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Erfolgsfaktoren für die Cloud-Strategie: Die Enterprise-Cloud nimmt Gestalt an

Autorin/Redakteur: Sabine Prehl/gg

Public oder Private Cloud? Diese Frage ist längst entschieden: Die Cloud der meisten Unternehmen ist heute hybrid. Das ergab die Studie „How to Balance Digital Transformation and User Security“ von KuppingerCole und Pierre Audoin Consultants. Demnach betrachten mehr als die Hälfte der Unternehmen (55 Prozent) ihre IT als „hybrid“. Und die Entwicklung schreitet fort: Laut einer Umfrage von IDG Research beurteilen 87 Prozent der Befragten die hybrid Cloud als wichtig oder entscheidend für den Wandel der digitalen Geschäftsabläufe. Ziel ist eine „Enterprise-Cloud“, die alle für das Unternehmen relevanten IT-Services auf einer einheitlichen Plattform bereitstellt.

Begünstigt wird diese Entwicklung vor allem von den folgenden zehn Trends:

  1. Verbrauchsabhängige Abrechnung

Ein entscheidendes Argument für die Cloud lautet: Bezahlt wird nur, was tatsächlich genutzt wird. Bislang basieren viele Preismodelle allerdings auf der jeweils bereitgestellten Menge an Rechenleistung oder Speicherplatz und nicht auf den wirklich genutzten Ressourcen. Immer mehr Anwenderunternehmen erwarten von den Anbietern aber eine Abrechnung nach ihrem tatsächlichem Verbrauch. Spezielle Tools zur Visualisierung der Cloud-Nutzung, wie sie von einigen Providern bereits angeboten werden, helfen dabei. Das senkt die Kosten insgesamt und macht die leidige Diskussion über ihre interne Verteilung überflüssig.

  1. Private Clouds auf Basis hyperkonvergenter Infrastrukturen

Virtualisierung, Standardisierung und automatisierte Provisionierung sind nur drei von vielen Voraussetzungen für eine funktionierende Cloud-Infrastruktur, über die viele IT-Verantwortliche in der internen IT allerdings nicht verfügen. Abhilfe schaffen hyperkonvergente Infrastrukturen. Sie versetzen Unternehmen in die Lage, die eigenen heterogenen Systeme zu einer privaten Cloud zu verknüpfen und in die Unternehmens-Cloud zu integrieren.

  1. Mehr Cloud-Optionen durch spezialisierte Anbieter

Größe ist für viele Unternehmen ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl ihres Cloud-Providers. Das zeigt das permanente Wachstum großer Anbieter wie AWS, Google oder Microsoft. Doch daneben etablieren sich zunehmend auch Provider, die ihre Kunden stärker als Partner wahrnehmen und bedienen, als die weltweit agierenden Megacloud-Anbieter das können. Diese fokussieren sich auf bestimmte Branchen oder Regionen, die wie zum Beispiel Deutschland besondere Anforderungen an die Qualität, Sicherheit und Compliance von Cloud-Diensten stellen. Diese Anbieter können hochwertige Cloud-Services und den dazugehörigen Support zu wirtschaftlich attraktiven Konditionen anbieten und ihren Kunden neue Cloud-Optionen eröffnen.

  1. Kernanwendungen in die Cloud migrieren

Nach den klassischen Web-Applikationen wollen Unternehmen zunehmend auch ihre unternehmenskritischen Anwendungen in die Cloud verlagern, um sie effizienter betreiben zu können. Beispielsweise nutzen laut Bitkom Cloud Monitor bereits eine Drittel der Public-Cloud-Nutzer ERP-Software aus der Cloud (https://www.bitkom.org/Presse/Anhaenge-an-PIs/2017/03-Maerz/Bitkom-KPMG-Charts-PK-Cloud-Monitor-14032017.pdf). Allerdings ist die Migration komplexer Anwendungen auf eine Public-Cloud-Plattform kein einfaches Unterfangen, von dem in der Vergangenheit sogar grundsätzlich abgeraten wurde. Inzwischen gibt es aber neue Tools, Prozesse und Services, mit denen sich Systeme großer Unternehmen innerhalb kurzer Zeit – quasi übers Wochenende – migrieren lassen.