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Multi-Cloud: Schon mittendrin statt nur dabei

Autor/Redakteur: Silvio Kleesattel, Technology & Innovation Lead bei Skaylink/gg

Die einen entscheiden sich aus strategischen Gründen dafür, die anderen müssen sich zwangsläufig damit auseinandersetzen – das Management von Multi-Cloud-Umgebungen wird für IT-Verantwortliche zur Notwendigkeit.

Bild: Skaylink

Die Datenmengen in deutschen Unternehmen steigen rapide: Sensoren an jeder Maschine, die Aussagen über den Prozess und den Wartungszustand zulassen. Kundendaten, die ins Marketing oder in den eigenen Bezahlprozess einfließen. Die Anwendungsfälle sind vielfältig. Zudem wird auch die IT-Infrastruktur komplexer. Immer mehr Programme, auch von Drittanbietern, müssen untereinander Daten austauschen und miteinander kommunizieren – am besten in Real-Time. Um diese Herausforderung besonders bei der Skalierbarkeit zu meistern, ziehen Unternehmen große Datenmengen in die Cloud. Um diese Daten zu nutzen, bieten sich Services verschiedener Anbieter an. Je nach Anwendungsfall eignet sich der eine Cloud-Service besser als ein anderer. Dadurch entsteht eine Multi-Cloud-Umgebung, die als solche verwaltet werden muss.

Sich in Sachen Cloud nur auf Services eines Anbieters zu konzentrieren, ist oft Wunschdenken und würde das Management deutlich vereinfachen. In vielen Fällen ist dies allerdings kaum möglich, denn der beste Cloud-Service für einen bestimmten Einsatzzweck ist oftmals das Alleinstellungsmerkmal eines Geschäftsbereiches.  

Das konzeptionelle Multi-Cloud-Management

Der Multi-Cloud-Würfel ist ein umfassendes Modell, mit dessen Hilfe sich auch komplexe Multi-Cloud-Umgebungen und ihre jeweiligen Abhängigkeiten darstellen und steuern lassen. Würfel deshalb, weil in diesem dreidimensionalen Modell die verschiedenen Cloud-Systeme präzise verortet werden können. Die X-Achse bildet beispielsweise die in einem Workload eingesetzten APIs und Service Provider ab. Die Y-Achse steht für die unterschiedlichen Service-Layer, also Plattform-, Infrastruktur oder Informations-Services. Und auf der Z-Achse wird die räumliche Dimension dargestellt, die bei der Cloud beginnt und bis zum Endpoint führt (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: Visualisierung eines Multi-Cloud-Würfels mit seinen drei Dimensionen (Grafik: Skaylink)

Wer es gerne konkreter mag, kann sich eine Webanwendung vorstellen, die auf AWS ECS läuft ist, zur Authentisierung die Meta Login API nutzt und Wetterdaten von der Weather Channel APO bezieht. Je mehr dieser Anwendungen und Workloads ich innerhalb des Multi-Cloud-Würfels verorte, desto deutlicher ergeben sich Muster, aus denen sich wiederum Potenzial zur Optimierung ableiten lässt.