BackupTests

Im Test: Arcserve 9240DR Appliance – Vollständige Backup-Lösung aus einer Hand

Mit seinen Backup-Appliances bietet Arcserve Backup-Lösungen der Enterprise-Klasse für Disaster Recovery und Anwendungsverfügbarkeit. Die Produkte bringen nicht nur eine über ein Web-Interface steuerbare, leistungsfähige Backup-Software, sondern auch die Hardware mit, die nötig ist, um effizient Sicherungen durchzuführen. Das schließt den nötigen Speicher mit ein, so dass Administratoren nach der Anschaffung der Appliance und ihrem Einbau ins Rack keine weiteren Komponenten besorgen müssen, um ihre Backup-Strategien umzusetzen. Im Test konnte das Produkt zeigen, was in ihm steckt.

Der gesamte Test steht auch als PDF-Datei zur Verfügung:

Bild: Arcserve

Backup-Appliances eignen sich vor allem für den Einsatz in dezentralen Umgebungen, Niederlassungen oder kleineren Unternehmen. Sie sind aber auch als Primärbackup in größeren Netzen nutzbar. Zu den Deployment-Möglichkeiten der Arcserve Appliances gehören Single-Site-, Primary-Site-, Cross-Site- und Central-Appliance-Site-Szenarien.

Die Appliances arbeiten mit der Backup Software Unified Data Protection (UDP) von Arcserve, die uns zum Testzeitpunkt in der Version 7 vorlag und unter anderem Technologien wie Datenkompression und Deduplizierung unterstützt. Hardwareseitig setzen die Systeme auf Servern von einem Marktführer im Server-Hardwarebereich auf, die Flash-beschleunigten Speicher, große Rechenleistung, Gigabit-Ethernet-Anbindungen und redundante Hardware mitbringen.

Laut Hersteller sollen sich die Appliances in 15 Minuten in Betrieb nehmen lassen. Sie sind nicht nur dazu in der Lage, Sicherungen von physikalischen Maschinen unter Linux und Windows anzulegen, sondern können auch virtuelle Maschinen (VMs) aus den Virtualisierungsumgebungen von Microsoft und Vmware sichern. Darüber hinaus erstellen die Nutzer mit den Produkten unter anderem Backups von Office 365-Umgebungen, Exchange-Servern, SQL-Servern und Oracle-Installationen sowie von Workloads von Amazon AWS und Microsoft Azure. Unterstützt wird auch Nutanix sowie die von der zusätzlich installierbaren Teillösung Arcserve Backup unterstützten Betriebssysteme Solaris, AIX, HP-UX, FreeBSD und IBM System Z Mainframes. Die Datensicherungen selbst erfolgen entweder lokal auf der Appliance oder auf externen Speichern sowie in privaten oder öffentlichen Clouds. Dabei unterstützen die Lösungen die Cloud-Dienste Amazon AWS, Arcserve Cloud (in der sich die Kunden Speicherplatz für ihre Backups anmieten können), Eucalyptus, Microsoft Azure und Rackspace. Cloud-Speicher sind für die Zusammenarbeit mit der Arcserve-Appliance besonders geeignet, da die dazugehörige Backup-Software eine eigene, sehr effiziente Deduplizierungstechnologie mitbringt, die quellseitig arbeitet und damit den Bedarf an Bandbreite und Cloud-Speicher reduziert.

Die Erstkonfiguration der Appliance erfolgt über einen Wizard auf der lokalen Konsole des Betriebssystems

Abgesehen davon gehören Bare Metal-Restores (BMR), Replikationen und granulare Restores mit zum Leistungsumfang der Appliances. Die Lösungen unterstützen zudem Hardware-Snapshots, Hochverfügbarkeit und die Zusammenarbeit mit Bandlaufwerken.

Bei Bedarf lassen sich den Produkten zusätzliche Festplatten hinzufügen, um den Speicherplatz zu erhöhen. Maximal stehen auf einer Appliance bis zu 504 Terabyte Speicher zur Verfügung. Über das zentrale Management-Interface besteht die Möglichkeit, insgesamt bis zu sechs Petabyte an Backup-Daten an einer Stelle zu verwalten.

In der Praxis sollen die Appliance eine „Set and Forget“-Strategie ermöglichen. Deswegen erfolgt ihre Konfiguration über Wizards, die ihre Inbetriebnahme und Erstkonfiguration abdecken.

Der Test

Für den Test stellte uns Arcserve eine 9240DR-Appliance mit zwei Intel Xeon Silver 4114 2.2G-CPUs, 192 GByte RAM und einem PERC H730P-RAID-Controller zur Verfügung. Diese kam in zwei Höheneinheiten und bot uns vier Gbit-Ethernet-Schnittstellen für Verbindungen in die zu sichernden Netze und eine zusätzliche Schnittstelle für den Remote-Zugriff auf den Server. Die Speicherkapazität unserer Appliance betrug 72 Terabyte binär, Geräte dieser Bauart lassen sich aber auf bis zu 168 Terabyte Kapazität ausbauen. Der Speicher wurde als RAID-6-Array konfiguriert und es gehörten noch zwei zusätzliche 1,9 Terabyte große SSDs als Cache zum Leistungsumfang, die als RAID-1-Array konfiguriert waren.

Der UDP-Konfigurationsassistent hilft beim Erstellen eines Backup-Plans

Im Test nahmen wir das System in Betrieb, erstellten damit Backups von Linux- und Windows-Systemen, sicherten VMs von Hyper-V-Hosts sowie Vmware ESXi-Hypervisoren und führten eine Datensicherung eines Office 365-Kontos aus. Darüber hinaus ließen wir Restore-Vorgänge laufen und lagerten die Backup-Daten auf externe Devices aus.

Inbetriebnahme

Um die Lösung in Betrieb zu nehmen, verbanden wir die Appliance über ihre regulären Schnittstellen und über das Appliance-Interface mit unserem LAN. Danach versorgten wir sie mit Strom und fuhren sie hoch. Dabei erhielt die Appliance-Schnittstelle eine IP-Adresse von unserem DHCP-Server, die auf einem Display auf der Vorderseite des Geräts angezeigt wurde. Anschließend konnten wir uns über unseren Browser mit dieser IP-Adresse verbinden und auf die Konsole des Systems zugreifen.

Alternativ besteht – da es sich ja um eine Standard Server-Hardware handelt – auch die Option, Tastatur, Maus und Bildschirm direkt an die Appliance anzuschließen und die Erstkonfiguration lokal durchzuführen. Als Betriebssystem kommt auf der Appliance Windows Server 2016 zum Einsatz. Dieses System fragte nach dem ersten Boot-Vorgang zunächst einmal auf der Konsole nach den zu verwendenden Spracheinstellungen und verlangte von uns, die Lizenzbedingungen zu akzeptieren. Danach wurde ein Neustart fällig.

Das Dashboard gibt Aufschluss über den Gesamtzustand des Systems

Nach dem Abschluss des zweiten Boot-Vorgangs mussten wir zunächst einmal ein Administratorpasswort festlegen und uns beim System anmelden. Danach startete automatisch der so genannte Arcserve Appliance Wizard. Dieser zeigt zunächst einmal Lizenzinformationen an und bietet den Administratoren dann die Möglichkeit, den Hostnamen zu ändern und einer Domäne beizutreten. Danach wird wieder ein Neustart fällig.