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Anlagen und Netzwerke in die Zukunft transformieren

Autor/Redakteur: Christian Rannetshauser, Vice President European Channel Management & Director Regional Sales bei Allied Telesis/gg

Wartungs- und Reparaturarbeiten (MRO) sind entscheidend für einen reibungslosen Betrieb und beeinflussen Produktivität und Ergebnisse, sowohl in Industrieunternehmen als auch in Behörden. Unternehmen sollten daher in intelligente Methoden zur Verwaltung ihrer Anlagen investieren, zum Beispiel vorausschauende Instandhaltung. Hierbei handelt es sich um eine Form des Monitorings, welche Vorhersagen unter anderem über Nutzungsintensität zu unterschiedlichen Zeitpunkten, Zustand von Verschleißteilen und -materialien, die Restnutzungsdauer (RUL) und das End-of-Life (EoL) der Anlage trifft. Anhand der Auswertung all dieser Werte werden dann Wartungsarbeiten so terminiert, dass sie zum bestmöglichen Zeitpunkt stattfinden können. Die Umsetzung eines vorausschauenden Wartungskonzepts ist jedoch eine Herausforderung. Insbesondere was zu welchem Zeitpunkt und wie gemacht werden muss, bedarf einer gehörigen Menge an Informationen. Nur so lassen sich vor allem ärgerliche Produktionsstopps, aber auch simple Verzögerungen, vermeiden.

Quelle: Allied Telesys

Industrie 4.0 richtig nutzen

Am besten lassen sich diese Mengen an Daten in Form von Predictive Analytics nutzen. Mit ihrer Hilfe können große Mengen digitaler Daten von Sensoren, Produktionssystemen und Unternehmensanwendungen genutzt werden. Anhand deren Auswertung lassen sich dann der Zustand der Anlagen bewerten und entsprechende Prognosen bezüglich des weiteren Vorgehens beziehungsweise Betriebes treffen. Besonders wertvoll sind hierfür fortschrittliche Analysealgorithmen wie maschinelles Lernen (ML) und künstliche Intelligenz (KI), da nur sie diese prädiktiven Erkenntnisse liefern.

Fehlt das Personal, kann ein Partner helfen

Ein solch komplexes Unterfangen gestaltet sich jedoch schwierig, insbesondere wenn das entsprechende Fachpersonal nicht vorhanden ist. Ein Partner, der sich dieser Situation annimmt, kann hier Abhilfe schaffen.

Unternehmen sollten hierbei darauf achten, dass ihr möglicher Partner Lösungen für eine robuste, sichere und leistungsfähige industrielle Netzwerkinfrastruktur anbieten kann. Spezieller Wert sollte auf den ordnungsgemäßen Fluss von Wartungsdaten von der Werkstatt bis zur Cloud gelegt werden. Dieser ist nämlich besonders wichtig, da er eine solide Grundlage für eine erfolgreiche und kosteneffiziente vorausschauende Wartung bildet. Denn umgekehrt gilt auch: Sind Daten irgendwo auf dem Übertragungsweg verschollen, helfen auch die besten Sensoren auf der einen und die intelligentesten Auswertungsalgorithmen auf der anderen Seite kein bisschen weiter.

Ein Überblickt lohnt sich sowohl in der freien Wirtschaft wie in der Behörde

Doch nicht nur Unternehmen der freien Wirtschaft profitieren von einem umfassenden Überblick über den Zustand ihrer Anlagen. Auch die öffentliche Verwaltung, die Bürgern außergewöhnliche Nutzererlebnisse bieten möchte, muss auf dem neuesten Stand der Technik sein. Auch im Tagesgeschäft sind gut gewartete Anlagen der Schlüssel zu einem reibungslosen Prozessablauf.

Hierfür müssen sie ihre Netzwerke modernisieren und eine echte Netzwerktransformation durchführen. Eine solche Transformation beziehungsweise Netzwerkumstellung bezieht sich auf eine Überarbeitung der Netzverwaltungsmechanismen. Sie erfordert eine gründliche Analyse der aktuellen Netzwerkkapazitäten sowie der erforderlichen Kapazitäten zur Unterstützung neuer Technologien und der digitalen Transformation.

Da Behörden häufig mit knappen Budgets zu kämpfen haben, können sie, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen, am Rand des Netzwerks mit einem Edge-First-Plan beginnen. Dieser ist schneller als vergleichbare Pläne, da er mit minimalen Betriebsunterbrechungen und Ausfallzeiten ausgeführt werden kann. Idealerweise bieten Partner ein inhärentes, verteiltes Sicherheitsmodell an, welches das Risiko signifikanter Sicherheitsverletzungen, durch die Verteilung auf mehrere Ausfallpunkte, minimiert.

