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IT-Fachkräftemangel verschärft Ransomware-Risiko

Autor/Redakteur: Markus Grau, Principal Technologist bei Pure Storage/gg

Die Landschaft der Cyberbedrohungen entwickelt sich ständig weiter – und eine der größten aktuellen Bedrohungen ist zweifelsohne Ransomware. Für moderne, durchdigitalisierte Unternehmen, die im täglichen Geschäftsbetrieb auf Daten angewiesen sind, kann ein erfolgreicher Ransomware-Angriff katastrophale Folgen haben. Selbst bei einer Zahlung des Lösegelds, wovon Experten und Justizbehörden generell abraten, ist nicht garantiert, dass die Erpresser die Daten freigeben.

Bild: Pure Storage

Die neue Normalität der Fern- und Hybridarbeit hat noch dazu neue Möglichkeiten für die Angreifer geschaffen. Sie nutzen die Situation aus, dass viele Beschäftigte mittlerweile regulär oder zumindest zeitweise in eher schlecht geschützten Heimnetzwerken arbeiten. Es ist daher nicht verwunderlich, dass das aktuelle Arbeitsumfeld zum deutlichen Anstieg von Ransomware-Angriffen mitbeigetragen hat. Laut Zahlen von Statista.com wurden im Jahr 2022 rund 70 Prozent der Unternehmen weltweit Opfer von Ransomware. Dies zeigt – ausgehend von rund 55 Prozent im Jahr 2018 – einen fortgesetzten Anstieg und ist zugleich der höchste Wert, den die befragten Unternehmen bislang gemeldet hatten.

Die Enterprise Strategy Group (ESG) kommt in ihrer neuen Studie „The Long Road Ahead to Ransomware Preparedness“ zu dem Schluss, dass durch den Fachkräftemangel die Gefahr durch Ransomware-Angriffe weiter steigt. Unternehmen sind somit noch angreifbarer und verletzlicher, denn der Mangel an Fachkräften dürfte in absehbarer Zeit nicht zu ändern sein. Die Devise muss daher lauten, mit weniger Fachkräften mehr Sicherheit zu erzielen, was eine Frage der Technologie und Automatisierung ist.

Backups: Im Visier und zugleich Schlüssel für die Abwehr

Unternehmen müssen davon ausgehen, dass es fast unmöglich ist, entschlossene und versierte Angreifer aufzuhalten. Es ist zwar wichtig, die richtigen Vorkehrungen zu treffen, um einen Cyberangriff zu verhindern. Als Teil einer robusten Sicherheitsstrategie können sich Unternehmen nicht mehr allein auf Verteidigungssysteme verlassen. Ebenso gilt es daher, die Wiederherstellung einzuplanen, falls es doch zum kritischen Ernstfall kommt. Der Schlüssel, um die Folgen eines Ransomware-Angriffs zu minimieren, liegt in der Fähigkeit, den Zustand vor Beginn des Angriffs so schnell wie möglich wiederherzustellen. Damit rückt das Backup-System, das im regulären IT-Betrieb eher im Hintergrund agiert, nun verstärkt ins Rampenlicht. Herkömmliche Backup-Lösungen bieten aber keinen zusätzlichen Schutz für die gespeicherten Daten und sind auch nicht dafür ausgelegt, Daten in großem Umfang sehr schnell wiederherstellen zu können.

Zugleich nehmen Ransomware-Angreifer jetzt auch gezielt Backups ins Visier. Aus verschlüsselten Primärdaten und Backups lässt sich nichts mehr wiederherstellen, der Geschäftsbetrieb kommt zum Erliegen. Und dennoch sind Backups der Schlüssel für den Schutz vor Ransomware, die geeignete Technologie vorausgesetzt. Eine moderne Datenmanagementplattform, die auf automatischen Snapshots und unveränderbaren Backups basiert, ermöglicht sehr schnelle Wiederherstellung auch größerer Datenmengen und Geschäftsumgebungen. Die Lösung, die diese Disziplinen abdeckt, muss zudem sehr einfach in der Anwendung und weitestgehend automatisiert sein, um die knapp besetzten IT-Teams bestmöglich zu unterstützen.