5-G Campusnetze – Die Basis für innovative Smart-Factory-Projekte
Autor: Hendrik Kahmann, Head of Innovation bei Axians Deutschland/dcg
Der Mobilfunkstandard 5G ist mittlerweile auch für Mittelständler eine realistische Alternative geworden. Doch wann lohnt sich der Umstieg und wie genau funktioniert der Aufbau eines 5G-Campusnetzes?
Kaum eine Technologie treibt die Digitalisierung so voran wie 5G. Mit Datenübertragungsraten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde und einer Latenz von weniger als einer Millisekunde eröffnet der neue Mobilfunkstandard im komplexen industriellen Umfeld zahlreiche Möglichkeiten. Gerade auf großen Geländen und in Umgebungen mit Stahlbeton kommen die Vorteile der neuen Technologie zum Tragen. Wer hohe Bandbreitenbenötigt, um die Versorgung von Fahrzeugen auf dem Werksgelände mit geringer Latenz sicherzustellen, profitiert ebenfalls von 5G.

Wenn es auch in den ersten Jahren vorwiegend Universitäten und große Konzerne waren, die die neue Technologie nutzten, zieht allmählich der gehobene Mittelstand nach. Mit einem erfahrenen Partner an der Seite gelingt auch hier die Einführung.
Aufbau und Betrieb von 5G-Campusnetzen
Für den Aufbau eines 5G-Campusnetzes muss bei der Bundesnetzagentur eine Funkfrequenzlizenz beantragt werden. Dazu ist eine detaillierte Planung erforderlich, aus der die Größe des Netzes, der Zweck der Nutzung, die benötigte Bandbreite und die geplante Betriebsdauer hervorgehen. Ein Partner, der die örtlichen Gegebenheiten analysiert und die Planung und Frequenzbeantragung begleitet oder durchführt, bietet Unternehmen hierbei eine wertvolle Unterstützung.
Unternehmen sollten bei der Auswahl ihres Partners darauf achten, dass dieser sowohl über IT- als auch über OT-Expertise verfügt. Denn für die Planung und den Aufbau eines 5G-Campusnetzes in der Industrie ist es nötig, beide Welten zu kennen und zu verstehen. Der ICT-Dienstleister Axians Deutschland etwa arbeitet im Rahmen solcher Projekte eng mit derSchwestermarke Actemium (Industrietechnik) zusammen.
Mit dem Aufbau eines 5G-Campusnetzes allein ist es dabei noch nicht getan. Um einen stabilen Betrieb zu gewährleisten, müssen Unternehmen die Infrastruktur kontinuierlich überwachen, anpassen und Probleme schnell beheben. Dies erfordert Expertise und bindet Ressourcen. Viele mittelständische Unternehmen lagern deshalb den Netzbetrieb an einen Managed Services Provider aus. Er übernimmt von der Planung über den Aufbau bis hin zum Betrieb alle Phasen eines 5G-Campusnetz-Projekts. Zudem kümmert er sich umWartung und Weiterentwicklung des Netzes, falls im Laufe der Zeit neue Anforderungen entstehen. Weiterhin bietet er Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben wie der Integration neuer Maschinen in das Netzwerk. Im Network-as-a-Service-Modell (NaaS) können Unternehmen ihr 5G-Campusnetz sogar als Service gegen eine monatliche Gebühr beziehen, ohne selbst Hardware anschaffen zu müssen – ähnlich dem Cloud-Prinzip.
Ausblick
5G-Campusnetze bilden die Basis für Innovationen und treiben die Digitalisierung in der Produktion voran – ganz gleich ob im öffentlichen oder privaten Raum. Die Technologie entwickelt sich kontinuierlich weiter. In Zukunft soll beispielsweise eine genauere Ortung von bis zu zehn Zentimetern möglich sein. Derzeit liegt die Genauigkeit noch im Meterbereich. Schon jetzt lässt sich eine Smart Factory ohne 5G gar nicht mehr denken. Dabei beginnen allmählich auch kleine und mittlere Unternehmen damit, die Möglichkeiten der Technologieauszuloten. Das NaaS-Modell bietet für sie die notwendige Flexibilität, um einen kostengünstigen Einstieg in die 5G-Welt zu ermöglichen.