ArtikelDigitalisierung/Digitale Transformation

Digitale Unternehmen sind nach dem Lockdown flexibler aufgestellt als zuvor, es gibt jedoch noch viel zu tun

Autor/Redakteur: Jochen Wießler, Regional President Continental Europe bei Unit4/gg

Es wird oft behauptet, dass die Pandemie eine Art Fast Forward für die Arbeitsweise von Unternehmen war. So zeigt die Unit4-Umfrage zum Business Future Index 2022, an der weltweit 3.450 Unternehmen teilgenommen haben, dass die digitale Transformation, flexibles Arbeiten und Produktivität bei fast der Hälfte der befragten Unternehmen einen großen Sprung nach vorne gemacht haben. 74 Prozent der Befragten gaben an, dass sich das Wohlbefinden der Mitarbeiter verbessert habe, 73 Prozent sprachen von einer engeren Zusammenarbeit in ihren jeweiligen Teams und 72 Prozent sahen ein rundum verbessertes Benutzererlebnis.

Bild: Unit4

Man hat die vielfältigen Vorteile der Konferenz- und Kollaborationstechnologie schätzen gelernt, auch, mit der Cloud zu leben – flexibel produktiv, dank mobiler Endgeräte und der Möglichkeit, von jedem Ort aus zu arbeiten, an dem es einen Webbrowser und WiFi gab. Die Verlagerung von Software-Anwendungen in die Cloud hat sich als bedeutsame Entwicklung erwiesen – und zwar auch dann, wenn es um geschäftskritische Unternehmenssoftware geht. Mit einer Verlagerung in die Cloud sind eindeutig zahlreiche Vorteile verbunden: einfacheres Remote-Arbeiten, eine erhöhte Skalierbarkeit, verbesserte Mitarbeiter- und Kundenerfahrung, die Steigerung der Produktivität sowie geringere Betriebskosten sind nur einige davon.

Entscheidend, um Probleme im Unternehmen zu lösen, ist eine entsprechende Planung. 80 Prozent Planung und 20 Prozent Umsetzung – so in etwa setzt sich digitale Transformation zusammen. Bevor Unternehmen also in die Planung einsteigen, sollte ihnen bewusst sein, dass die Cloud ein wichtiger Bestandteil sämtlicher Geschäftsmodelle ist und von allen Mitarbeitenden im gesamten Unternehmen genutzt wird. Nur wenn Unternehmen das Potenzial einer Cloudlösung erkennen und sie als Fundament für alle Geschäftsprozesse nutzen, kann daraus wirklich der maximale Wert geschöpft werden. Zu wissen, welche individuellen Probleme des Unternehmens gelöst werden sollen, ist entscheidend bei der Planung. Ist das Problem bekannt, lassen sich unnötige Umfangserweiterungen verhindern und das richtige Tool für das Unternehmen identifizieren. Mitarbeiter sollen im Rahmen der Change-Management Strategie von Anfang an mit an Bord genommen werden, geplante Veränderungen offen kommuniziert und so die Akzeptanz auf allen Ebenen vorangetrieben werden. Auch die wichtigsten KPIs sind entsprechend festzulegen und zu kommunizieren, sodass sich die Erwartungen richtig steuern lassen.

Kommt es zur Auswahl der richtigen Cloudlösung sollten IT-Administratoren auf folgende Merkmale achten:

  • Offenheit: Idealerweise sollte die Software mit offenen APIs entwickelt worden sein, die die Einbindung anderer Systeme erlauben.
  • Flexibilität: Selbst wenn die Software über Standardmodule verfügt, sollte sie in der Lage sein, diese problemlos (und ohne zusätzlichen Programmieraufwand) so zu konfigurieren, dass sie auch Spezialprozesse abbilden können.
  • Erweiterbarkeit: Die Software sollte auch ein Integrations-Toolkit mitbringen, das die Verbindung zu anderen (in der Cloud oder lokal betriebenen) Elementen Ihres Ökosystems erlaubt.

Auch die Sicherheit ist ein zentrales Anliegen. IT-Administratoren haben sicherzustellen, dass die Zugriffs- und Verwaltungsrechte eingeschränkt sind und dass die Integrationspunkte nicht zu Quellen von Sicherheitslücken werden. Dazu gehört auch, einen Überblick über die Prozesse über die Sicherheits-Patches und deren Implementierung zu behalten. Dies ist insbesondere auch beim Thema Remote Work und Remote Zugriff essentiell.

Ein anderes Schlagwort für Unternehmen auf der ganzen Welt war Wachstum, da sie versuchen, nach Covid wieder Boden gut zu machen, aber mehr als ein Viertel (28 Prozent) sagen, dass sie ihre Leistung von 2021 nicht übertreffen, und fast die Hälfte sagt, dass sie bestenfalls auf dem richtigen Weg sind. Diejenigen, die sich auf Wachstum konzentrierten (und entsprechend investierten), hatten eine weitaus höhere Erfolgswahrscheinlichkeit (51 Prozent), was zeigt, wie wichtig zielgerichteter Ehrgeiz und ein gelebtes Engagement für Innovation sind.