ArtikelDigitalisierung/Digitale Transformation

Digitale Unternehmen sind nach dem Lockdown flexibler aufgestellt als zuvor, es gibt jedoch noch viel zu tun

Es ist kein Platz für Selbstgefälligkeit oder die Erwartung, automatisch zu einer Vor-Pandemie-Performance zurück zu kehren, und es ist auch klar, dass es für viele schwierig ist, die notwendigen Grundlagen zu schaffen. Eine erschreckend hohe Zahl der Befragten gibt zu, dass ihre Finanzmanagementprozesse zu kompliziert sind oder dass sie nicht in der Lage sind, genaue Prognosen zu erstellen (87 respektive 89 Prozent). Und auch die Ergebnisse in den Themenbereichen ESG und Diversity sind für die meisten noch weit von dem Ideal entfernt: Nur 24 Prozent der Befragten geben an, dass sie die Nachhaltigkeitsziele zumindest gut erreichen können. Ein gutes Fünftel (20 Prozent) gibt zu, dass die ESG-Kriterien nur unzureichend erfüllt werden. Dies wiederum beeinträchtigt die Fähigkeit, gute Mitarbeiter zu gewinnen und vor allem auch generationsübergreifend rekrutieren zu können.

Schauen wir uns den Bereich flexibles Arbeiten genauer an: Obwohl die meisten Unternehmen (92 Prozent) irgendeine Form von flexiblen Arbeitsvorgaben eingeführt haben, sind diese Maßnahmen sehr unterschiedlich: flexible Arbeitszeiten, obligatorische Kernarbeitszeiten oder komplette Flexibilitätspakete. Wenn Unternehmen nicht die besten und attraktivsten Pakete anbieten, werden die Mitarbeiter zu Unternehmen wechseln, die dies tun. Die Einstellung und Umschulung von Mitarbeitern ist nach wie vor eine große Herausforderung. So sind die meisten Unternehmen (76 Prozent) der Meinung, dass ihre Maßnahmen zur flexiblen Arbeit verbessert werden müssen. 62 Prozent sind der Meinung, dass bessere Instrumente und Technologien helfen würden. Obwohl die Pandemie einen Anstieg der Digitalisierung mit sich brachte, gibt es immer noch Spielraum für die Übernahme von Best Practices bei wesentlichen Mechanismen wie Cloud, Datenmanagement, KI/Machine Learning, Reporting und Workflow-Automatisierung.

Welche Lehren können wir daraus ziehen?

Klar ist, dass es einen eindeutigen Zusammenhang gibt und diejenigen, die in Innovation investieren, auch diejenigen sind, die einen überdurchschnittlichen Mehrwert generieren. In einem äußerst wettbewerbsintensiven globalen Geschäftsumfeld müssen Unternehmen ihre IT dahingehend befähigen, Echtzeitdaten zur Unterstützung wichtiger Entscheidungen zu nutzen und ihren Mitarbeitern durch cloudbasierte Softwarelösungen Freiräume zu schaffen für kreative, People-zentrierte Aufgaben. Darüber hinaus gilt es, Richtlinien für optimales flexibles Arbeiten zu erarbeiten, vormals manuelle Prozesse zu automatisieren und modernste HR Einstellungs- und Bindungsstrategien mit den entsprechenden Instrumenten zu unterstützen.

Im Zeitalter der “Great Resignation”, der hohen Wechselbereitschaft wertvoller Mitarbeiter müssen Unternehmen alles daransetzen, ihren Mitarbeitern ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten, das Mitarbeiter zum Bleiben bewegt, ihnen die Möglichkeit eröffnet, individuelle Bestleistungen abzurufen und letztendlich eine – auch innere – Kündigung verhindert. Eine emotionale Bindung an den Arbeitgeber bringt ein höheres Qualitätsbewusstsein bei der Aufgabenerledigung und geringere Fehlzeiten mit sich. Viele der Antworten liegen in der gelebten Unternehmenskultur und dem jeweiligen Führungsstil, aber entsprechende Systeme, Technologien und vor allem die Bereitschaft zu Innovation ermöglichen flexibleres Arbeiten und minimieren Probleme, auch im Home Office. Wir haben einen langen Weg hinter uns, aber wir sind noch nicht am Ziel, wenn es darum geht, die dynamischen, datenbewussten Unternehmen der Zukunft aufzubauen.