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Den Nutzen der digitalen Transformation aufrechterhalten

Autor/Redakteur: Martin Klapdor, Senior Solutions Architect bei NETSCOUT/gg

Erfolgreiche Transformationsprojekte beginnen mit einem klar definierten Geschäftsziel und sollten mit der nachhaltigen Erreichung dessen enden. Um Transformationsprojekte voranzutreiben, setzen Unternehmen vermehrt neue Technologien ein, die zu hybriden Netzwerkstrukturen führen. Dabei bildet die Aufrechterhaltung des Geschäftsnutzens mithilfe von Überwachung und Fehlerbehebung eine der größten Herausforderungen für CIOs, denn das Risiko einer Netzwerkunterbrechung steigt, wenn Unternehmen versuchen, mithilfe einer Multivendor-Strategie Netzwerkkosten zu sparen. Der Einsatz mehrerer Anbieter erhöht die Komplexität des Netzwerkmanagements. IT-Experten können für oft nur ein Netzwerk auf einmal in Augenschein nehmen.

Bild: Netscout

Die entstehende Komplexität basiert auf der Verwendung mehrerer öffentlicher, privater oder hybrider Cloud-Umgebungen, die mit virtualisierten/containerisierten, mehrschichtigen Anwendungsimplementierungen kombiniert wird. Hinzu kommt der Einsatz von SaaS-Lösungen sowie die Orchestrierung durch Systeme, die die Pflege und Versorgung automatisieren. 

Mit der steigenden Komplexität ergeben sich folgende Fragen zur Aufrechterhaltung des Geschäftsnutzens: 

  1. Wie stellt ein Unternehmen fest, dass alles ordnungsgemäß funktioniert? 
  2. Welche Faktoren müssen bei Fehlern als erstes betrachtet werden? 
  3. Was war die Ursache für einen Fehler oder eine Leistungsverschlechterung?  

Mangelhafte Sichtbarkeit erhöht zum einen das Risiko, dass die Performance-Ziele nicht eingehalten werden können und sorgt zum anderen dafür, dass Sicherheitslücken nicht erkannt werden und dadurch Cyberattacken möglich sind.

Grenzenlose Sichtbarkeit

Eine konsistente Sichtbarkeit über mehrere Plattformen hinweg ist bei der Umsetzung neuer Transformationsprojekte von Anfang an von entscheidender Bedeutung. Dies gilt vor allem bei der Migration von Arbeitslasten in Multi-Cloud- und/oder Hybrid-Umgebungen, um IT-Experten die Informationen für einen Überblick über die verschiedenen eingesetzten Technologien zum besseren Verständnis, Monitoring und Reporting sowie zur Fehlerbehebung zur Verfügung zu stellen. Bei der Sichtbarkeit über Grenzen hinweg geht es um das Treffen richtiger Entscheidungen, die Zuweisung der jeweils passenden Ressourcen, die Justierung der Performance und den Schutz des gesamten Umfelds vor ungeplanten Ausfallzeiten. 

Sich dabei auf unterschiedliche Datensätze aus verschiedenen Quellen mit unterschiedlicher Granularität zu verlassen und zu versuchen, diese zu einem ganzheitlichen Bild der Aktivitäten zu verdichten, funktioniert nicht gut. Zusammengefasste, unterschiedliche Datensätze können Lücken und Inkonsistenzen aufweisen, die zu falschen Annahmen, ungenauen Berichten und einer höheren Mean-Time-to-Resolution (MTTR) führen, wenn etwas schiefläuft. 

Die Ränder des Netzwerks verstehen

Um die Leistung und Verfügbarkeit der Dienste, auf die Nutzer Zugriff haben, sicherzustellen, reicht es nicht aus, Informationen über die Antwortzeit auf eine Aktion einer SaaS-Anwendung zu sammeln. Die Wahrnehmung dieser Reaktionszeit durch den Benutzer basiert auf allem, was am Ende des Prozesses über mehrere Anwendungs- und Netzdomänen hinweg stattgefunden hat. Unternehmen müssen in der Lage sein, die Benutzeraktivitäten über diese Domänen hinweg miteinander zu verknüpfen, um zu verstehen woher ihre Benutzer kommen, um die von ihnen benötigten Dienste zu erreichen, festzustellen welche Wege sie gehen können und welche Abhängigkeiten innerhalb der Dienstinfrastruktur bestehen. Dies gilt insbesondere in der heutigen Zeit, in der viele Benutzer Remote-Work betreiben und ohne Performance-Monitoring arbeiten. Das wirft die Frage auf, an welcher Stelle die Fehlersuche angesetzt werden muss, wenn eine Meldung auftritt.

Um eine konsistente Sichtbarkeit zu erreichen, um die Leistung einer gesamten Dienstleistungsplattform zu optimieren und Fehler zu beheben, müssen Unternehmen sowohl passive als auch synthetische Überwachungstechniken kombinieren. Die passive Überwachungstechnik bezieht sich auf die Beobachtung von Aktivitäten über jede „Kante“ hinweg, um zu verstehen, an welcher Stelle ein Fehler aufkommt. Synthetische Transaktionen werden benötigt, um die End-to-End-Erfahrung zu überwachen, die ein Benutzer von einem Dienst über verschiedene Zugangswege hinweg haben würde. Dabei wird eine Aktion oder ein Pfad simuliert, den ein Kunde oder Endbenutzer auf einer Website, einer Anwendung oder einer anderen Software ausführen würde.