Vom Systemhaus zum Managed Service Provider: die Ära der Game Changer
Autor/Redakteur: Christoph Harvey, Vorstand der Deskcenter AG/gg
„Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ Dies wusste bereits Heraklit. Es gilt aktuell umso mehr für Managed Service Provider (MSP). Denn die schicken sich gerade an, zu den neuen Game Changern zu werden. Und das ist für viele Systemhäuser eine echte Chance.
Denn selbst kleine Unternehmen müssen sich mit komplexen IT-Themen wie Security befassen. Die Corona-Pandemie hat diese Notwendigkeit dramatisch beschleunigt: Remote Working ist keine Notlösung mehr, sondern kritischer Erfolgsfaktor. Nicht einmal die Pizzeria um die Ecke kann sich noch ernsthaft ohne Computer und Internet am Leben halten. Doch das Netz ist keine heile Welt. Ransomware und Cybercrime stellen handfeste Gefahren dar, die Technologien werden immer komplexer und die Entwicklung schreitet rasant voran. Leider sind entsprechend versierte IT-Fachkräfte jedoch rar gesät und entsprechend schwer zu bekommen.
Mittelstand: Mit Outsourcing aus dem IT-Engpass
Vor diesem Hintergrund schlägt die Stunde der Managed Services. Denn immer mehr klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) müssen ihre IT aufrüsten, sind aber nur selten in der Lage, die entsprechenden Systeme direkt einzukaufen und sich dann auch selbst darum zu kümmern. Die naheliegende Lösung lautet also: auslagern. Man muss wahrlich kein Prophet sein, um das gewaltige Potenzial dieses Markts zu erkennen. Allein in der DACH-Region lag das Vertragsvolumen klassischer Managed Services im ersten Halbjahr 2020 bereits bei 1,4 Milliarden Euro.
Vom Reseller zum Managed Service Provider
Das ist eine große Chance für Startups, mehr aber noch für bestehende Systemhäuser, die bis dato als klassische Reseller ihre Brötchen verdienen. Sie können sich nun zu Service Providern weiterentwickeln und sich als solche sogar auf bestimmte Segmente spezialisieren. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Erstklassige IT-Lösungen werden dadurch auch für KMU erschwinglich und die MSP generieren kontinuierliche und verlässliche Umsätze mit veritablen Aussichten auf weiteres Upselling. Mit am stärksten nachgefragt dürften Software-as-a-Service(SaaS)-Angebote für das ganzheitliche IT-Management sein: angefangen vom klassischen IT-Asset-Management und OS-Deployment über Patch-Level-Analysen bis hin zu einem umfassenden Enterprise Mobility Management.