Das richtige System wählen

Eine erfolgreiche Netzwerkumstellung benötigt den Wechsel zu einer automatisierungsorientierten Denkweise. Hier muss vor allem von Anfang an die Sicherheit des Systems sowie der vorhandenen Geräte gewährleistet sein.

Software-definierte Wide Area Networks (SD-WAN) bieten sich für diese Herausforderungen besonders an, da sie elastischer, skalierbarer, zuverlässiger und kostengünstiger im Betrieb sind als klassische Breitbandverbindungen über LTE bis zu MPLS. Hiermit lassen sich, mit minimalem Aufwand an neue technologische Anforderungen, Netzwerke anpassen und besser positionieren. Die Coronajahre haben deutlich gemacht, wie unvorbereitet Arbeitgeber auf das Homeoffice waren. Mittlerweile gehören regelmäßige Videocalls zum Standard, egal in welcher Branche. Dementsprechend muss ein möglicher Partner in der Lage sein, Echtzeitapplikation wie auch Remote-Desktop an verschiedenen Orten gleichzeitig anzubieten und zu verwalten.  

Daten richtig lenken

Echtzeit-Applikationen, geringe Latenz und garantierte Bandbreite sind alles Komponenten, welche insbesondere in Büroumgebungen und für Teamssitzungen, aber auch für eine Vielzahl von Line-of-Business-Anwendungen unerlässlich sind. Dementsprechend muss nicht nur die WAN-Leistung optimiert, sondern auch das gesamte WAN-Management vereinfacht werden können. Cloud-Nutzung bietet sich hierfür besonders an, um die Produktivität zu steigern.

Bei der Partnerwahl sollte zudem ein Fokus auf die Automatisierung des WAN-Managements gelegt werden. Überdies sollte die entsprechende Software in der Lage sein, Applikationen im Datenfluss zu priorisieren, entsprechend die Ströme anzupassen und somit den Output zu maximieren.

Zusätzlich sind weitere Features wie Ausfallsicherheit, Quality of Service (QoS), Security und Performance mit flexiblen Bereitstellungsoptionen, vereinfachte Administration und Fehlerbehebung sowie Online Traffic Engineering von entscheidender Bedeutung.

Ein guter Partner ist in der Lage die Ausfallsicherheit durch die Reduktion der Netzwerkausfallzeiten zu verbessern. Am besten eignet sich eine Echtzeit-Erkennung von Ausfällen und anschließend ein automatisches Umschalten (Failover) auf eine funktionierende Verbindung.

Im Rahmen der Quality of Service sollte der Partner die Qualität von kritischen Services gewährleisten beziehungsweise unterstützen. So sollte die Leistung durch schnellere Bereitstellung verbessert werden, wenn der Pfad dynamisch ausgewählt, die Anwendung auf einer schnelleren Verbindung gesendet, oder sogar auf zwei Pfade aufgeteilt wird.

Neben Geschwindigkeit und Sicherheit ist es dann wichtig, die Anwendungen für alle Beteiligten zu optimieren. Caching wird bei SD-WANs verwendet, indem kürzlich abgerufene Informationen im Speicher abgelegt werden. Hierdurch erfolgt dann ein zukünftiger Zugriff schneller.

Neben dem praktischen Teil von Anwendungen sind auch die Optik und das Gefühl, welches sie vermittelt, ein entscheidender Teil bei der Partnersuche. So sollte die Verwendung von grafischen Benutzeroberflächen zur Konfiguration und Steuerung gegenüber der Kommandozeile bevorzugt werden und zusätzlich über eine automatische Pfadauswahl verfügen. Darüber hinaus sollten die Endgeräte zentral konfiguriert werden, indem die Änderungen der Konfiguration weiter übertragen werden.

Damit der beste Schutz gewährleistet ist, sollte das verwendete Secure SD-WAN zusätzlich über eine integrierte Firewall verfügen. Dies schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Nerven sowohl von Anwendern als auch von Nutzern. Geräte, seien es Produktionsanlagen in der freien Wirtschaft oder Behördenrechner im öffentlichen Dienst profitieren vom Überblick über ihre Geräte und insbesondere über die mögliche Restnutzungsdauer. Dies schafft vor allem Planungssicherheit und beruhigt langfristig die Gemüter.