ArtikelStorage

Flash-Innovationen heben Speicher On-Premises auf ein neues Niveau

Autor/Redakteur: Johannes Wagmüller, Senior Director Solutions Engineering bei NetApp/gg

Auch wenn die Cloud ein wichtiger Schritt für die digitale Transformation ist, bewahren Unternehmen bestimmte Daten weiterhin im eigenen Rechenzentrum auf. Neben dem allgemeinen Fokus auf die Cloud-Nutzung ist es daher ebenso sinnvoll, mit neuen Flash-Technologien auch den Storage On-Premises auf ein neues Innovationsniveau zu heben.

Quelle: NetApp

Geht es um Modernisierungen der IT-Infrastruktur, priorisieren 82 Prozent der Unternehmen den Daten-Storage in der Cloud. Das ergab die aktuelle IDC-Studie „Cloud in Deutschland 2023“. Nur wenige Firmen beschränken sich jedoch bei der Datenaufbewahrung allein auf die Cloud: Der überwiegende Teil verfolgt eine hybride Multi-Cloud-Lösung. Sie kombiniert Public Cloud Services, Private Cloud oder lokale Infrastrukturen bei einem Hoster oder in einer Colocation.

Laut der Bitkom-Studie „Rechenzentren in Deutschland 2023“ wuchs die IT-Anschlussleistung von traditionellen und Cloud-Rechenzentren kombiniert zwischen 2010 und 2022 um mehr als 90 Prozent. 2022 machen Cloud-Rechenzentren bereits 38 Prozent der gesamten Rechenzentrumskapazitäten aus.

Als die von deutschen Unternehmen angestrebten Modernisierungsziele ermittelte die IDC-Studie die Bereiche Kostensenkung (26 Prozent), Unterstützung der umfassenden Digitalisierung aller Geschäftsprozesse (33 Prozent) und eine höhere Produktivität in den Fachabteilungen sowie in der IT (32 Prozent). Die Umfrage richtete sich branchenübergreifend an IT-Verantwortliche und Fachentscheider aus 200 Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern.

Vergleicht man nun die beiden Studien, wird zweierlei offensichtlich: zum einen, dass neben den Cloud-Kapazitäten auch die der klassischen Rechenzentren stetig wachsen. Das lässt sich mit der Verfügbarkeit von Hyperscalern und Service Providern sowie mit den strengeren und umfangreicheren Anforderungen an Performance, Compliance – zum Beispiel im Rahmen des Digital Operational Resilience Act – und Governance erklären. Digitalisierung mit hohen Ansprüchen sorgt generell für Wachstum im Markt der Rechenzentren.

Zum anderen verdeutlicht der Vergleich, dass traditionelle Rechenzentren trotz der angestrebten Modernisierungsziele weniger schnell wachsen. Hier müssen Unternehmen eventuell umdenken: Denn auch wenn der Cloud für die Digitalisierung in Unternehmen eine hohe Bedeutung zukommt, sind Innovationen On-Premises ebenso zukunftsrelevant und wichtig. Wer hier auf moderne, effiziente Lösungen setzt, reduziert nicht nur Kosten, sondern verbessert auch die Cloud-Integration und den Ransomware-Schutz.

Storage-Innovationen reduzieren Kosten

Noch mehr überrascht, dass laut IDC-Studie die meisten Entscheider (32 Prozent) von einer modernisierten Cloud eine Entlastung des Budgets erwarten. Das lässt sich auch im unternehmenseigenen Rechenzentrum erreichen: Gerade hier können mit Capacity-Flash-Innovationen die IT-Ausgaben merklich gesenkt werden. Abhängig von der Applikationslandschaft können Firmen ihre Kosten schnell und nachhaltig in fünf- bis sechsstelliger Höhe reduzieren und so Geld für andere Innovationen und Wertschöpfungen einsetzen. Mit Blick auf die makroökonomische Lage und die allseitig knappen Kalkulationen ist das ein willkommener Vorteil.

