziert und in den Handel gebracht werden. Ab dem 1.1.2023 greift zudem die Mehrwegangebotspflicht für den Außer-Haus-Verkauf von Gastronomiebetrieben.
Pizzakartons fallen zwar nicht unter das Verbot und können grundsätzlich im Altpapier entsorgt werden, aber nicht, wenn sie verschmutzt sind. Öle und Fettreste vermindern die Recyclingfähigkeit. Auch Verbundmaterial, wie bei einer Beschichtung, gehört nicht ins Altpapier. Laut Recherchen der Verbraucher Initiative werden Pizzakartons daher von manchen Recyclern aussortiert. Hinzu kommt, dass Pizzakartons aus Altpapier toxische Stoffe wie Mineralölrückstände beinhalten, die in Verbindung mit heißen und fettigen Lebensmitteln migrieren können, wie mehrere europäische Behörden und Institute festgestellt haben.

Über das reCircle Mehrwegsystem
reCIRCLE ersetzt Einwegverpackungen durch wiederverwendbare, hochwertige, ökologischere Mehrwegverpackungen. Gegen Pfand leiht man sich eine reCircle BOX oder einen ISY CUP, genießen ihr Essen oder Getränk To-Go und ohne Verpackungsmüll und können die reCIRCLE Produkte danach bei einem beliebigen Partnerlokal aus dem reCircle Netzwerk zurückbringen. Ob sie die Behälter gegen Pfand oder eine saubere reCIRCLE BOX oder ISY eintauschen, entscheiden sie selbst.


Über reCircle Deutschland
reCircle Deutschland ist ein Mehrweg-Startup mit Sitz in Stuttgart, das 2019 gegründet wurde. Das Startup bietet eine pfandbasierte Mehrwegalternative für die Gastronomie im To-Go-Bereich und betreut derzeit ein Netzwerk von über 480 Partnerlokalen in ganz Deutschland. So können Stand heute monatlich bereits rund 100.000 Einwegverpackungen eingespart werden.
Das deutsche Team arbeitet eng in Kooperation mit den reCircle Pionier:innen aus der Schweiz. Gemeinsam mit anderen eigenständigen, nationalen reCircle-Unternehmungen in ganz Europa ist reCircle Deutschland Teil eines grenzüberschreitenden Netzwerks aus über 2300 Partnerlokalen.
Das Ziel: Mehrweg soll allen Menschen zugänglich sein und Spaß machen, statt Verzicht zu bedeuten. So wird Kreislaufwirtschaft erlebbar.