Natürlich erzielen QLC-basierte Storage Arrays nicht die Hochleistung eines High-End-Systems. Doch ob ein Datenspeicher nach drei Millisekunden oder nach 300 Mikrosekunden reagiert, spielt bei einer Webmail-Applikation oder einem Online-Shop meist keine Rolle. Capacity Flash schafft den Spagat zwischen ausreichender I/O-Leistung und hoher Dichte. Wenn es nicht auf absolute Maximalleistung ankommt, ist damit Flash für nahezu alle Unternehmen erschwinglich.

Zudem optimieren praktische Procurement-Modelle Betriebsausgaben und Investitionen, beispielsweise als Storage-as-a-Service-Angebot. Diese Modelle ermöglichen flexible Bedarfslösungen wie ein Hybrid-Cloud-Abonnement oder die fortlaufende, pausenlose Erneuerung der Hardware und binden den Anwender nicht aufgrund langfristiger Abschreibungsbedingungen an veraltete Systeme.

Cloud Tiering optimiert die Cloud-Integration

Damit die Infrastruktur On-Premises wie in der Cloud nahtlos und hochverfügbar läuft, sollten Unternehmen auch an der Cloud-Integration arbeiten. Über Cloud Tiering können sie gemäß einfachen Richtlinien selten genutzte Daten automatisch und in Echtzeit aus proprietären ONTAP-Systemen zu günstigem Object Storage On-Premises oder bei einem Hyperscaler oder Service Provider verschieben.

Cloud-Integration hat aber natürlich nicht nur Kosten- oder Sustainability-Gründe. Je besser die Technologiebasis integriert ist, desto einfacher funktioniert die flexible Bereitstellung aus der Hybrid Cloud. So lassen sich zum Beispiel Datenbank- oder SAP-Workloads auf Wunsch in der Public Cloud abbilden oder Engpässe bei IT-Ressourcen durch „Cloud Bursting“ abfedern.

Zuverlässiger Ransomware-Schutz und automatisierte Management-Tools

Aufgrund der rasch steigenden Anzahl von Ransomware-Angriffen genießt in vielen Unternehmen die Sicherheit On-Premises und in der Cloud oberste Priorität. Die Lösung dafür liegt in Storage-Technologien für Datenspeicherung mit wenig Aufwand zu überschaubaren Kosten – und gleichzeitig mit integrierten Sicherheitslösungen, die Ransomware-Attacken detektieren und abfangen.

Einige Anbieter kombinieren dafür Sicherheits- und Ransomware-Schutzfunktionen und gehen mit einer Ransomware Recovery-Garantie noch einen Schritt weiter: Im Angriffsfall erstellt das KI-gestützte System sofort zusätzliche Snapshots und kann so innerhalb von Minuten Datenstände fehlerfrei wiederherstellen.

IT-Abteilungen müssen immer komplexere Abläufe mit unterschiedlichen Tools verwalten, um die Sicherheit der Speicher und Infrastrukturen zu überwachen. Kommen dann noch verschiedene Plattformen und Implementierungen hinzu, empfiehlt sich eine ganzheitliche Managementschnittstelle, um nicht den Überblick zu verlieren.

Automatisierte, zentral gesteuerte Datenmanagement-Plattformen spielen daher eine immer wichtigere Rolle. Mit ihrer einheitlichen Arbeitsumgebung sorgen sie für große Anwenderfreundlichkeit und erhöhen mithilfe einer Security-Kontrollzentrale innerhalb der Hybrid-Multi-Cloud auch den Schutz und die Sicherheit von Daten-Storage und -Services.

Fazit

Bei aller – durchaus nachvollziehbaren – Konzentration auf die Cloud sollten Unternehmen auch traditionelle Infrastrukturen nicht vernachlässigen, denn der Bedarf an Daten steigt stetig und wird auch in Zukunft weiterwachsen. Vor allem im eigenen Rechenzentrum optimieren moderne Storage-Innovationen die Leistung, Kosteneffizienz, Cloud-Integration und Sicherheit. Zukunftweisende, hochperformante Flash-Technologien können das unternehmenseigene Rechenzentrum auf ein neues Innovationsniveau heben. Und damit auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten die Wettbewerbsfähigkeit entscheidend verbessern.